Schock in Versmold: Bekanntes Gebäude muss unerwartet saniert werden

Versmold. Der Schock in Versmolds Rathaus sitzt immer noch tief. Eigentlich sollten die Projekte und Veranstaltungen in der Kulturbühne, die viele Jahre auch als Aula der Hauptschule genutzt wurde, so richtig Fahrt aufnehmen. Doch die Bemühungen erhielten jetzt einen herben Dämpfer – aufgrund eines Versäumnisses beim Bau Ende der 1960er Jahre. Das Bild im Inneren der beliebten Veranstaltungsstätte ist dieser Tage alles andere als schön. Die markanten roten Sitze sind mit Folien abgedeckt. Einige sind sogar ausgebaut. Die Holzwände sind kahl, Bauarbeiter verrichten Arbeiten auf zwei Gerüsten. Der Blick fällt auf nackte Betonwände samt Kabeln. Genau hier liegt – beziehungsweise lag – das Problem, das die Stadt um Bürgermeister Michael Meyer-Hermann, seinen allgemeinen Vertreter Carsten Wehmöller und Architekt Louis Zwaan zum Handel zwingt. Und zwar sofort und dringend. Bei einer Überprüfung der Baukonstruktion in der Kulturbühne sei leider aufgefallen, dass die gesamte Innenverkleidung sowohl an den Wänden als auch an der Decke in der Kulturbühne entgegen der seinerzeitigen Baugenehmigung in den Jahren 1967 und später &bdquo;nicht brandschutzkonform ausgeführt wurde“, schreibt Stadtsprecherin Jennifer Wehmöller in der Einladung zum Pressetermin. Carsten Wehmöller erläutert dann einige Tage später, vor Ort, woran es hapert. Schock in Versmold nach neuer Überprüfung &bdquo;Wir haben das Brandschutzkonzept neu überprüft, weil die Kulturbühne jetzt immer mehr genutzt wird. Dabei haben wir auch hinter die Fassaden geschaut“, erklärt Wehmöller. Dort bot sich ein Bild, mit dem alle Beteiligten so nicht gerechnet hatten. Hinter der dunklen Holzvertäfelung befand sich ein Hohlraum, zudem waren dort etliche Kabel verlegt. &bdquo;Das ist so nicht zulässig“, weiß Versmolds Architekt Louis Zwaan. &bdquo;Bei einem Brand könnte sich das Feuer sehr schnell ausbreiten“, so Wehmöller. Zudem wären im Brandfall auch Fluchtwege im Notfall betroffen. Kurzum: Die Verantwortlichen waren und sind zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Kulturbühne Versmold (@kulturbuehne_versmold) Die komplette Holzverkleidung muss raus. &bdquo;Das ist natürlich ein drastischer Schritt“, ist sich Louis Zwaan bewusst. &bdquo;Zumal die Verkleidung für eine super Akustik gesorgt hat, die von vielen Nutzern gelobt wurde.“ Aber ein Erhalt der Fassade war undenkbar. Viel zu viel Aufwand. Ohnehin hätte alles runtergemusst, neue Kabel hätten verlegt werden müssen und schließlich hätten die Holzdielen wie in einer Art XXL-Puzzlespiel wieder an die Wand gemusst – ein Aufwand, der kaum tragbar und zu rechtfertigen gewesen wäre. Auch interessant: Abstimmung für den neuen Aula-Namen Anfangs war auch noch fraglich, ob die Deckenkonstruktion ebenfalls weichen muss. Zunächst kann sich die Stadt hier aber mit zusätzlichen Rauchmeldern weiterhelfen. Zumindest gibt es also auch gute Nachrichten in einer für die Kulturbühne chaotischen Zeit. Positiv war in diesem Fall auch die Zusammenarbeit mit dem Kreis Gütersloh als Bau-Genehmigungsbehörde. Stadt und Kreis erarbeiteten in Windeseile ein Notfallkonzept. &bdquo;So konnten zumindest noch einige geplante Veranstaltungen stattfinden“, unterstrich Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Als die Mängel festgestellt wurden, halfen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus. Sie leisteten mit jeweils zwei Personen Brandwache während der Veranstaltungen. Zudem war ein Hausmeister stets vor Ort. Bekanntes Gebäude in Versmold erhält neues Gesicht Inzwischen steht ein Notkonzept. Glücklicherweise fanden sich zwei Handwerksbetriebe – die Firma Dübber aus Borgholzhausen und Elektro Thorbrügge aus Versmold – die trotz der Sommerferien ihre tatkräftige Unterstützung zusagten. Die Kabel, die im Moment noch an der Wand herunterhängen, werden provisorisch verkleidet. Die schlichten Betonwände bekommen einen mattschwarzen Anstrich. &bdquo;Wenn es dunkel ist, werden die Besucher kaum etwas bemerken“, hofft Louis Zwaan. &bdquo;Wir sind voraussichtlich zu Beginn des Schuljahres fertig“, meint der Architekt. Dann können die geplanten Veranstaltungen, wie Theater (erste Vorstellung am 7. September) oder Kino (Start nach der Sommerpause am 13. September), wie geplant stattfinden. Das sind allerdings alles Notmaßnahmen, um den Betrieb zu sichern. Bleiben sollen die nackten Wände so nicht. Allerdings möchte die Stadt den dann neu gewählten Stadtrat mit ins Boot holen und Renovierungsmaßnahmen geordnet und geplant 2026 durchführen. Fakt ist: &bdquo;Das kostet viel Geld“, sagt Carsten Wehmöller. Wie viel genau, kann im Moment noch nicht abgesehen werden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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