Werthers Feuerwehr zieht in Container um: Ist der Betrieb gesichert?

Werther. Eine gute Planung ist das A und O, heißt es. Bei Werthers Feuerwehr ist es mehr als das. Die Wehr bekommt an der Blumenstraße ein neues Gerätehaus. 18 Monate sollen Abriss der Altsubstanz und Errichtung des Neubaus dauern. Doch nicht einen einzigen Tag dürfen sich die Kameradinnen und Kameraden darauf zurückziehen. Ihre Einsatzbereitschaft muss die ganze Zeit über gewährleistet sein. Eine gewaltige Herausforderung, die eines langen Vorlaufs bedarf. Längst hat die Wehrführung mit den Planungen für den Tag X begonnen. Denn wenn im März die Abrissbagger anrücken, muss klar sein, wo die Einsatzfahrzeuge stehen, die Helme hängen, verdreckte Monturen untergebracht und Atemschutzgeräte für den nächsten Einsatz vorbereitet werden sollen. "Mann" steht demnächst in Unterhose da Hell erleuchtet ist das 55 Jahre alte Gerätehaus an diesem trüben Dienstagabend. Auf dem gesamten Gelände herrscht emsige Geschäftigkeit. In der großen Fahrzeughalle – sie wurde 2008 errichtet, bleibt als einzige erhalten und bringt Fahrzeuge und Material für den ersten Zugriff unter – steht eine Werkbank, an der Holzplatten zugeschnitten werden. Gleich daneben Feuerlöscher, Warnschilder und unzählige weitere Gegenstände, die in den nächsten Tagen auf das Bauhofgelände umziehen sollen. Denn der Platz in der Ecke wird gebraucht für die Herrenumkleide. &bdquo;Naja", relativiert Wehrführer Dr. Dirk Hollmann. &bdquo;Was man so Umkleide nennt." Denn im Grunde werde Mann demnächst in Unterhose dastehen. &bdquo;Wer hier ein Schamgefühl hat, ist fehl am Platz." Die weiblichen Einsatzkräfte haben es da deutlich komfortabler. Sie ziehen von aktuell äußerst beengten Verhältnissen in einen der Container um, der mit acht weiteren gleich hinter dem Gerätehaus aufgestellt wurde. Innen sind Fabian Rottmann, Nadine Peperkorn und weitere Feuerwehrleute dabei, die Räume bezugsfertig zu machen. Überhaupt werden so viele Arbeiten wie möglich in Eigenleistung erbracht. &bdquo;Weil wir hier ein tolles Team sind", findet Hollmann anerkennende Worte. Eineinhalb Jahre lang wird sich die Schaltzentrale der Wertheraner Wehr in einem Container befinden. Büros, Aufenthaltsräume, zwei Damen- und eine Herrenumkleide, sanitäre Einrichtungen und die Atemschutzwerkstatt sollen hier Platz finden. Alles andere muss auf verschiedene Standorte verteilt werden. Die Kleiderkammer verschwindet im Keller des Bauhofs, die Fahrzeuge wechseln auf den dortigen Betriebshof, wichtiges Material in die dortigen Hallen. Alles weitere wird auf Räumlichkeiten verschiedener örtlicher Betriebe ausgelagert. Darunter der gesamte ABC-Zug. &bdquo;Aber für Einsätze dieser Art haben wir meist einen einstündigen Vorlauf, das ist also kein Problem", betont Hollmann. Vieles käme auch schlicht auf den Sperrmüll. Mobiliar aus dem Schulungsraum etwa, &bdquo;das stammt noch aus der Erstausstattung von 1967. Und die Stühle konnten wir damals bei der Auflösung des Wertheraner Krankenhauses kaufen." Bisher alles reibungslos gelaufen Bis jetzt, zieht Hollmann eine Zwischenbilanz, habe alles reibungslos geklappt. Die Telekom habe einen neuen Anschluss geschaltet, die Stadt den Stromanschluss verlegt und auch ein vorübergehender Platz für die neue Sirene ist gefunden. &bdquo;Sie kommt auf einen Mast neben das Gebäude." Geplant sei, Ende Februar so weit zu sein, dass der Hebel umgelegt werden kann. War zunächst vorgesehen, das Gerätehaus in zwei Abschnitten zu bauen, haben Stadt, Wehrführung und Architekt Rainer Mühl inzwischen davon Abstand genommen. &bdquo;Zu unwirtschaftlich", sagt Hollmann. Bauvorhaben kostet etwa vier Millionen Euro Gut vier Millionen Euro wird der Um- und Neubau nach aktuellen Schätzungen kosten. &bdquo;Wir müssen sehen, was die Ausschreibung bringt", so der Wehrführer. Seine Hoffnung ist, dass ein Teil der Summe durch Fördermittel finanziert werden kann. &bdquo;Und es sieht gut aus", freut sich Bürgermeister Veith Lemmen. 250.000 Euro seien bereits zugesagt, weitere 680.000 Euro in Aussicht gestellt. In Aussicht gestellt ist der Feuerwehr natürlich vor allem ein nagelneues Gerätehaus. Und die Vorfreude der 65 Aktiven ist groß. &bdquo;Denn wir hatten noch nie so viele Leute bei so minimalen Platz", sagt Hollmann abschließend.

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