Taktikcheck: Der Aufstieg geht in dieser Saison nur über Arminia Bielefeld | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Sowohl DSC-Coach Mitch Kniat als auch Kölns Trainer Olaf Janßen ließen ihre Mannschaften nach vorn spielen, sodass sich ein interessantes und abwechslungsreiches Drittligaspiel entwickelte. Der 2:0-Sieg der Arminen war aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, doch in der ersten Hälfte wurden den Kölnern durch den Schiedsrichter zwei Foulelfmeter verwehrt. Arminia hatte am Samstag das nötige Matchglück. Matchplan von Trainer Kniat Die Ankündigung von Mitch Kniat im Vorfeld der Partie, im Heimspiel gegen Viktoria Köln mehr nach vorn spielen zu wollen, setzte seine Mannschaft von Beginn an um. Der Schlüssel zum Erfolg waren dabei die auffällig vielen Tiefenläufe der Bielefelder. Neben der ersten Offensivreihe mit Isaiah Young, Jeredy Hilterman und Marius Wörl zeichneten sich vor allem die beiden Achter, Sam Schreck und Mael Corboz, durch ein extremes Laufpensum aus. Beide rückten immer wieder im höchsten Tempo nach, eroberten Bälle im Gegenpressing und passten sofort in die Tiefe. Beim 1:0 in der 18. Minute überspielte Stefano Russo die erste Pressinglinie der Kölner mit einem langen Ball. Dieser erreichte den die Tiefe attackierenden Young, der mit einer feinen Einzelleistung das 1:0 markierte. Der Matchplan von Kniat gegen spielstarke und hoch pressende Kölner ging zum ersten Mal auf. Organisiertes Verteidigen Die beste Defensive der Liga tat sich gegen das gut organisierte Offensivspiel der Kölner mehrmals schwer. Im Spiel gegen den Ball agierten die Arminen sehr variabel. Pressten die Bielefelder hoch, bildeten Young und Hilterman häufig die erste Pressinglinie, während Wörl und Schreck dahinter die zweite Linie bildeten. Ließ sich das Team von Kniat dagegen tief fallen, wurde aus einer 5:2:3-Anordnung verteidigt. Russo ordnete sich zwischen die beiden Innenverteidiger ein. Leon Schneider nahm im Laufe des Spiels als &bdquo;schwimmender“ Innenverteidiger eine besondere Rolle ein. Er schob sich aus seiner Position häufig nach vorn, um den gefährlichen Kölner Vrenezi in der Hälfte der Arminen in Manndeckung zu nehmen. In der ersten Halbzeit erlaubten sich die Arminen einige Defensivschwächen wie verlorene Zweikämpfe oder Fehlpässe, doch die Kölner konnten daraus kein Kapital schlagen. Der DSC dagegen nutzte gerade in der zweiten Hälfte immer wieder Balleroberungen dazu, um das gegnerische Tor auf schnellstem Wege zu attackieren. Es ergaben sich hochkarätige Chancen. Mentalität der Spieler Mentalität im Fußball ist ein entscheidender Faktor, der über Sieg oder Niederlage, Triumph oder Misserfolg entscheiden kann. Die Bielefelder haben viele mental starke Spieler. Zu diesen gehören zum Beispiel Sam Schreck, der am Samstag ein überragendes Spiel machte, oder Leon Schneider, der eine tadellose Leistung ablieferte. Beide müssen immer wieder wegen der starken Konkurrenz im Kader aus der Startelf weichen. Stehen sie aber auf dem Platz, liefern sie regelmäßig ab. Trainer Kniat kann sich auf die beiden hundertprozentig verlassen. Die Mentalität der gesamten Mannschaft ist außergewöhnlich gut. Manager Michael Mutzel und Kniat haben bei der Spielerauswahl ganze Arbeit geleistet. Und der Trainer hat den richtigen Draht zu seinen Schützlingen. Fazit Der Aufstieg geht in dieser Saison nur über die Arminia. Sie scheint den ausgeglichensten und stabilsten Kader aller Mannschaften zu haben. Doch wie nah Sieg und Niederlage beieinanderliegen, zeigte das Spiel gegen Viktoria Köln. Wären die Schiedsrichterentscheidungen zugunsten der Kölner ausgefallen, hätte sich das Spiel in eine andere Richtung entwickeln können. Die Arminia darf kein Jota nachlassen. Kniat pausiert mit seinem Team in der Liga in den nächsten 14 Tagen und steht gemeinsam mit dem SV Sandhausen punktgleich an der Tabellenspitze. Als nächstes Punktspiel wartet auf ihn und seine Spieler die schwere Aufgabe bei Hansa Rostock.

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