2. Liga, 3. Liga, Europa League: Was Kniat über Arminias Kaderplanung sagt | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Der Aufstieg ist zum Greifen nah. Doch noch muss Arminia Bielefeld auch damit rechnen, eine weitere Saison in der 3. Liga zu verbringen. Dass im Falle eines Sieges im Endspiel um den DFB-Pokal am 24. Mai in Berlin dem Klub unabhängig von der Ligazugehörigkeit zudem die Teilnahme an der Europa League sicher wäre, macht die Kaderplanung mit Blick auf die kommende Spielzeit zu einer ganz besonderen Herausforderung. &bdquo;Man muss auf alles vorbereitet sein“, sagt Mitch Kniat. Hierin liege nach Angaben des Arminia-Trainers &bdquo;eine große Stärke von Michael Mutzel“. Der Sport-Geschäftsführer des DSC habe &bdquo;für alle Szenarien einen guten Plan.“ Aufgrund der ungeklärten Klassenzugehörigkeit und der Chance auf die Europacupteilnahme &bdquo;muss man nicht nur zwei-, sondern dreigleisig planen“, sagt Kniat. &bdquo;Das machen wir, deshalb sind Michael und ich täglich im Austausch und geben uns gegenseitig ein Update.“ Acht Europapokaleinsätze wären Arminia sicher Sollte Arminia tatsächlich das Pokalendspiel gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart gewinnen, wären die Ostwestfalen für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Damit wären den Bielefeldern acht Spiele in der Ligaphase des Wettbewerbs sicher, vier davon zu Hause und vier auswärts. Diese Belastung würde für den Klub absolutes Neuland bedeuten. Er stelle fest, &bdquo;dass der Verein gerade immer interessanter wird. Und zwar nicht nur hier in der Region, sondern auch für Spieler, die von außerhalb kommen“, sagt Kniat. Doch bergen der Erfolg und die mindestens bundesweite Aufmerksamkeit, die der DSC insbesondere mit seinen Pokalerfolgen auf sich gezogen hat, nicht auch Gefahren? Sprich drohen dem DSC Abgänge, oder kann der Verein potenziellen Abwerbeversuchen auch dank der Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich widerstehen? Kniat sagt selbstbewusst: &bdquo;Wir müssen von uns überzeugt sein. Vorher musstest du dich mit potenziellen neuen Spielern am besten in unserem Stadion treffen, das war unser Faustpfand. Jetzt kannst du die Leute auch ins neue Trainingszentrum einladen und musst sie nicht mehr in den Containern durch den Schimmel führen. Das neue Gebäude ist super, die Plätze ebenfalls, die Mitarbeiter sind nett. Wir müssen keine Angst vor der Konkurrenz haben, sondern eher auf unsere Fähigkeiten und Vorteile vertrauen.“ Torwart Jonas Kersken, Mittelfeldspieler Stefano Russo und Linksverteidiger Louis Oppie gehören zweifellos zu jenen Spielern, die sich auch für andere Klubs interessant gemacht haben. Sie alle haben jedoch einen Vertrag, der über das Ende dieser Saison hinausgeht. Bei Christopher Lannert ist das anders. Der Kontrakt des Rechtsverteidigers endet am 30. Juni 2025. Es wäre ein herber Verlust, sollte der 26 Jahre alte Stammspieler den DSC im Sommer verlassen. Arminia in Zukunft vermutlich eher ohne Biankadi und Boujellab Auch der Vertrag von Marius Wörl läuft aus. Der vom Zweitligisten Hannover 96 ausgeliehene Offensivspieler kehrt zur neuen Saison zu den Niedersachsen zurück. Es sei denn, der DSC unterbreitet den Hannoveranern für den Unterschiedsspieler ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. Ebenfalls ab 1. Juli 2025 ohne Vertrag bei Arminia sind aus dem jetzigen Kader Merveille Biankadi, Nassim Boujellab, Semi Belkahia, der dritte Torwart Artem Zaloha und Nachwuchstalent Max Lippert. Bei Biankadi, Boujellab und Belkahia dürften die Zeichen vermutlich eher auf Trennung stehen. In Bezug auf Isaiah Young, Noah Sarenren Bazee und Sam Schreck hat der Klub zuletzt indes bereits die Fortsetzung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus bekannt gegeben. Uldrikis’ Verletzung ist komplexer als zunächst angenommen Auch Stürmer Roberts Uldrikis wird in der Saison 2025/26 dem Arminia-Aufgebot angehören. Mit dem Comeback des Letten, der sich im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen eine schwere Knieverletzung zugezogen hat, rechnet Kniat allerdings erst wieder im nächsten Kalenderjahr. &bdquo;Er war am Donnerstag beim Arminis-Fest und wird auch morgen im Stadion sein. Roberts macht Fortschritte, den ersten Rehaprozess hat er hinter sich, wir rechnen aber erst im nächsten Jahr wieder mit ihm. Das ist eine derart komplexe Verletzung, die Pause braucht und bei der ganz viele Sachen erstmal heilen müssen.“ Zudem müsse man &bdquo;in der Reha auch immer Rückschläge einplanen“. Arminia hatte bei der Uldrikis-Verletzung zunächst von einem Kreuzbandriss gesprochen. Die Verletzung hat sich jedoch als weitreichender herausgestellt. Den Liga-Endspurt und das Pokalfinale wird Uldrikis nur als Zuschauer erleben können. &bdquo;Was mich stolz macht, ist, dass die Mannschaft das Thema Pokal komplett auf die Seite legt“, betont Kniat. &bdquo;Die Spieler werden von allen Seiten darauf angesprochen. Aber der Verein bekommt es hin, das Thema von uns fernzuhalten.“ Trotz des Zwei-Klassen-Unterschieds sieht Kniat den DSC gegen Stuttgart nicht chancenlos. &bdquo;Wenn wir unser Ding durchziehen und kaum Fehler machen, sind wir für jeden Gegner in Deutschland ganz, ganz fies als Gegner“, sagt er. Das habe die bisherige Pokalsaison, in der Bielefeld bereits vier Bundesligisten besiegte, deutlich gemacht. Möglicher Spannungsabfall? Arminia-Trainer Kniat macht sich &bdquo;gar keine Sorgen“ Doch obwohl Arminia seit Wochen von einem Highlightspiel zum nächsten eilt, lebt Kniat Gelassenheit vor. Dass im Falle eines vorzeitig perfekten Aufstiegs womöglich schon an diesem Wochenende ein Spannungsabfall eintreten könnte, der sein Team vor dem Endspiel in Berlin aus dem Rhythmus bringt, glaubt der 39-Jährige nicht. &bdquo;So etwas gibt es oft, aber da mache ich mir bei meiner Mannschaft gar keine Sorgen. Immer wenn wir ein Schicksalsspiel beziehungsweise eine schwierige Situation hatten und wir gewinnen mussten, haben wir das gemacht.“ Seit Arminias Coup im Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen hat die Mannschaft alle fünf Ligaspiele gewonnen (fünf Siege, 14:2 Tore). In der aktuellen Verfassung ist für den DSC sogar das ganz große Ding gegen Stuttgart drin. &bdquo;Den Hype bekommen wir natürlich mit. Und ich muss sagen, ich war noch nie so gern beim Pokalfinale dabei wie dieses Jahr“, sagt Kniat lachend über seine bevorstehende Berlin-Premiere als Trainer am Spielfeldrand.

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