Grüne Ambitionen auf's Wertheraner Rathaus: Schmolke rückt in den Fokus

Thorsten Schmolke | © Foto: Heiko Kaiser

06.02.2020 | 06.02.2020, 14:45

Werther. Wer die Wahl hat, hat die Qual, heißt es. Vor diesem Dilemma stehen aktuell die Grünen: Wie angekündigt wollen sie wie SPD und CDU einen Kandidaten ins Rennen um das Bürgermeisteramt schicken. Bei einer Versammlung am Dienstagabend stellten sich zwei Bewerber den Mitgliedern vor. Die beide so „gleichwertig gut" waren, wie vom Vorstand zu hören war, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. Das soll nun auf einer Sitzung am 18. Februar passieren.

Namen will Vorsitzender Thomas Heidemann zu diesem Zeitpunkt noch keine nennen. „Wir möchten, dass beide Bewerber eine faire Chance haben und vor der Versammlung nichts zerredet wird", bat er im Gespräch um Verständnis.

Ein möglicher Aspirant auf eine Kandidatur könnte dem Vernehmen nach indes Thorsten Schmolke sein. Der 55-jährige Historiker sitzt für die Grünen im Stadtrat, leitet den Ausschuss für Klimaschutz, Stadtentwicklung und Kultur. Darüber hinaus ist der zweifache Vater, der 2017 für den Landtag kandidierte, Kreisvorsitzender seiner Partei und engagiert sich beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

„Es wurden verschiedene Personen gefragt"

Mit seinen möglichen Ambitionen konfrontiert, wollte Schmolke auf Anfrage des Haller Kreisblattes nicht dementieren, ließ sich jedoch auch keine Bestätigung entlocken: „Es wurden verschiedene Personen gefragt, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen können. Alle Grünen, die in Werther wohnen, können am 18. Februar entscheiden", wollte er nur sagen. Hartnäckige Nachfragen wehrte der gebürtige Heilbronner mit einem freundlichen Lachen ab.

Als Kreisvorsitzender befragt, bestätigte Schmolke, dass die Partei Interesse daran habe, in möglichst vielen Städten Kandidaten zu nominieren: „So bekommen grüne Themen mehr Aufmerksamkeit." Die Kreis-Grünen stünden im Austausch mit den Ortsverbänden und berieten auch, so Schmolke. Wer aufgestellt werde, entschieden diese jedoch selbst. Immerhin bewertet der Wertheraner die grünen Aussichten in Halle und in seiner Heimatstadt am aussichtsreichsten. Spricht daraus schon das Selbstbewusstsein eines möglichen Aspiranten?

25 Anwesende wohnten der Sitzung am Dienstagabend bei. Dass am Ende keine Abstimmung stattfand, zeigt, dass beide Bewerber auf Augenhöhe agieren. Nach dreieinhalb Stunden, in denen sich die Kandidaten den Mitgliedern vorstellten, einigte sich die Versammlung darauf, die Entscheidung zu vertagen. „So hat jeder Zeit, die Sache in Ruhe für sich zu überdenken", so Heidemann.

In zwei Wochen will man sich erneut treffen – und dann den Kandidaten nominieren, der im Kampf um den Chefsessel im Rathaus gegen Veith Lemmen (SPD) und Ralf Eckelmann (CDU) antritt.