Noten für Arminia Bielefeld: Wörls Gala krönt eine bärenstarke Teamleistung | Haller Kreisblatt

Bielefeld. Der Mittwochabend war mal wieder einer dieser Abende, von dem sich die Fans von Arminia Bielefeld noch in einigen Jahren erzählen werden. Dank einer erstklassigen Mannschaftsvorstellung und einem brillant aufspielenden Marius Wörl kegelte der DSC den Bundesligisten Union Berlin mit 2:0 vollkommen verdient aus dem DFB-Pokal. Die Arminen in der Einzelkritik: Jonas Kersken: Beim Lattenkracher von Rani Khedira in der 28. Minute hatte der Keeper Glück, am Schuss von Danilho Doekhi über das Tor in der 45. war er nicht dran. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verhinderte er dann aber mit einem Weltklasse-Reflex den Ausgleich durch den Niederländer. In der 81. Minute war er gegen Kevin Volland ebenso zur Stelle, wie auch in der Nachspielzeit mit einer starken Tat. Kersken war der Rückhalt, den es für eine Pokalüberraschung braucht. Note: 1,5 Christopher Lannert: Nach der Führung bekam die DSC-Defensive mehr zu tun als davor. Der Vizekapitän schaltete sich immer trotzdem wieder auch vorne ein, hatte vor der Pause noch ein, zwei gute Offensivaktionen. Vor Unions größter Chance in der 28. verlor er seinen Zweikampf gegen Khedira, trotzdem war er bis zu seiner Auswechslung ein absoluter Aktivposten. Note: 2 Leon Schneider: Vom Ersatzspieler zum coolen Bollwerk in der Abwehrkette - Leon Schneider absolvierte auch den nächsten Auftritt in der Startelf - zumal gegen einen Bundesligisten - mit einer bemerkenswerten Routine. Note: 2 Maximilian Großer: Von den beiden Innenverteidigern war Große derjenige, der etwas mehr auffiel, gelegentlich auch mit nach vorne stürmte. Hinten stand er bemerkenswert sicher und agierte ohne Fehl und Tadel. Der Verteidiger gehörte ohne Zweifel zu den besten Arminen. Note: 1,5 Louis Oppie: In der 15. Minute fiel dem Linksverteidiger nach einer Hereingabe von Sam Schreck ein missglückter Abwehrversuch der Berliner vor die Füße, doch mit seinem Schuss, der zum 2:0 geführt hätte, scheiterte der Bielefelder an Gästetorhüter Frederik Rönnow. Note: 2 Stefano Russo: Der &bdquo;Sechser“ stand zwischen den Innenverteidigern tiefer als üblich, bildete mit den Verteidigern gegen den Ball eine Fünferkette. Das gab der Defensive erkennbare Stabilität. Russo agierte unauffällig, aber bärenstark. Eine tolle Vorstellung des 24-Jährigen. Note: 1,5 Mael Corboz: Der Kapitän setzte mit seinem Schuss in der dritten Minute direkt die erste Duftmarke. Das Hauptaugenmerk des 30-Jährigen lag allerdings auf der Arbeit gegen den Ball. Hier riss Corboz mit Nebenmann Schreck im zentralen Mittelfeld ein unglaubliches Pensum ab. Note: 2 Sam Schreck: Der Mittelfeldspieler ist immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Auch gegen Union überzeugte Schreck mit einer Topleistung. Neben seiner gewohnt hohen Arbeitsrate fand er auch immer wieder starke fußballerische Lösungen und leitete etwa die Oppie-Großchance ein. Note: 1,5 Lukas Kunze: Der 26-Jährige rückte gegen den Bundesligisten zurück in die Startelf, liefere allerdings eine unauffällige Vorstellung. Zwar warf auch Kunze alles in die Waagschale, doch im Vergleich zu den Kollegen fiel er etwas ab. Note: 3 Marius Wörl: Überragend. Mit diesem Wort lässt sich die Leistung des 20-Jährigen wohl am besten beschreiben. Nach dem Blackout von András Schäfer brachte Wörl den DSC mit einem gedankenschnellen wie sehenswerten Heben über Rönnow hinweg früh in Führung. Auch sonst war der offensive Mittelfeldspieler viel unterwegs und strotzte vor Spielfreude. Mit einem Solo leitete er die Großchance von André Becker mustergültig ein, doch der vergab. Nur wenige Augenblicke später schnappte sich Wörl den Ball von Diogo Leite, schaltete schnell um und legte Becker im zweiten Anlauf ein Tor auf. Es war ein Genuss, Wörl an diesem Abend spielen zu sehen. Note: 1 Noah Sarenren Bazee: Der Flügelflitzer agierte auf ungewohnter Position im Sturmzentrum und wirkte dort etwas verloren. Dennoch arbeitete der 28-Jährige für das Team, rannte bis zur vollkommenen Erschöpfung und musste zur Pause ausgewechselt werden. Note: 3 André Becker: Der Angreifer kam zur Halbzeit für Sarenren Bazee und hatte in den Luftduellen gleich eine ganz andere Präsenz. Als Becker in der 68. Minute die Großchance aufgrund eines leichten Stolperers vergab, sah er erneut wie der Unglücksrabe aus. Doch mit dem Tor zum 2:0 wenig später wetzte er diese Scharte wieder aus. In der Schlussphase setzte er zudem einen weiteren Abschluss über den Kasten. Note: 2 Außerdem eingewechselt wurden Felix Hagmann (für Lannert) und Kaito Mizuta (für Kunze, beide 65.) sowie Semi Belkahia (für Schreck, 90.+6). Hagmann und Mizuta reihten sich nahtlos in die starke Teamleistung ein. Der Japaner war zudem am Treffer zum 2:0 beteiligt. Verteidiger Belkahia war zu kurz auf dem Platz, um Akzente setzen zu können.

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