„Ein absolutes Kacktor“: Arminia erzwingt im Spitzenspiel das eigene Glück | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Die Alm bebte, als sei der DSC Arminia gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Den Last-Minute-Punktgewinn gegen Dynamo Dresden feierten die Bielefelder vor ihren Fans wie einen Sieg. Auf der anderen Seite der Schüco-Arena herrschte Stille. Die Arminen hatten der SGD, deren Anhänger sich schon zum Platzsturm bereit gemacht hatten, die sicher geglaubte Rückkehr in die 2. Bundesliga vermiest. Das war allerdings eher zweitrangig. Die DSC-Profis hatten am 120. Arminia-Geburtstag vielmehr die eigene Party im Blick. &bdquo;Wir wollten uns belohnen. Das hat sich nicht so schlecht angefühlt“, sagte Offensivspieler Jonny Grodowski. Wenige Minuten zuvor war ein langer Schlag von Keeper Jonas Kersken über Merveille Biankadi noch einmal auf die linke Seite zum bärenstarken Louis Oppie gelangt. Dessen Hereingabe lenkte der Dresdener Unglücksrabe David Kubatta in das eigene Tor. &bdquo;Ich habe die Flanke gesehen, war aber am zweiten Pfosten ein bisschen zu weit weg. Ich habe einfach nur gehofft, dass der Ball von Innenpfosten reingeht“, schilderte Grodowski die Sekunden bis zum erlösenden Treffer. &bdquo;Dann war es Ekstase pur.“ Weil sich der 27-Jährige derart überbordend freute, wurde er von Stadionsprecher Sebastian Wiese prompt als Torschütze ausgerufen. &bdquo;Das ist auch nicht so schlecht“, sagte der Schütze grinsend. Dabei störte es auch nicht, dass es nicht gerade ein Treffer der Marke Augenweide war. &bdquo;Es war ein absolutes Kacktor, aber das haben wir uns über das ganze Spiel erarbeitet.“ Arminia hat Probleme in der Offensive Tatsächlich musste Arminia das eigene Glück am frühen Samstagabend erzwingen. Der späte Ausgleich sei &bdquo;ein Tor des Willens“ gewesen, analysierte Marius Wörl treffend. In einem äußerst intensiven Spitzenspiel gegen die Sachsen hatte der DSC lange Zeit Schwierigkeiten, offensiv auf Touren zu kommen. Torgefahr entstand beinahe ausschließlich bei Distanzschüssen – allerdings ohne Erfolg. &bdquo;Von uns selbst wollte kein Ball über die Linie“, erklärte Grodowski. In der Schlussphase sei Arminia jedoch &bdquo;am Drücker gewesen“, habe die Gäste kontinuierlich unter Druck gesetzt und sei so doch noch zum 1:1 gekommen. Im Topspiel, das dieses Etikett verdient hatte, war es das leistungsgerechte Ergebnis. Denn das Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter hätte schlicht keinen Verlierer verdient gehabt. Zunächst war Dresden besser in die Begegnung gekommen, dann übernahmen die Bielefelder das Kommando. In deren Druckphase hinein fiel in der 62. Minute das 0:1 von Jakob Lemmer. &bdquo;Dresden macht das Tor aus dem Nichts“, sagte Grodowski. Doch die Arminen stellten in der 95. Minute mal wieder unter Beweis gestellt, dass mit ihnen bis zur letzten Sekunde eines Spiels zu rechnen ist. Arminia will Aufstieg perfekt machen Durch die Punkteteilung befinden sich beide Klubs in Sachen Aufstieg weiterhin im Wartestand. War den Bielefeldern nach dem Saarbrücker Zittersieg gegen Verl bereits vor der Partie bewusst, dass die Rückkehr in die 2. Liga noch mindestens eine Woche würde warten müssen, hatten die Dresdner am Remis ein bisschen mehr zu knabbern. Immerhin wähnten sie sich kurz vor Schluss bereits als Zweitligist. Zweifel daran, dass sich beide Teams in der kommenden Saison eine Spielklasse höher gegenüberstehen, konnte es nach der Partie keine geben. &bdquo;Dresden wird es auf jeden Fall machen“, sagte Grodowski. Und auch die Ostwestfalen haben dank des einen Zählers ihren direkten Aufstieg am Sonntag (13.30 Uhr) bei der SpVgg Unterhaching in der eigenen Hand. Die Relegation hat der DSC aufgrund der Niederlage von Energie Cottbus und dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber Hansa Rostock so gut wie sicher. &bdquo;Der Punkt war immens wichtig. Wir sagen zwar, dass wir nicht auf die Tabelle gucken, aber natürlich gucken wir auf die Tabelle.“ Die liest sich zwei Spieltage vor dem Saisonende eindeutig. Ein Sieg beim Regionalligaabsteiger und Arminia ist zurück in der Zweitklassigkeit. &bdquo;Wir wissen, dass wir in Unterhaching etwas erreichen können“, sagte Grodowski noch zurückhaltend. Deutlicher wurde Verteidiger Maximilian Großer: &bdquo;Wir wollen den Aufstieg selber regeln. Mit einem Sieg können wir das tun. Das ist die Zielsetzung.“

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