So beurteilt Fabian Klos die Aufstiegschancen von Arminia | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Sportlich ist Fabian Klos nur noch in der zweiten Reihe gefragt, etwa wenn er in der Baller League für das Team Golden XI aufläuft oder im Trikot der DSC-Traditionsmannschaft auf Torejagd geht. Doch seit seinem Abschied vom Profifußball ist Arminias Ehrenspielführer nach wie vor ein gefragter Mann – als Experte für die 3. Liga. Nun darf man mutmaßen, dass die dritthöchste Spielklasse nicht unbedingt die Lieblingsliga des 37-Jährigen ist, der in seinen 13 Jahren beim DSC immer nach Höherem gestrebt hat und das mit den Aufstiegen in die zweite (2013 und 2015) und erste Liga (2020) auch mehrfach erreicht hat. Doch mit 138 Einsätzen und 62 Toren in Liga drei ist Klos eben auch profunder Kenner der Szene, zumal seine jüngsten Erinnerungen aus dem vergangenen Sommer, in dem er sich als &bdquo;Nicht-Absteiger“ aber auch als Westfalenpokalsieger von seinen Fans in Ostwestfalen verabschiedet hatte, noch taufrisch sind. DSC-Coach Mitch Kniat hat ihn &bdquo;gecatcht“ Klos kennt die Liga. Er hat eine klare, eigene Sicht auf die Dinge und versteht es, seine Gedanken vortrefflich auszudrücken. Darum ist er weiterhin auf vielen Kanälen präsent, etwa als TV-Experte bei Magenta. In der Winterpause gab Klos jetzt dem Kicker ein langes Interview, in dem er eine Zwischenbilanz zieht – im Allgemeinen. Weil der einstige Bielefelder &bdquo;Fußballgott“ aber auch immer noch Botschafter &bdquo;seiner“ Arminia ist, wird er natürlich – im Besonderen – zum Klub aus OWL ausgefragt. Was er dabei sagt, ist positiv. Interessant ist aber auch, was er nicht sagt. Viel Gutes weiß Klos über den DSC festzustellen, von dem er nach eigener Aussage fast jedes Spiel im Fernsehen oder auch im Stadion anschaut. Coach Mitch Kniat, in Klos’ Abschiedssaison bei den Fans höchst umstritten, stellt der ehemalige Mittelstürmer ein gutes Zeugnis aus. Er habe ihn &bdquo;gecatcht“ mit seiner Fairness und Offenheit. &bdquo;Ich habe schon in der vergangenen Saison betont, dass das Trainerteam exzellente Arbeit leistet. Das ist auch jetzt so.“ Die Geschäftsführer Michael Mutzel und Christoph Wortmann lobt Klos für ihre Ruhe und ihren Weg der Konstanz. Und rückblickend meint er: &bdquo;Die Arbeit der Mannschaft war besser, als die Ergebnisse es widerspiegelten.“ Auf die Frage, ob der DSC in diesem Jahr um den Aufstieg mitspielen kann, weicht der Mann, der sonst für seinen Klartext bekannt ist, allerdings aus. Die Liga sei brutal eng, merkt er an und stellt fest: &bdquo;Das heißt, dass Konstanz der wichtigste Faktor ist.“ &bdquo;Louis Oppie hat den besten linken Fuß in der Liga“ Spieler, die konstant Scorerpunkte liefern, brauche es. Beim DSC haben die sich noch nicht herauskristallisiert. &bdquo;Sollte es für den Aufstieg nicht reichen, dann könnte es daran gelegen haben.“ Zu einer Einzelkritik lässt sich Klos hinreißen: &bdquo;Louis (Oppie) hat den besten linken Fuß in der Liga, damit wäre er sogar erstligatauglich. Nur muss eben auch sonst bei einem Bundesligaprofi alles passen, zum Beispiel die Rückwärtsbewegung.“ In der Aufstiegsfrage wird Klos konkreter, wenn es um die Konkurrenten der Arminia geht. Aufsteiger Cottbus etwa ist jetzt schon wieder Tabellenzweiter: &bdquo;Die Möglichkeit besteht definitiv. Aus Konstanz auf der Trainerposition und im Kader erwächst eben Vertrauen – und dadurch ein besseres Spiel.“ Nichts schweiße mehr zusammen als ein gemeinsamer Aufstieg, den Energie gerade erst erlebt hatte. Bei einem Aufstiegskandidaten legt sich der Experte fest: &bdquo;Dresden, das dachte ich schon zu Saisonbeginn. Dynamo ist einfach so weit.“ Ob einzelne Spieler wie Said El Mala (Viktoria Köln) oder Timmy Thiele (Cottbus) oder Teams, wie den BVB II oder eben Cottbus – Klos gibt zu allen seine Expertise ab. Auch zur Abstiegsfrage: &bdquo;Ich wünsche mir, dass Osnabrück nicht absteigt, befürchte aber, dass es neben Hannover II und Stuttgart II einen großen Traditionsverein treffen könnte. Ob das nun der VfL, Rot-Weiss Essen oder Waldhof Mannheim sein wird.“ Den Rhythmus der letzten 15 Jahre aufbrechen Und wann zieht es den Fachmann Klos auf die Trainerbank? &bdquo;In naher Zukunft nicht. Grundsätzlich interessiert und reizt mich der Job als Trainer schon.“ Im Moment steht der zweifache Vater aber offenbar lieber bei der Familie in der ersten Reihe: &bdquo;Ich möchte den Rhythmus, den ich nun 15 Jahre lang hatte, mit Auswärtsfahrten, Heimspielen und Training, erst einmal aufbrechen. Ein freies Wochenende gehört da auch dazu.“

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