Keine Heizung, kein warmes Wasser: Sanitätshaus in Werther zieht Reißleine

Werther. Von einer &bdquo;Win-win-win-Situation“ spricht man vermutlich äußerst selten. In diesem Fall hat das dreifache Superlativ allerdings seine Berechtigung: Steffi und Torsten Rüter vom Sanitätshaus San-Medic fühlen sich auf der Gewinnerstraße, weil sie ein neues Domizil kaum 130 Meter entfernt von ihrem jetzigen Standort gefunden haben. Jana Ilic und Lars Vester von der Ambulanten Pflege Werther freuen sich, weil sie keinen passenderen Untermieter hätten finden können. Und die Kundinnen und Kunden freuen sich, dass ihr Sanitätshaus in Werther bleibt. Denn das war keineswegs selbstverständlich. Steffi und Torsten Rüter versuchen, ihren Ärger im Zaum zu halten. &bdquo;Aber es ging einfach nicht mehr. Nach einem eiskalten Winter ohne Heizung und Warmwasser und zwei Wasserschäden ist das Fass einfach übergelaufen.“ 2016 haben Steffi und Torsten Rüter das Sanitätshaus eröffnet. Das angeschlossene Lehrinstitut San-Teach, das Kurse unter anderem in Erster Hilfe, Brandschutz oder Hygiene anbietet, gibt es schon viele Jahre länger. Werthers Sanitätshaus aus einer Kaffeelaune heraus gegründet &bdquo;Im Grunde haben wir das Sanitätshaus aus einer Kaffeelaune heraus gegründet“, erzählt Steffi Rüter. Ihr Mann habe eine Bandage für die Hand gebraucht und eine Bekannte gefragt, wo man so etwas in Werther bekommt. &bdquo;Nirgendwo. Das gibt’s hier nicht“, hat die Bekannte geantwortet. Kurz entschlossen sorgten Rüters selbst dafür, dass es dies ab da in Werther gab. Lesen Sie auch: Bielefelder kämpft fünf Jahre um neuen Rollstuhl &bdquo;Gut, dass wir nicht wussten, was alles auf uns zukommen würde“, sagt Steffi Rüter. Inzwischen kann sie über die Anfänge lachen, &bdquo;aber es war schwer. Allein die Abrechnungen mit den Krankenkassen – der Hammer!“, blickt sie zurück. Mittlerweile sehen sich Steffi und Torsten Rüter mit ihrem neunköpfigen Mitarbeiterteam gut aufgestellt. &bdquo;Wir stehen auf sicheren Beinen, das Geschäft läuft gut“, freuen sie sich. Nie hätten sie gedacht, sich einmal zu wünschen, ihren heutigen Standort an der Engerstraße 41 so schnell wie möglich verlassen zu wollen. &bdquo;Doch so war es“, beklagen sie – und erzählen auch, warum. Großer Ärger über nicht funktionierende Heizung &bdquo;Seit Beginn der Heizperiode funktioniert unsere Heizung nicht, und wir haben kein warmes Wasser“, erzählen sie. Trotz mehrfacher Anfrage beim Vermieter habe sich bis heute nichts getan. &bdquo;Wir mussten uns mit Heizstrahlern helfen, um es zumindest etwas warm zu haben. Die Stromrechnung will ich gar nicht sehen“, sagt Steffi Rüter. &bdquo;Ständig war jemand von uns erkältet – das hat keinen Spaß gemacht!“ Das Ehepaar sah sich gezwungen, sich nach anderen Geschäftsräumen umzuschauen. Und wurde in doppelter Hinsicht fündig: Mit ihrem Sanitätshaus bleiben die Rüters in Werther und wechseln auf die gegenüberliegende Straßenseite in die Räume der Ambulanten Pflege an die Engerstraße 30b. Und an der Mathildenstraße 14 in Enger haben sie Geschäftsräume für ihr Lehrinstitut San-Teach angemietet. Offizielle Eröffnung ist hier am 28. März. In Werther geht alles deutlich schneller. Am vergangenen Mittwochmittag war in den angestammten Räumen Schluss, bereits an diesem Montag, 17. März, geht es am neuen Standort weiter. Das Gros der Mitarbeitenden wird nach Enger wechseln, die anderen bleiben in Werther. &bdquo;Und wir werden vermutlich häufig pendeln“, sagen Steffi und Torsten Rüter, nehmen es aber gelassen: &bdquo;Wir sind einfach glücklich, dass alles am Ende so reibungslos geklappt hat.