Neueröffnung in Versmold: Junger Bestatter setzt viele Ideen um

Versmold. Der Schriftzug &bdquo;Schwarz & Sohn“ steht schon seit mehreren Monaten am Schaufenster und informiert über die künftige Nutzung als Bestattungsinstitut. Lange Zeit war der Blick ins Innere des Ladenlokals im Wohn- und Geschäftshaus am Versmolder Marktplatz versperrt, drinnen wurde umgebaut und gewerkelt. Nun steht die Neueröffnung an der Wiesenstraße 7a bevor. Wo früher die Brötchentheke war, lässt sich in etwa noch erahnen. Ebenso der kleine Café-Bereich. Ansonsten fällt es angesichts der Umnutzung und der Teilung der Gewerbeeinheit schwer, sich den Eingangsbereich des Lebensmittelmarktes noch vor Augen zu führen. Nach der Schließung des Rewe sind insgesamt drei Einheiten entstanden. Nebenan im großen Ladenlokal ist seit Frühjahr 2023 die Drogerie Rossmann beheimatet, in der früheren Getränkeabteilung richtete sich Anna Hölmer &bdquo;Das Kleiderzimmer“ ein, ein Geschäft für Secondhand-Abendmode. Das dritte Ladenlokal stand lange Zeit leer und hätte es möglicherweise auch weiterhin getan, wenn sich im Herbst 2024 die ursprünglichen Pläne der Familie Schwarz nicht plötzlich zerschlagen hätten. Denn eigentlich war die Übernahme des Bestattungsinstituts Husemann & Sohn an der Berliner Straße 1 schon so gut wie unter Dach und Fach. Letztlich wurden sich beide Parteien doch nicht einig. Matthias und Jutta Schwarz sowie Sohn Maik Schwarz setzen ihre Pläne nun an anderer Adresse um. &bdquo;Die eine Tür geht zu, eine andere öffnet sich“, beschreibt der Junior. Bestatter bietet Trauerhalle als Alternative zur Kapelle Wobei das ausschließlich für das Bestattungsinstitut gilt. Mit der Tischlerei und dem Einrichtungshaus ist die Unternehmer-Familie aus Werther weiterhin als Mieter an der Berliner Straße in Versmold vertreten. Betrieben wird das Bestattungshaus an der Wiesenstraße durch die &bdquo;Schwarz & Sohn OHG“, federführend zuständig ist Maik Schwarz. Der 31-Jährige ist gelernter Holzmechaniker und hat erst durch den damaligen Kontakt zu Rolf Husemann Gefallen an der Tätigkeit des Bestatters gefunden. Lesen Sie auch: Wann ist eine Bestattung würdevoll? Haller Experten über moderne Regeln Motiviert geht er nun die Neueröffnung an. Etwa 110 Quadratmeter stehen dem jungen Bestatter zur Verfügung, unterteilt im Wesentlichen in einen Beratungsbereich, ein Büro und eine Trauerhalle. Was man nicht unbedingt erwarten würde: Dabei handelt es sich nicht nur um einen Abschiedsraum, hier können auch Trauerfeiern durchgeführt werden. Im Sinne der Privatsphäre steht dafür extra ein Hintereingang an weniger frequentierter Stelle zur Verfügung. &bdquo;Wir möchten gerne eine Alternative bieten“, sagt Maik Schwarz. Für kleinere Gruppen in familiärer Atmosphäre. Anders als in der Friedhofskapelle sei man hier zeitlich flexibel und könne außerdem gut auf individuelle Wünsche eingehen. Trauerfeiern mit einem Pfarrer wird es in den Räumen nicht geben, betonen die Inhaber. Die werden wie zuvor in der Kapelle durchgeführt. Freie Redner sollen stattdessen den Part übernehmen. Bestatter möchte Wohlfühl-Atmosphäre schaffen Auf einem Bildschirm können Fotos, Videos oder andere Erinnerungen gezeigt werden. Geplant ist außerdem, dass Trauerfeiern bei Bedarf übertragen werden können, beispielsweise zu Angehörigen im Ausland oder im Altenheim. Was diesen Punkt betrifft, müssen noch datenschutzrechtliche Fragen geklärt werden. Die technischen Voraussetzungen jedenfalls hat Familie Schwarz geschaffen. Lesen Sie auch: Geschäftsmann in Werther mit vielen Ideen: Vom Weltenbummler zum Bestatter Ohnehin hat sie an vielen Stellen Kreativität und innovative Ansätze walten lassen. Der Beratungsbereich für Trauergespräch und Bestattungsvorsorge war einst ganz funktional angedacht - geworden ist daraus ein echter Hingucker. Im begehbaren Schaufenster befindet sich eine Hausfassade samt Fenster, dahinter das Büro mit Tageslicht. Um Privatsphäre zu wahren, kann bei Terminen das Plissee hochgezogen werden. Zu allen anderen Zeiten haben Passanten einen ungewöhnlichen Blick ins Ladenlokal. &bdquo;Wir möchten uns sichtbar machen“, sagt Maik Schwarz. Oft bestehen Berührungsängste, weiß der Bestatter. Die heimelige Atmosphäre soll die Scheu abbauen und zum Wohlfühlen beitragen. &bdquo;Es ist die schwierigste Familienfeier, die man ausrichten kann“, sagt Matthias Schwarz. Umso wichtiger ist ihm, dass der letzte Weg &bdquo;würdevoll und schön“ gestaltet wird. Neue Manufaktur in Versmold für einzigartige Urnen Fast alles haben die Schwarz’ selbst gebaut und gestaltet und damit dem Ladenlokal ihre eigene Handschrift verliehen. Da kommen eben das Tischlerhandwerk der Männer und das Händchen für Deko von Jutta Schwarz durch. Kunden, die möchten, können künftig gemeinsam mit Matthias Schwarz in seiner neuen Urnen-Manufaktur tätig werden. Prototypen aus der Werkstatt gibt es zur Ansicht zwischen all den vielen Modellen verschiedener Hersteller. &bdquo;Auf die Idee hat mich mein Vater gebracht, der meinte, dass er seine Urne selbst gestalten möchte“, erzählt der 62-Jährige. Dieses Angebot macht der Unternehmer nun auch der Kundschaft. &bdquo;Jede Urne ein Unikat, so individuell wie das Leben selbst“, beschreibt Schwarz. Zum Stadtfestival gab es eine Art Pre-Opening im Bestattungshaus. Das Feedback sei sehr positiv gewesen, berichtet das Vater-Sohn-Gespann. Die richtige Eröffnung wird nun am Wurstträgermarkt am Sonntag, 12. Oktober, gefeiert. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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