Arminia und die Suche nach dem Spezialisten für die frühen Tore | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Das erste Saisonspiel. Es steht 1:1 zwischen Energie Cottbus und Arminia Bielefeld. In der 3. Minute der Nachspielzeit köpft Maximilian Großer den 2:1-Siegtreffer. Die Bielefelder haben einen 0:1-Rückstand aus der ersten Halbzeit gedreht. Am 4. Spieltag rettet Yong in der 94. Minute mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Sandhausen einen Punkt. Beim 3:1-Erfolg gegen Aue lag der DSC zur Pause mit 0:1 hinten, traf erst in der 56. Minute. Am 8. Spieltag köpft Joel Felix gegen Verl in der 92. den 2:1-Siegtreffer. Bis zur 45. hatten die Gäste geführt. Beim 3:1-Sieg gegen Osnabrück gelangen die Treffer in der 52., 81. und 85. Minute. Die aktuelle Saison lässt sich bis zum Bielefelder 2:1-Erfolg gegen Erzgebirge Aue am vergangenen Samstag mit DSC-Toren in der 82. und 85. Minute durchgehen. Immer wieder fällt auf, dass die Schützlinge von Coach Mitch Kniat erst spät treffen und damit eine Partie noch drehen – im Optimalfall. &bdquo;Leidensphasen“ souverän überstehen &bdquo;Wir wissen, dass wir immer auch Leidensphasen im Spiel haben, die wir souverän überstehen müssen. Danach können wir hinten raus nochmal jeder Mannschaft zusetzen und gefährlich werden. Wenn wir die Null halten zur Halbzeit, sieht es hinten raus immer sehr gut aus bei uns“, sagte Kniat unter dem Eindruck des Sieges gegen Aue – es war der erste Heimerfolg in einem Pflichtspiel seit dem 3:1-DFB-Pokalerfolg gegen den SC Freiburg Anfang Dezember. Die Statistiken belegen: Arminia ist vor der Pause wenig torgefährlich. In den jeweils ersten 30 Minuten aller Ligaspiele erzielte der DSC gerade einmal drei Treffer. Das ist der schlechteste Wert aller 20 Klubs. Hansa Rostock und 1860 München (je 5) sind nur leicht besser, was vor allem für das Duell am kommenden Freitag bei den Münchner Löwen (19 Uhr) eine ereignislose Anfangsphase befürchten lässt. Da die &bdquo;Sechz’ger“ auch noch das schlechteste Heimteam sind, dürften Spötter wohl schon mit dem Gedanken anbandeln, erst zur zweiten Halbzeit im Stadion zu erscheinen. Zurück zu den Fakten: Zwischen Anpfiff und Halbzeitpfiff netzten die Arminen bisher lediglich siebenmal ein – bei zwölf Gegentoren. Kein anderes Team der Liga außer Arminia traf in Durchgang eins nur einstellig. In einer Tabelle, die nur die ersten Halbzeiten berücksichtigt, steht der DSC auf dem vorletzten Platz. In einer Rangliste, ausschließlich für die zweiten Durchgänge, rangieren die Bielefelder auf Platz zwei. Auf eine noch kürzere Spielzeit reduziert – ab der 76. Minute bis zum Abpfiff – ist Arminia Spitzenreiter. Zwei von sieben Treffern waren auch noch Eigentore Fehlende Courage, mangelnde Bissigkeit, unnötiges Zögern in der Anfangsphase nennen es die einen. Nicht ins offene Messer laufen, begründen es die anderen. Und Spiele, wie die 0:1-Niederlage gegen Sandhausen, lassen Arminias Ladehemmung zu Beginn noch einmal in einem anderen Licht erscheinen. Reihenweise beste Möglichkeiten gingen vorbei oder blieben am überragenden Schlussmann des SVS, David Richter, hängen. Manchmal ist es wohl auch einfach Pech, das Unvermögen oder eine Taktik überlagert. Vielleicht lässt sich das Problem individuell lösen. Arminia braucht den Spezialisten für die frühen Tore. Eine schwierige Suche? Die sieben Treffer aus Durchgang eins verteilen sich wie folgt: Gegen Aachen und Dortmund II fielen jeweils Eigentore, Isaiah Young traf gegen Köln zum 1:0 (18.) und Marius Wörl gelang das 1:1 gegen Unterhaching (34.). Und dann war da noch Julian Kania, der es gegen Hannover II in der 2. und 42. Minute klingeln ließ und gegen Verl in der 45. zum 1:1 ausgeglichen hatte. Bielefelds Top-Torschütze mit insgesamt sieben Treffern stand bislang erst acht Mal in der Startelf, kam dafür zwölf Mal erst nach der Pause. Vielleicht ist der 23-Jährige diese kleine Stellschraube, nach der im Profi-Geschäft häufig gesucht wird, um eine ungünstige Bilanz ins Positive zu drehen.

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