Hannover vorab, Bayer 04 im Kopf: Arminias Spagat zwischen Liga und Pokal | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Für Arminia Bielefeld ist es eigentlich schon eine gewohnte Übung. Mit den Spielen gegen Hannover 96 II am Samstag (16.30 Uhr) und gegen Bayer Leverkusen am Dienstag (20.45 Uhr) muss dem DSC erneut der sportliche Spagat zwischen Liga und Pokal gelingen. Der Kontrast war allerdings nie größer als zwischen dem designierten Regionalligaabsteiger und dem amtierenden Doublesieger. Auch Cheftrainer Mitch Kniat will überhaupt nicht verhehlen, dass bei Arminia &bdquo;jeder bereits Leverkusen im Kopf hat“. Die Bedeutung des bevorstehenden DFB-Pokal-Halbfinales wolle er auch nicht kleinreden. &bdquo;Das Interesse an der Partie ist nicht nur deutschlandweit, sondern auch länderübergreifend groß. Zudem gab es im Vorfeld bereits einige Termine zu diesem Spiel.“ Sorgen, seine Profis könnten über die Kür ihre Pflicht vergessen, hat der 39-Jährige indes nicht. &bdquo;Ich kenne meine Mannschaft gut. Es wird überhaupt kein Problem sein, den Fokus zuallererst auf Hannover zu lenken.“ Bei aller Vorfreude auf den Pokal-Hit, die auch Kniat empfinden dürfte, stellt der Coach unmissverständlich klar: &bdquo;Wir müssen das Spiel so angehen, als wäre es das letzte Spiel unserer Karriere. Für uns ist die Meisterschaft entscheidend.“ Arminia Bielefeld will &bdquo;neuen Flow aufbauen“ Dementsprechend will Kniat die Begegnung mit den abstiegsgefährdeten Niedersachsen angehen. Von Personalrochaden, um Vielspielern wie Marius Wörl, der in der Ligapause bei der U20-Nationalmannschaft weilte, eine wenig Ruhe zu gönnen, will der Trainer überhaupt nichts wissen. &bdquo;Es wird kein Spieler für irgendetwas geschont. Wir müssen die beste Mannschaft aufstellen. Das gilt auch für die übrigen Wochen dieser Saison. Das nächste Spiel ist immer das wichtigste.“ Ohnehin habe Wörl nach seiner Rückkehr vom DFB-Lehrgang einen guten Eindruck hinterlassen. Der 20-Jährige ist ebenso einsatzbereit wie das Trio um Joel Felix, Stefano Russo und Isaiah Young. Alle drei Arminen hatten aufgrund von Blessuren das Trainingspensum dosieren müssen, sind rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase aber &bdquo;bei 100 Prozent“. In Sachen Erholung wurde die Pause – wie von Kniat verordnet – also gut genutzt. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass der Lauf, den die Bielefelder zuletzt mit sieben Siegen aus den vergangenen acht Pflichtspielen hingelegt hatten, unterbrochen wurde. &bdquo;Was vorher war, interessiert nicht mehr. Wir müssen eine neue Siegesserie starten, einen neuen Flow aufbauen.“ Deshalb sei das Spiel gegen Hannover &bdquo;ganz entscheidend“. Arminia Bielefeld siegt im Hinspiel deutlich Die Wichtigkeit der Partie ist auch den Fans bewusst. Um die 23.000 werden am Samstagnachmittag in der Schüco-Arena erwartet – ein stolzer Wert. Denn der Gegner ist beileibe kein Zuschauermagnet. Während Arminia als Tabellenvierter noch aussichtsreich im Aufstiegsrennen liegt, steht Hannover kurz vor der direkten Rückkehr in die Regionalliga. Neun Punkte beträgt der Rückstand der 96er auf den ersten Nichtabstiegsplatz. &bdquo;Das muss auf dem Platz ganz klar erkennbar sein“, fordert Kniat. &bdquo;Wenn eine Zweitvertretung in die Schüco-Arena kommt, müssen wir der Favoritenrolle gerecht werden.“ Das gelang den Arminen bereits im Hinspiel. Ende Oktober 2024 siegte der DSC klar mit 4:1 in Hannover. Von dem Ergebnis und der Tabellenposition der Roten will sich Kniat allerdings nicht blenden lassen und den Vorletzten auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. &bdquo;Wir haben im Hinspiel klar gewonnen, obwohl es kein gutes Spiel von uns war. Wir haben die ersten Chancen genutzt und das Spiel hat sich in unsere Richtung entwickelt.“ Insbesondere im Bereich der Physis sieht der Coach die Stärken des Abstiegskandidaten. &bdquo;In Sachen Intensität stehen sie uns in nichts nach.“ Gleichwohl zählt für Arminia im Kampf um die Rückkehr in die 2. Bundesliga nur ein Sieg. Die Erfüllung der Pflichtaufgabe Hannover II würde sicher auch die Vorfreude auf das folgende Pokal-Highlight noch einmal steigern.

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