3. Liga

Fahrlässige Arminia verliert auch beim SV Sandhausen

Beim 0:1 im Hardtwaldstadion lässt der DSC eine Großchance nach der anderen liegen. Dabei stehen besonders die Wintereinkäufe Uldrikis und Grodowski im Fokus.

Joel Gradowski kann es nicht fassen. Der Außenstürmer des DSC Arminia hat soeben das sicher geglaubte Führungstor verpasst. | © IMAGO/Jan Huebner

Dirk Schuster
07.02.2025 | 07.02.2025, 21:17

Sandhausen. Arminia Bielefeld droht so langsam aber sicher den Anschluss an die vorderen Tabellenplätze in der 3. Fußball-Liga zu verlieren. Am Freitagabend unterlagen die Ostwestfalen trotz einer Vielzahl größter Torgelegenheiten 0:1 (0:1) beim zuvor taumelnden SV Sandhausen. Von seinen vier Rückrundenspielen hat der DSC nun bereits drei verloren. Die Stimmung rund um Arminia dürfte nun noch ungemütlicher werden.

Im Hardtwaldstadion begrüßten beide Fan-Lager, die nebeneinander auf derselben Tribüne untergebracht sind, ihr Team mit einer schicken Choreo und auch ein bisschen Feuerwerk.

Arminia-Trainer Mitch Kniat nahm in der Offensive die erwartete Veränderung vor. Noah Sarenren Bazee rückte auf der rechten Seite neu ins Team, Joel Grodowski wich dafür nach links aus und verdrängte Isaiah Young auf die Reservebank. Ebenfalls neu im Team war Felix Hagmann, der anstelle von Linksverteidiger Louis Oppie anspielte. Zur Erinnerung: Oppie hatte beim 1:2 zuvor im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen die Hauptschuld am zweiten Gegentor getragen. Er saß aber noch aus einem anderen Grund auf der Bank. Oppie ist vor kurzem Vater geworden, eine normale Spielvorbereitung war es für den 22-Jährigen also nicht.

Arminias Boujellab wieder im Spieltagsaufgebot

Eine weitere Überraschung: Nassim Boujellab, den der DSC im Winter gern abgegeben hätte, stand zum ersten Mal seit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (29. November 2024) wieder im Spieltagsaufgebot. Zuletzt hatte der dreimalige marokkanische Nationalspieler die Partien seines Arbeitgebers nur noch von der Tribüne aus verfolgen dürfen.

Von dort verfolgten im Hardtwaldstadion ungefähr 1.000 mitgereiste Fans aus Ostwestfalen das Geschehen. Und sie waren gespannt, wie sich das Team nach den zuletzt enttäuschenden Heimleistungen, die gegen Essen mit Pfiffen und „Kniat raus“-Rufen quittiert worden waren, präsentieren würden. Insbesondere Kapitän Mael Corboz stand im Fokus. Er hatte Alm-Besuchern nach dem 1:2 gegen RWE den Vogel und den Scheibenwischer gezeigt.

Corboz war es auch, der nach gut 60 Sekunden die erste Monster-Chance für die Gäste vorbereitete. Doch Roberts Uldrikis scheiterte freistehend an SVS-Schlussmann David Richter (2.).

Für Arminia währe schon früh eine Führung drin gewesen

Patrick Greil (Sandhausen, v.l.) gegen Arminias Christopher Lannert. - © imago/foto2press
Patrick Greil (Sandhausen, v.l.) gegen Arminias Christopher Lannert. (© imago/foto2press)

Und wieder der lettische Wintereinkauf Uldrikis war es, der nur fünf Minuten später nach einer Hereingabe von Marius Wörl das nächste ganz dicke Ding auf dem Fuß hatte. In Sandhausen waren noch keine sieben Minuten absolviert, und Arminia hätte schon führen müssen.

Doch es kam noch krasser. Nach perfekt temperierter Vorlage von Sarenren Bazee brauchte Grodowski den Ball am zweiten Pfosten nur noch über die Linie zu drücken – und schob vorbei (11.). Unfassbar.

Die Strafe für den fahrlässigen Umgang mit den Großchancen folgte in der 27. Minute. Zunächst konnte DSC-Keeper Jonas Kersken den Kopfball von Marco Schikora nach einem Freistoß von Niklas Kreuzer noch an den Pfosten lenken. Den Nachschuss aber drückte Schikora zum 1:0 über die Linie. Mit seiner ersten gefährlichen Aktion ging der Gastgeber in Führung.

Arminia nutzt Riesenchance auch nach der Pause nicht

Arminia brauchte ein paar Minuten, um sich zu schütteln. Dann war Corboz an der Reihe. Aus 16 Metern traf der Kapitän nach einem Doppelpass mit Grodowski den Außenpfosten (41.). Sekunden später warf sich Sandhausens Spielführer Jakob Lewald beherzt in einen Grodowski-Schuss (42.). Mit einer grotesk anmutenden 1:0-Führung für den Gastgeber, der zuvor acht Spiele in Folge nicht gewonnen hatte, ging es in die Kabinen.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte: mit einer Riesenchance für den DSC. Nach Christopher Lannerts Flanke parierte Richter Grodowskis Kopfball bravourös (46.).

Glück hatten die Gäste, als der schicke Schlenzer von Luan Simnica nur hauchzart am Tor vorbeiflog (57.).

Dann war wieder Bielefeld an der Reihe. Nach einer Ecke köpfte Joel Felix an den Pfosten, im Nachsetzen scheiterte erneut Uldrikis an Richter (70.). Bielefeld blieb am Drücker, vermochte den Ball aber auch weiterhin nicht im Tor der Hausherren unterzubringen. In der 89. Minute rettete Lewald einen Uldrikis-Kopfball akrobatisch auf der Linie.

Weiter geht es für den DSC am Samstag, 15. Februar (14 Uhr) daheim gegen Aue.