Werther. Das Quartett ist vollständig. Nach SPD, CDU und Grünen hat jetzt auch die UWG einen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters benannt. „Es ist ein Gebot der Fairness, das jetzt öffentlich zu machen, nachdem es zuletzt Anfragen gegeben hat, ob wir einen Kandidaten der anderen Parteien unterstützen werden“, sagt der Fraktionsvorsitzende Uwe Gehring. Die Nominierung von Johannes Decius ist eine klare Antwort auf diese Fragen. Sie lautet: nein. Stattdessen setzen die Wertheraner Unabhängigen auf einen Mann, der bislang weder in der Lokalpolitik aufgetaucht ist, noch Verwaltungserfahrung mitbringt – und sie sagen, warum: „Während Bürgermeister, die von Parteien aufgestellt und unterstützt werden, auch immer den Parteilinien getreu handeln müssen, ist ein UWG-Bürgermeister nur seinem Gewissen und dem Gemeinwohl Werthers verpflichtet“, erklärt Gehring.
Der 37-jährige Johannes Decius ist in Werther aufgewachsen, hat in Bielefeld auf Lehramt studiert und lebt seit drei Jahren wieder mit seiner Frau und den beiden Söhnen (zwei und vier Jahre) in der Böckstiegelstadt. Er unterrichtet Biologie und Sport an der Marienschule in Bielefeld. Noch ist er kein Mitglied in der UWG, seine Kandidatur entstand eher einer zufälligen Begegnung. Olaf Wöhrmann, stellvertretender Vorsitzender der UWG und Nachbar von Johannes Decius, überzeugte ihn, dass er der richtige Mann für das Bürgermeisteramt sei. Nur drei Tage nach dem ersten Gespräch bekundete Decius seine Bereitschaft und macht gleich deutlich, dass er sich durchaus Chancen bei der Wahl ausrechnet. „Wenn ich das nicht als machbare Aufgabe ansehen würde, würde ich sie erst gar nicht angehen“, sagt er.
Ein ernstzunehmender Kandidat
"Kommunikativ und kompromissfähig"
Diese Entschlossenheit, diese Bereitschaft, sich zu engagieren und einzuarbeiten, hat nicht nur Wöhrmann, sondern auch die Fraktion der UWG überzeugt, in Decius den richtigen Kandidaten gefunden zu haben. „Er bringt viele Dinge mit, die er als Bürgermeister braucht. Er ist kommunikativ, kann auf andere Menschen zugehen, hat durch seinen Job gelernt, zu führen und zu vermitteln. Er ist kompromissfähig“, sagt der stellvertretende UWG-Vorsitzende. Dass Johannes Decius bislang in der Kommunalpolitik nicht in Erscheinung getreten ist und auch keine Verwaltungserfahrung mitbringt, ist für Wöhrmann unerheblich: „Vieles ist doch Tagesgeschäft, in das man sich einarbeiten kann. Johannes Decius, das haben unsere Gespräche ergeben, hat eine schnelle Auffassungsgabe für kommunalpolitische Themen. Noch wichtiger aber ist, dass er die persönlichen und charakterlichen Fähigkeiten mitbringt, um eine Verwaltung zu führen. Denn die kann man nicht erlernen.“
Und Uwe Gehring ergänzt: „Außerdem hat er uns gezeigt, dass er in das Amt will, dass er es für Werther will.“ Daran lässt Johannes Decius keinen Zweifel und erklärt, warum er diesen Schritt geht: „Mich reizt die Themenvielfalt, der Facettenreichtum des Amtes. Außerdem bin ich Ur-Wertheraner. Werther ist mir wichtig. Hier will ich alt werden. Ich will die Stadt weiterentwickeln.“
Schon jetzt nennt er zwei Themen, die ihm am Herzen liegen: „Junge Familien müssen Sicherheit haben, dass ihre Kinder einen Kitaplatz bekommen. Außerdem sollen Baugebiete in Werther entwickelt werden.“
Wen er als Hauptkonkurrenten sieht? „Ich denke Herrn Lemmen. Wir sind uns in gewissen Dingen ähnlich. Auch seine Stärke ist es, auf Menschen zuzugehen.“
Offiziell muss jetzt der Ortsverein den Vorschlag der Fraktion, Johannes Decius als Bürgermeisterkandidaten zu nominieren, bestätigen.
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