„Es hat alles gepasst“: Arminia Bielefeld feiert magische Pokalnacht | Haller Kreisblatt

Bielefeld. &bdquo;Eine magische Nacht ist möglich.“ Armina-Trainer Mitch Kniat hatte im Vorfeld den richtigen Riecher. Der 2:0-Triumph des DSC über Union Berlin war einer dieser Abende, die man als Fan lange nicht vergisst. Vieles erinnerte am Mittwoch an die grandiose Pokalsaison 2014/15, als die Bielefelder bis ins Halbfinale vorstießen und WDR-Reporter Steffen Simon den Begriff &bdquo;Gänsehautentzündung prägte“. In beeindruckender Atmosphäre vor 26.117 Zuschauern rangen die Arminen den Favoriten nieder. &bdquo;Es hat alles gepasst. Ich freue mich für die gesamte Mannschaft“, sagte Cheftrainer Kniat im Anschluss an den Coup. Marius Wörl, der mit Tor und Vorlage glänzte, sprach in den Katakomben von einem &bdquo;geilen Spiel“, während die Anhänger beim Verlassen des Stadions noch ausgiebig feierten. Gegen die Köpenicker war die individuelle Klasse des 20-Jährigen gepaart mit einer bärenstarken Kollektivleistung der Grundstein für ein verdientes Weiterkommen und ein damit verbundenes Preisgeld von 837.813 Euro. Doch nicht nur das Team agierte auf außergewöhnlichem Niveau, auch der Coach hatte mit Blick auf die Personalauswahl und die taktische Formation Überraschungen parat. Kniats Taktik überrascht Die Hausherren agierten zunächst ohne nominellen Mittelstürmer. Stefano Russo ließ sich aus dem defensiven Mittelfeld immer wieder in die Abwehrkette fallen, dafür schoben die beiden Außenverteidiger unglaublich hoch. Eine Ausrichtung, die die Berliner zunächst zu überfordern schien. &bdquo;Wir haben uns was Besonderes einfallen lassen, und die Jungs haben es super umgesetzt.“ Dass seine Schützlinge den Plan trotz der kurzen Vorbereitungszeit derart umsetzen, imponierte Kniat. &bdquo;Das spricht für die Intelligenz der Mannschaft.“ Lob an seiner Arbeit tat der Coach ab. &bdquo;Wenn es aufgeht, ist es gut, wenn nicht, bin ich der Idiot.“ Die starke Anfangsphase krönte Arminia dann mit dem sehenswerten Führungstreffer durch Marius Wörl, der einen Fehlpass der Union-Defensive nutze und den Ball aus 35 Metern über Keeper Frederik Rönnow hinweg ins Tor hob. &bdquo;Ich habe darauf gelauert, dass sie die Dreieckspässe nutzen. Als ich gesehen habe, dass der Torhüter zu weit vor dem Tor steht, dachte ich: Jetzt muss es schnell gehen“, schilderte Wörl den Treffer. &bdquo;Ich habe schnell gemerkt, dass der sehr, sehr gut war.“ Ganz unabhängig von der Führung war der Mittelfeldspieler der herausragende Akteur des Abends. Viel unterwegs und immer eine Lösung mit fußballerischer Finesse parat habend, hielt Wörl die gegnerischen Reihen auf Trab. Becker sorgt für endgültige Ekstase &bdquo;Mich macht es stolz, dass er so abgeliefert hat“, lobte Kniat. Und der sonst so bescheidene Wörl konnte gar nicht anders, als festzustellen: &bdquo;Das war mein bestes Spiel für Arminia.“ Zumal er auch das zweite Bielefelder Tor mustergültig vorbereitete. Nach einem Ballgewinn gegen Diogo Leite schaltete Wörl schnell um und bediente final André Becker, der das Stadion endgültig zum Beben brachte. &bdquo;Ich verstehe mich gut mit ihm auf dem Platz und kenne seine Laufwege. In der Kabine heißt es immer, die Wörl-Becks-Kombo muss aktiviert werden.“ Der Torschütze, der wenige Minuten zuvor, nach einer ähnlich herrlichen Vorlage von Wörl noch eine Großchance vergeben hatte, sprach von einem &bdquo;unglaublichen Gefühl. Ich wusste gar nicht, wie ich mit meinen Emotionen umgehen sollte.“ Kniat tritt vorsichtig auf die Bremse Ebenso wichtig wie die Offensive, die immer wieder Nadelstiche setzte, war das bärenstarke Defensivverhalten der Arminen. Trotz viel Ballbesitz konnte die Berliner die Arminia-Abwehr selten ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. &bdquo;Wir haben im Kollektiv weltklasse verteidigt“, erklärte Kniat. Lediglich in den 15 Minuten vor der Pause hatte der DSC bei zwei Aluminium-Treffern Glück, nicht den Ausgleich zu kassieren. Zudem erwischte auch Schlussmann Jonas Kersken einen Sahnetag und parierte dann und wann exzellent. &bdquo;Wenn man gegen einen Bundesligisten spielt, kann man nicht alles verhindern. Insgesamt geht der Sieg aber in Ordnung“, konstatierte Kniat. Trotz dieser beeindruckenden Leistung trat der Trainer noch am Abend der Pokal-Party zumindest ein klein wenig auf die Euphoriebremse. &bdquo;Die Jungs können ein paar Stunden die Sau rauslassen, aber auch nicht zu übertrieben. Unser Tagesgeschäft ist die 3. Liga, und es wird Sonntag ein hartes Spiel in Wiesbaden.“

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