“ Aus einer Zweckgemeinschaft wird Werthers Pflegekompetenz-Zentrum Beiden und dem gesamten Team steht nun noch ein anstrengendes Wochenende mit Kisten-Ein- und -Auspacken bevor. &bdquo;Doch das schaffen wir auch noch“ – sie freuen sich auf ihren Neustart. Das Team der Ambulanten Pflege Werther, mit dem sie sich nun einen großen Raum teilen werden, heißt sie schon einmal mit einem herzlichen Handschlag willkommen. &bdquo;Das passt einfach“ – da ist sich das Leitungsteam Jana Ilic und Lars Vester mit Pflegedienstleiterin Laura Scardino einig. Sie versprechen sich durch die Gemeinschaft Synergieeffekte in vielfacher Hinsicht. &bdquo;Wir profitieren durch den direkten Draht zum Sanitätshaus“, sagen sie. Hygieneartikel, Bandagen oder Rollatoren – &bdquo;jetzt müssen wir dafür nicht einmal das Gebäude verlassen. Wir machen hier quasi ein Pflegekompetenz-Zentrum auf“, sagt Jana Ilic und lacht. Die Kundinnen und Kunden sind erleichtert, dass es in Werther weitergeht Dass Rüters in Enger neue Räume für ihr Lehrinstitut gefunden haben, ist ihr zu verdanken. Jana Ilic betreibt in Enger eine Dependance mit angeschlossener Tagespflege. &bdquo;Als ich gehört habe, dass Rüters aus ihrem alten Domizil raus wollen, habe ich sofort geschaltet“, erzählt sie. Sie kannte in Enger leer stehende Geschäftsräume und stellte den Kontakt her. &bdquo;Wirklich schön, dass das geklappt hat.“ Große Erleichterung herrscht jetzt allerdings erst einmal bei den Kundinnen und Kunden von San-Medic. &bdquo;Sie sind dankbar, dass es hier weitergeht“, berichten Rüters. In den fast zehn Jahren, in denen sie hier in Werther seien, hätten sie einen großen Kundenstamm aufgebaut. &bdquo;Den möchten wir nicht verlieren.“ Auch wenn das Lehrinstitut und die Verwaltung von San-Medic nun ihren Hauptsitz in Enger haben werden – &bdquo;in den Räumen der Fahrschule Husemann in Werther finden auch weiterhin Erste-Hilfe-Kurse für die Fahrschüler und Kurse für kleinere Unternehmen statt“, kündigt Torsten Rüter an. Regen im September hat den Keller geflutet und den Schaden verursacht Dass es in den bisherigen Räumen zum viele Monate dauernden Ausfall der Heizung gekommen ist, könnte keiner mehr bedauern als Vermieter Ibrahim Kus vom gleichnamigen Immobilienbüro. &bdquo;Glauben Sie mir, das war so nicht geplant.“ Lesen Sie auch: Neues Gesundheitszentrum in Werther: Praxis-Räume und Geschäft eröffnet Ende September habe Starkregen den Keller geflutet und den Heizungsraum unter Wasser gesetzt, erläutert er. Man habe sofort damit begonnen, den Keller auszupumpen, aber das Wasser habe so hoch gestanden, dass die gesamte Technik beschädigt war und sich nicht mehr reparieren ließ. &bdquo;Die einzige Möglichkeit war, die Heizung zu erneuern.“ Das habe so viel Zeit gekostet, weil es sich erstens um einen Versicherungsschaden gehandelt habe, den man genau dokumentieren musste; und zweitens, weil die neuesten Standards eingehalten werden mussten. Abnahme der neuen Heizungsanlage steht in Kürze an &bdquo;Dass dies alles ausgerechnet im Winterhalbjahr passieren musste, ist wirklich ärgerlich“, sagt Ibrahim Kus. Weshalb er für seine Mieter Heizstrahler organisiert habe, &bdquo;um zumindest halbwegs Zimmertemperatur zu erreichen“. Inzwischen sei die neue Anlage eingebaut, sobald die Abnahme erfolgt sei, könne sie an den Start gehen. Dann wird es auch wieder warmes Wasser geben. &bdquo;Leider waren auch unsere elektrischen Durchlauferhitzer von dem Wasserschaden betroffen“, bedauert Kus und ist froh, dass auch hier in Kürze Abhilfe in Sicht ist. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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