Früher Dynamo, heute Arminia: Großers besonderes Gefühl gegen Dresden | Haller Kreisblatt

Bielefeld. &bdquo;Dresden außer Rand und Band, Liga zwei bald wieder in Dynamohand.“ Im Gästeblock hatten sich die SGD-Fans bereits auf ein rauschendes Aufstiegsfest eingestellt. Einige Fans hatten sich bereits für einen Platzsturm bereit gemacht. Wenige Minuten später ergab sich ein gänzlich konträres Bild. Im Dynamo-Block guckte man mit Abpfiff in lange Gesichter. Banner wurden eingerollt, der Platzsturm war abgeblasen. Arminia Bielefeld hatte die Partie kurz vor knapp per Eigentor noch ausgeglichen, die Dresdener Party gecrasht und selbst einen Jubelsturm entfacht. Gästetrainer Thomas Stamm gab unumwunden zu, dass der Zeitpunkt des Gegentreffers in der 95. Minute &bdquo;wehtut“. Gänzlich anders war die Gefühlswelt aufseiten des DSC. &bdquo;Es war ein gefühlter Sieg für uns“, stellte Arminia-Verteidiger Maximilian Großer fest. Für den 23-Jährigen war es nicht nur wegen des emotionalen Endes eine besondere Partie. Großer wurde in Dresden geboren, seine Eltern leben noch immer dort. Der Abwehrmann durchlief zudem die Jugendabteilung von Dynamo und absolvierte acht Spiele für die Profis. Einen kleinen Seitenhieb in Richtung seines ehemaligen Klubs wollte er sich allerdings nicht verkneifen. &bdquo;Es war brutal wichtig, dass wir die nicht in unserem Stadion aufsteigen lassen.“ Auf dem Feld habe er mitbekommen, wie in seinem Rücken die Partyvorbereitungen gestartet wurden. &bdquo;Ich habe gesehen, dass die Ordner zum Gästeblock gegangen sind. Da war mir klar, dass die den Platz stürmen wollen.“ Für Großer ein Ansporn. &bdquo;Das war noch mehr ein Anreiz, das Tor zu machen. Wir haben alles daran gesetzt, den Punkt noch zu holen.“ Arminia hat die beste Defensive Auch den Defensivspezialisten hielt in der Schlussphase, in der Arminia den Tabellenführer an dessen Sechzehner einschnürte, nichts mehr hinten. So hatte er einen Logenplatz, als David Kubatta eine Flanke von Louis Oppie ins eigene Tor beförderte. &bdquo;Ich habe nur gehofft, dass der reintrudelt.“ Arminia belohnte sich für die Willensleistung und blieb damit auch im neunten Spiel seit der letzten Niederlage Anfang März (1:2 in Verl) ungeschlagen. &bdquo;Wir geben nie auf und haben alles dafür getan, unsere Ungeschlagen-Serie fortzuführen“, betonte Großer. Entscheidenden Anteil an diesem beeindruckenden Lauf hat auch Großer, der mit Nebenmann Leon Schneider ein kaum zu überwindendes Abwehrbollwerk stellt. Die Bielefelder stellen mit 35 Gegentreffern die beste Defensive der 3. Liga. Großer muss um Stammplatz kämpfen Eine Saison ohne Rückschläge war es für Großer dennoch nicht. Bereits zum Ende der Hinrunde wirkte er überspielt, überzeugte auch zum Rückrundenstart nicht und verlor seinen Stammplatz – von 20 Spielen absolvierte er nur eines nicht über die volle Distanz – an Schneider. Diese Phase sei für ihn &bdquo;nicht einfach“ gewesen. &bdquo;Aber ich bin drangeblieben. Es ist wichtig, nicht aufzustecken, sondern immer weiterzumachen und auch in diesen Phasen für das Team da zu sein.“ Durch die Wadenverletzung von Joel Felix rutschte er gegen Verl wieder in die Startformation und erkämpfte sich seinen Stammplatz zurück. In acht von zehn möglichen Ligabegegnungen stand Großer seither in der ersten Elf. In diesen acht Partien kassierte Arminia lediglich fünf Gegentreffer, zuletzt stand sogar drei Mal hintereinander die Null. Hinzu kommt der 2:1-Siegtreffer bei der Pokalsensation gegen Bayer Leverkusen. Eine Verschnaufpause zur rechten Zeit also? &bdquo;Das ist schwer zu sagen“, meinte Großer. Für Eigenlob ist der bescheidene Profi ohnehin nicht zu haben. &bdquo;Wir machen alle einen guten Job, da möchte ich niemanden hervorheben.“ Arminia will in Unterhaching feiern Keinen so guten Job machte die Arminia-Abwehr in der 62. Minute gegen Dresden und fing sich in die eigene Drangphase hinein prompt das 0:1 durch Jakob Lemmer. Großer nahm es im Nachgang gelassen. &bdquo;Klar kann man das besser verteidigen, aber das passiert schon mal. Es war nach drei Spielen unser erstes Gegentor.“ Der Rückstand sei aber dennoch ein durchaus &bdquo;ungewohntes Gefühl“ gewesen. Doch die Arminen wussten damit umzugehen und haben dank des Punktgewinns nicht nur die Qualifikation für die kommende DFB-Pokalsaison sicher, sondern auch die Rückkehr in die 2. Bundesliga in der eigenen Hand. Dafür müssen am Sonntag (13.30 Uhr) in Unterhaching drei Punkte her. &bdquo;Wir wollen den Aufstieg selber regeln. Mit einem Sieg können wir das tun. Das ist die Zielsetzung“, machte Großer klar. Anders als Dresden will Arminia als Auswärtsteam tatsächlich die Korken knallen lassen.

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