Arminia schaltet gegen Elversberg schon in den Pokalmodus | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Tank leer. In der 66. Spielminute schleppt sich Monju Thaddäus Momuluh unter den stehenden Ovationen der Arminia-Fans vom Platz. Beim 2:0-Heimsieg über die SV Elversberg bereitet der Offensivspieler die wichtige 1:0-Führung vor. Viel wichtiger aber: &bdquo;Taddel“ ist das Sinnbild für die Leidenschaft und den Einsatzwillen der Arminen an diesem Samstagnachmittag. Als Reaktion auf die Gegentorflut der vergangenen Wochen – zwölf waren es bei den zurückliegenden vier Niederlagen – verordnet DSC-Cheftrainer Mitch Kniat gegen die beste Offensive der Liga eine deutlich defensivere Grundordnung als zuletzt. In einem äußerst kompakten 5:3:2-System sollen die Bielefelder diszipliniert verteidigen und aus einer stabilen Ordnung heraus immer wieder mit schnellen Umschaltmomenten Nadelstiche setzen. &bdquo;Wir sind die Partie angegangen wie ein Pokalspiel“, erklärt Mael Corboz. Und Kniat meint: &bdquo;Es ist ein Wohlfühlfaktor für uns. Wir können das.“ Das stellen seine Profis eindrucksvoll unter Beweis. Dabei war die Taktik noch in der Trainingswoche keineswegs Plan A. &bdquo;Ehrlicherweise sah unser Plan am Mittwoch noch ganz anders aus. Wir haben dann noch mal nachjustiert, weil das Team sich nicht wohlgefühlt hat.“ Elversberg beißt sich die Zähne aus Wenige Tage vor der Neuauflage des Zweitrundenduells bei Union Berlin am Mittwoch (20.45 Uhr) schalten die Ostwestfalen dann aber doch bereits in der Liga in den Pokalmodus. Was in der vergangenen Saison so manchen Favoriten an den Rand der Verzweiflung trieb, ist auch für die hoch gehandelten Saarländer und ihre Topoffensive eine Nummer zu groß. Lediglich in den ersten zehn Minuten fehlt es den Gastgebern an Zugriff und die SVE lässt ihre fußballerischen Fertigkeiten aufblitzen. Dann jedoch steht der Bielefelder Abwehrriegel und vorne werfen die pfeilschnellen Angreifer ihre Tempovorteile in die Waagschale. So etwa beim 1:0 durch Joel Grodowski, der einen Bielefelder Konter mustergültig abschließt. Das 2:0 durch das Eigentor von Florian Le Joncour ist dann bereits die Vorentscheidung. In der Folge haben die Elversberger zwar knapp 70 Prozent Ballbesitz, beißen sich an der massierten Arminia-Abwehr allerdings die Zähne aus. Auch weil die Offensiven Grodowski, Sarenren Bazee und eben Momuluh, der auf ungewohnter Position im Dreiermittelfeld agiert, sich für keinen Weg zu schade sind, keinen Zweikampf scheuen. 123,48 Laufkilometer spulen die leidenschaftlich kämpfenden Bielefelder ab. So bringt einzig der Pfostenkopfball von Torjäger Younes Ebnoutalib den Kasten von Jonas Kersken in der zweiten Halbzeit kurzzeitig in Gefahr. Arminia will Union erneut überraschen &bdquo;Wir haben es genau so gemacht, wie es geplant war“, lobt Kniat. Seine Mannschaft habe zwar &bdquo;leiden“ müssen, aber letztlich sei es ein &bdquo;verdienter Sieg gewesen, den wir uns hart erarbeitet haben“. Und der Gegner zieht seinen Hut. &bdquo;Das zu bespielen, ist die Königsdisziplin. Daran sind im vergangenen Jahr bereits einige Bundesligisten gescheitert. Da müssen wir uns nicht schämen“, erklärt Gästetrainer Vincent Wagner. Der Lohn für Arminia ist nicht nur das Ende der eigenen Negativserie, sondern auch das dritte Spiel ohne Gegentor dieser Saison. &bdquo;Das ist extrem positiv“, freut sich Kniat. Nachdem sich der Aufsteiger zuletzt im Schnitt drei Gegentore gefangen hatte, ist auch der Kapitän erleichtert. &bdquo;Über die Defensive wurde ganz viel geredet und ganz viel geschrieben – auch intern“, sagt Corboz. Die Partie sei aber &bdquo;der Beweis dafür, dass wir nicht einbrechen“. Nun geht es für die Bielefelder mit Rückenwind in das DFB-Pokalspiel bei Union Berlin. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der DSC die &bdquo;Eisernen“ mit 2:0 aus dem Wettbewerb gekegelt – und hat Wiederholungsbedarf. &bdquo;Wir haben uns ganz viel vorgenommen“, verspricht Kniat.

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