Sagenhafter Abend: Dieses Arminia-Quartett schreibt das Pokal-Märchen fort | Haller Kreisblatt

Bielefeld. &bdquo;Das hat Spaß gemacht“. Ein Satz, den man in der jüngeren Vergangenheit im Anschluss an ein Arminia-Spiel eher selten zu hören bekam. Am Dienstagabend gehörte er im Umfeld der Schüco-Arena zum Standardrepertoire. Der DSC hatte seinem diesjährigen Pokal-Märchen im Achtelfinale gegen den SC Freiburg ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Mit der besten Saisonleistung boten die Arminen dem Bundesligisten mehr als nur Paroli. Vor allem ein Quartett schwang sich im Tollhaus Alm zu Helden auf. Jonas Kersken Der Torwart eröffnete in der 18. Minute den Pokal-Wahnsinn. Als Kersken zunächst den Foulelfmeter von Florent Muslija und dann auch den Nachschuss des Freiburgers parierte, drohte in der Schüco-Arena das Dach wegzufliegen. Derart ohrenbetäubend war der Lärm, den die enthusiastischen DSC-Fans veranstalteten. &bdquo;Da war ich am lautesten“, sagte Kersken nach dem Spiel. &bdquo;Ich bin ausgerastet.“ Gemeinsam mit Torwarttrainer Steffen Süßner hatte sich der 24-Jährige auf die Freiburger Schützen vorbereitet – auch auf Muslija. &bdquo;Ich hatte ein starkes Gefühl, dass er in die Mitte schießt.“ Dass sein Gefühl ihn an diesem Abend nicht trog, ließ das Spiel in Richtung der Bielefelder kippen. Die Parade sei &bdquo;extrem entscheidend“ gewesen, meinte Cheftrainer Mitch Kniat. &bdquo;Wichtiger war aber fast der Nachschuss. Der war mindestens genauso gut gehalten.“ Wie er den Kopfball des Ex-Paderborners abwehrte, konnte Kersken auch nicht mehr so recht sagen. &bdquo;Ich bin irgendwie mit der Hand dran.“ Und Kniat konstatierte: &bdquo;Unser Torwart hält Unhaltbare.“ Christopher Lannert Zehn Minuten nach Kerskens Mega-Tat rückte der Rechtsverteidiger in den Fokus. Lannert ist bei Arminia ein absoluter Dauerbrenner, einen Treffer bejubeln konnte er im DSC-Trikot aber noch nie. Doch wie Keeper Kersken hatte auch Lannert gegen Freiburg so ein Gefühl. &bdquo;Wir haben im Team die ganze Woche gewitzelt, dass ich wie eine Ketchupflasche bin. Wenn es einmal läuft, läuft es richtig. Gegen Ingolstadt war ich schon sehr nah dran. Deshalb dachte ich mir, dass der Knoten vielleicht platzt.“ Das tat er auch – und wie. Lannert nahm aus etwa 20 Metern Maß und zirkelte den Ball traumhaft links oben ins Tor. &bdquo;Es hat sich schon beim Kontakt gut angefühlt. Ich war dann trotzdem sehr perplex, als ich gesehen habe, dass das Ding da oben einschlägt. Dass er so reinfliegt, ist die größte Freude für mich, weil ich lange darauf gewartet habe, ein Tor für Arminia zu machen.“ Auch sein Trainer befand, dass es der &bdquo;perfekte Zeitpunkt für ein Premierentor“ gewesen sei. Angesichts von Lannerts Traumtor ziemlich überrascht war Klub-Legende Fabian Klos. &bdquo;Einen von 500 macht er davon. So einen Schuss habe ich von ihm noch nie gesehen“, sagte der ehemalige Angreifer. Lannert konnte darüber lachen. &bdquo;Ich hoffe, dass es nicht mein letztes Tor war, damit Fabi solche Aussagen nicht mehr macht.“ Ein weiterer Treffer wäre in der Tat nicht schlecht, denn der Vizekapitän vermasselte vor lauter Freude den Torjubel und musste bei seiner Verlobten Abbitte leisten. &bdquo;Eigentlich hatte ich ihr versprochen, einen Herz-Jubel zu ihr zu machen. Aber ich war so unter Adrenalin, dass ich zur falschen Tribüne gelaufen bin. Von daher: Entschuldigung, nächstes Mal kriegst du dein Herz.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sky Sport DE (@skysportde) Julian Kania &bdquo;Vor allem ich freue mich auf das Spiel, weil ich gegen Union wegen meines Rückens nicht dabei sein konnte. Deshalb habe ich umso mehr Bock.“ Seinen Worten ließ der Angreifer gegen Freiburg Taten sprechen. Nach einem von Sam Schreck (Kniat: &bdquo;Es hat nur noch gefehlt, dass er auch noch ein Tor macht.“) herausgeholten Handelfmeter blieb Kania nervenstark. Er schnappte sich den Ball und versenkte ihn staubtrocken links im Kasten – 2:0 (36.). Damit stieß er das Tor zum Viertelfinale für den DSC sperrangelweit auf. Für den 23-Jährigen wäre sogar noch mehr drin gewesen. Zweimal ging der Ball jedoch knapp am Gehäuse vorbei, einmal fand er in Atubolu seinen Meister. Dennoch beeindruckte Kania im Sturmzentrum mit enormer Einsatz- und Spielfreude. Louis Oppie Für die Traumtore ist beim DSC eigentlich der Linksverteidiger zuständig. Von daher war es eigentlich nicht verwunderlich, das Oppie nach Lannerts Bilderbuchtor selbst noch den Schlusspunkt setzte. In der 81. Minute sammelte der 22-Jährige noch einmal alle Kräfte und schloss nach einem beherzten Sprint zum 3:1-Endstand ab. Ein Tor, das nicht minder schön anzuschauen war. Aus vollem Lauf drosch Oppie den Ball hoch ins kurze Eck und ließ Freiburg-Keeper Noah Atubolu überhaupt keine Chance. &bdquo;Ich bin losgerannt, habe gesehen, dass da so viel Platz ist – den musste ich nutzen“, schilderte er die Szene. &bdquo;Es ist geil, vor der Süd zu treffen, weil dann richtig was los ist.“ Das wird ohne Zweifel auch während des Viertelfinales im Februar der Fall sein. Oppie freut sich darauf. &bdquo;Alles ist möglich“, sagte er mit Blick auf die weitere Pokalsaison.

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