Außergewöhnliche Aktion

20 Kilo abgenommen: Mutiger Mann im Kreis Gütersloh wagt extremes Abenteuer

Max Breitsprecher aus dem Kreis Gütersloh will einen Triathlon in den Bergen schaffen - in nur 24 Stunden. Er sammelt dabei erneut Spenden für den guten Zweck.

Beim Schwimmen im Bergsee wird Max Breitsprecher zum Schutz gegen die Kälte einen Neoprenanzug tragen. | © Max Breitsprecher

Markus Voss
28.04.2025 | 28.04.2025, 11:59

Kreis Gütersloh. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen – und das alles am Stück und ohne Pause: Allein die nackten Zahlen beim sogenannten Ironman („Eisenmann“), der Langdistanz im Triathlon, beeindrucken. Doch Max Breitsprecher setzt noch einen drauf. Der sportverrückte Verler will einen Ironman in den Alpen absolvieren.

Bergauf, bergab, über Straßen, Wege und Klettersteige und Eintauchen im vermutlich bitterkalten Bergsee. Und das alles mit kompletter Ausrüstung und Verpflegung im und am Rucksack auf dem Rücken.

Mit seinem Gravelbike, einer Art Mischung aus Rennrad und Crossrad, will der Verler Max Breitsprecher 180 Kilometer durch die Alpen fahren. Und weil er das Ganze als Triathlon geplant hat, folgen direkt ein Marathonlauf über 42 Kilometer inklusive Kletterpassagen sowie 3,8 Kilometer Schwimmen in einem Bergsee. - © Max Breitsprecher
Mit seinem Gravelbike, einer Art Mischung aus Rennrad und Crossrad, will der Verler Max Breitsprecher 180 Kilometer durch die Alpen fahren. Und weil er das Ganze als Triathlon geplant hat, folgen direkt ein Marathonlauf über 42 Kilometer inklusive Kletterpassagen sowie 3,8 Kilometer Schwimmen in einem Bergsee. (© Max Breitsprecher)

„Ich mache es mir gerne schwer“, sagt der 29-Jährige lachend. Ganz nebenbei sammelt Breitsprecher mit seiner Aktion Spenden für die Krebshilfe. Wenn es um außergewöhnliche, um nicht zu sagen verrückte sportliche Projekte geht, ist Max Breitsprecher ganz vorne dabei.

Mit Baumstamm oder Betonkugel Aufmerksamkeit erregt

Mit einem sechstägigen Ultramarathon über 200 Kilometer über Stock und Stein an der Mosel und einem 30 Kilogramm schweren Baumstamm im Gepäck (Herbst 2023) oder dem neunstündigen Aufstieg auf den Brocken, Norddeutschlands höchstem Berg im Harz, mit einer 50 Kilogramm schweren Betonkugel auf der Schulter (Juni 2024) hat der Verler in der jüngeren Vergangenheit bereits Aufmerksamkeit erregt (und dabei insgesamt mehr als 12.000 Euro für die Deutsche Krebshilfe gesammelt).

Max Breitsprecher besteigt im Sommer 2024 den Brocken mit einer 50 Kilogramm schweren Betonkugel. - © Privat
Max Breitsprecher besteigt im Sommer 2024 den Brocken mit einer 50 Kilogramm schweren Betonkugel. (© Privat)

„Das waren sehr gute Erfahrungen“, sagt Max Breitsprecher wenige Tage vor seiner nächsten besonderen Herausforderung. Kommende Woche, am Dienstag oder Mittwoch, wird Max Breitsprecher mit dem Auto samt Fahrrad und kompletter Ausrüstung in die Schweiz fahren und in der Region um Lenzerheide im Kanton Graubünden auf gut 1.500 Metern Höhe für eine Nacht Station machen.

Am nächsten Morgen gegen 8 Uhr soll es dann losgehen. „Wann genau, hängt vom Wetter ab. Als Optionen kommen Mittwoch, Donnerstag oder Freitag in Frage“, erzählt der Personaltrainer und Ernährungsberater. Noch vergangene Woche habe es in der Ostschweiz gefroren. Er sei zwar auf schlechtes Wetter vorbereitet, „aber wenn’s geht, würde ich schon gerne auf Regen oder Schnee verzichten“.

„Irgendwo auf dem Berg“ will der Mann aus dem Kreis Gütersloh schlafen

Anders als beim klassischen Ironman wird Breitsprecher mit dem Fahrrad starten. „Damit will ich erst einmal in die Berge reinfahren und so in den Flow kommen“, sagt er. Nach 180 meist bergauf führenden Kilometern – der Verler rechnet mit einer Fahrzeit von zehn bis zwölf Stunden – wird er das Rad an einer unauffälligen Stelle an einen Baum stellen und direkt weiterlaufen.

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„Dann laufe ich die Marathondistanz über 42 Kilometer – erst hoch und an der anderen Seite des Berges wieder runter“, so der 29-Jährige. Neben dem Joggen wird er zwischendurch auch Kletterpassagen bewältigen müssen. „Irgendwo auf dem Berg werde ich auch ein paar Stunden schlafen, indem ich mich in eine Nische oder so reinlege.“

Ziel ist es, am nächsten Morgen gegen 8 Uhr einen der vier zur Auswahl stehenden Bergseen zu erreichen. „Dann muss ich nur noch eineinhalb Stunden schwimmen“, sagt Max Breitsprecher und grinst. Anders als bei den beiden anderen Disziplinen soll das unter Aufsicht geschehen.

Mann aus dem Kreis Gütersloh bereitet sich halbes Jahr auf Herausforderung vor

„Das ist wichtig, weil das Schwimmen im See relativ unsicher ist“, weiß der Verler, der vor allem den Kampf gegen sich selbst als eine besondere Herausforderung empfindet. „Dieser Kampf macht mir am meisten Spaß. Außerdem mag ich es, Grenzen zu überschreiten. Der Schweinehund ist auch nur ein Tier, das es zu besiegen gilt.“ Trotz allem: „Eigentlich bin ich ganz normal.“

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Gut ein halbes Jahr lang hat sich Max Breitsprecher auf sein Alpen-Abenteuer vorbereitet. „Ich habe zwei- bis dreimal am Tag intensiv trainiert. Dazu habe ich nach der Betonkugel-Aktion über 25 Wochen eine strenge Diät gemacht und 20 Kilo abgenommen“, sagt er.

Zweifel, dass er scheitern könnte, hat er nicht – eigentlich. „Besser vorbereitet kann man kaum sein. Aber es kann immer etwas schief gehen, etwas dass ich mich verletze. Dazu kommt, dass ich alleine unterwegs bin.“ Dennoch: Max Breitsprecher ist und bleibt sehr optimistisch.