Werthers beliebtes Scheunen-Café öffnet passend zur Apfel-Saison

Werther-Isingdorf. Inzwischen haben Renate und Malin Linhorst eine gewisse Routine entwickelt. Nicht als Landwirtinnen oder Teilzeitbäuerin, wie sich Renate Linhorst scherzhaft nennt - auf diesem Gebiet macht den beiden tatkräftigen Frauen sowieso keiner was vor. Aber auch als Gastronominnen wissen sie mittlerweile, auf was zu achten ist und wie man den Gästen eine gute Zeit bereitet. Denn ab kommenden Mittwoch, 11. September, eröffnen sie wieder für rund sechs Wochen ihr Hofcafé auf ihrem Bauernhof in Isingdorf. Und das inzwischen im dritten Jahr. War das erste Jahr noch ein Probelauf, konnte 2023 als voller Erfolg verbucht werden. An den Freitagen und Samstagen bildeten sich lange Schlangen vor der Theke, um Kuchen oder Getränke zu erstehen. Am Konzept will Familie Linhorst deshalb auch nichts ändern. Die urige Scheune mit den Holztischen und Bänken sieht genauso aus wie im vergangenen Jahr. Und ebenso gibt es neben Heiß- und Kaltgetränken wieder frische Waffeln und Apfelkuchen. Bäckerei Bossert backt den Kuchen &bdquo;Den backt wieder die Bäckerei Bossert für uns“, sagt Malin Linhorst. &bdquo;Das können die viel besser als wir“, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Die Äpfel für den Kuchen kommen aber natürlich vom eigenen Hof aus Isingdorf. Dass sie auch dieses Mal im Café mit viel Andrang rechnen können, davon gehen die beiden aus. &bdquo;Es haben in den letzten Wochen schon viele angerufen und gefragt, wann es denn wieder losgeht“, sagt Renate Linhorst. Die Ungeduld bezieht sich aber nicht nur aufs Café, sondern auch auf die Apfelplantage, die parallel für die Selbstpflücker freigegeben wird. Das hat schon lange Tradition auf dem Hof Linhorst und ist gerade für viele Städter auch ein willkommener Ausflug in die Landwirtschaft. &bdquo;Viele unserer Kunden kommen aus Bielefeld und haben selbst keinen Garten, deshalb genießen sie hier, selbst einmal zu ernten“, sagt Malin Linhorst. Und auch für die Kinder ist das Apfelpflücken ein Erlebnis. Zumal viele die Beschaffung von Lebensmitteln nur noch aus dem Supermarkt kennen. Wetter hat sich auf Ernte ausgewirkt Bis sich am 11. September das Tor zu der zwei Hektar großen Apfel- und Birnenplantage für die Allgemeinheit öffnet, sind noch die professionellen Apfelpflückerinnen am Werk. In diesem Jahr sei die Ernte durchschnittlich ausgefallen, sagt Renate Linhorst. Das Wetter habe sich natürlich auch in Isingdorf ausgewirkt. &bdquo;Aber Ernteausfälle von 40 bis 50 Prozent, wie sie im Alten Land, der berühmten Obstanbauregion, verzeichnet wurden, haben wir zum Glück nicht“, ergänzt ihre Schwiegertochter. Wer jetzt bei Wetter vor allem an den Starkregen im Frühsommer denkt, liegt allerdings falsch. Der habe vor allem den Getreideertrag reduziert. &bdquo;Die Obstbäume können den Regen ganz gut vertragen, manche haben sogar dickere Früchte dadurch“, erklärt Malin Linhorst. Was den Obstbäumen viel mehr zu schaffen gemacht habe, ist hingegen der späte Frost im April. Der sorgt dafür, dass einige Blüten erfrieren und daraus dann keine Äpfel entstehen. &bdquo;Aber auch da haben wir nicht so einen großen Verlust gemacht, wie manch andere“, sagt Malin Linhorst. Lage am Nordhang hat auch Vorteile Die Lage des Hofes auf der Nordseite des Teuto komme ihnen da wohl zu Gute. &bdquo;Denn die Sonne erwärmt die Lehmböden hier auf der Seite später, so dass die Blüte auch später kommt und die frostigen Nächte dann zum Glück meistens schon vorbei sind.“ Danach sorgen die Bäume selbst dafür, dass ihre Früchte genügend Wasser und Nährstoffe über den Stamm bekommen. &bdquo;Der Baum wirft die Früchte, die zu spät oder unzureichend befruchtet wurden, von selbst ab, so dass er genügend Kraft hat, um die anderen zur vollen Reife zu bringen. Das nennt man den Junifall“, erklärt Malin Linhorst. Danach ist Handarbeit gefragt. An jedem der über 5.000 Spalierobstbäume werden von Hand die Mini-Äpfel ausgelesen, die zu viel für denBaum wären, so dass am Ende pro Zweig nur noch zwei bis drei Äpfel übrig bleiben, die dann groß genug werden. Einige Sorten brauchen noch Reifezeit Aktuell sind bereits die Sorten Elstar, Alkmene, Gravensteiner, Gala und Wellant sowie die Birnen reif genug, um gepflückt zu werden. Die Fans von Rubinette, Rotem Boskoop, Pinova und Jonagold müssen sich noch ein bisschen gedulden. Das Scheunencafé, die Apfelplantage und der Hofladen an der Wellenstraße 11 haben bis Ende Oktober mittwochs, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 18 Uhr. Der Hofladen ist ganzjährig mittwochs bis freitags, 15 bis 18 Uhr, und samstags 10 bis 13 Uhr geöffnet.

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