Zum 3:0 in München: Diese Umschaltmomente sind Arminias stärkste Waffe | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Gerade rechtzeitig vor dem mit großer Spannung erwarteten Pokalspiel gegen Werder Bremen sind die Arminen ergebnistechnisch wieder in der Spur. Beim verdienten 3:0-Sieg beim TSV 1860 München trafen die Bielefelder auf einen Gegner, der in dieser Verfassung zu den Abstiegskandidaten zählt. Bester Spieler beim DSC war Mittelstürmer Roberts Uldrikis, der in der Woche zuvor noch wegen seiner Ungefährlichkeit vor dem gegnerischen Tor öffentlich kritisiert wurde. Die Matchpläne der Trainer Löwentrainer Patrick Glöckner entschied sich für eine 4:2:3:1-Formation, die im Spiel gegen den Ball den Arminen fast die komplette eigene Spielfeldhälfte überließ. Kein hohes Pressing, kaum Gegnerdruck, stattdessen eine tiefe Staffelung, in der auf Fehler des DSC beim Spielaufbau gelauert wurde. So wundert es nicht, dass die Sechziger in der Heimtabelle aller Drittligisten auf dem letzten Platz stehen. Und das bei diesem treuen und euphorischen Publikum im altehrwürdigen Stadion an der Grünwalder Straße – unverständlich. Es ist dagegen wohltuend, dass die Arminen einen Trainer haben, der seine eigenen Spieler und den Gegner besser einschätzen kann. Im gewohnten 4:3:3 und derselben Startelf wie in den letzten beiden Spielen setzte Mitch Kniat auf viel Ballbesitz, ein Zustellen des Gegners beim Spielaufbau und auf den Neuner Uldrikis. Dass dieser als Ziel- und Wandspieler im Zentrum Vorteile gegenüber dem dynamischeren Julian Kania hat, wie von Kniat unter der Woche betont, zeigte er in der 36. Minute. Nach der Methode &bdquo;Karo einfach“ schlug Torwart Kersken den Ball lang in Richtung Uldrikis. Dieser verarbeitete die Kugel unter starker Gegnerbedrängnis artistisch, um dann den Ball in den freien Raum hinter die Münchener Kette zu legen. Joel Grodowski lief perfekt ein und verwandelte zur 1:0-Pausenführung. So einfach kann Fußball sein. Der Matchplan von Kniat, die Sechziger beim eigenen Spielaufbau zu langen Bällen zu zwingen, ging auf. Mit diesen konnten die Offensiven der Löwen kaum etwas anfangen. Umschalten nach Ballgewinnen Wie sehr eine Führung dem Spiel der Arminen entgegenkommt, zeigte sich in der zweiten Halbzeit. Sowohl in der 57. Minute, als wieder Uldrikis bei einem schnellen Konter den Ball als Zielspieler sicherte und Sarenren Bazee in Richtung Münchner Tor schickte, als auch beim 0:2 in der 83. Minute hatten die Ostwestfalen Raum zum schnellen Umschalten. Dabei bekam Lukas Kunze den Ball etwas glücklich von einem Münchner Profi in den Raum gelegt. Die perfekte Hereingabe vom Mitspieler nutzte Uldrikis in Klasse-Manier zu seinem ersten Treffer im DSC-Trikot. Diese Umschaltmomente und freien Räume müssen sich die Arminen häufiger erarbeiten, denn das ist ihre stärkste Waffe. Endlich wieder zu Null Der Arminia genügte eine solide Verteidigung zum Sieg. Torwart Kersken war zu Beginn der beiden Halbzeiten, als seine Vorderleute im Strafraum zu zögerlich verteidigten, zur Stelle. In der 54. Minute blockte Joel Felix einen gefährlichen Abschluss des Münchners Guttau und verhinderte so den Ausgleich. In der 81. Minute brachte Interimscoach Jara Felix Großer, um die 1:0-Führung mit einer Fünferkette abzusichern. Auch dieses Vorhaben gelang. Das Verteidigungskollektiv des DSC funktionierte und sicherte den Auswärtssieg. Fazit Die Arminen brannten kein Feuerwerk ab, sondern waren taktisch, offensiv und mannschaftlich dem Gegner überlegen. Mehr mussten sie gegen harmlose Löwen nicht tun. Während die Bielefelder nach zwei Siegen in Folge mit Selbstvertrauen in das Pokalspiel gegen Werder am Dienstagabend gehen, ist der Bundesligist nach der 0:5-Klatsche beim SC Freiburg am Freitagabend angeschlagen. Das sollten die Arminen für sich nutzen. Es ist alles für die nächste Pokalsensation angerichtet.

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