Wegweisende Entscheidung zum Versmolder Kurt-Nagel-Parkstadion ist gefallen

Versmold. Eigentlich schien schon alles klar an diesem Dienstagabend im Versmolder Ratssaal. Architekt Frank Schönberg hatte ausführlich die Umbau- und Sanierungspläne für den Gebäudekomplex im Kurt-Nagel-Parkstadion vorgestellt, der finanzielle Rahmen war abgesteckt – bis Bernhard Woite, Vorsitzender der Spvg. Versmold, das Mikro in die Hand nahm. Und mit seinem Statement der Debatte neue Würze verlieh. &bdquo;Wir sind erst mal glücklich, dass es 2026 mit dem Umbau losgehen soll. Immerhin reden wir jetzt schon über Variante 5.0., und wir hatten mit dem Gebäude schon seit geraumer Zeit Probleme. Wir hatten allerdings angeboten, über den Zuschnitt der Pläne noch mal zu sprechen – denn da würden wir gerne etwas anpassen.“ Und tatsächlich gab es auch schon einen Termin für das Gespräch – am nächsten Morgen nach der Sitzung um 9 Uhr. Offenbar könnte sich die Spvg. unter anderem vorstellen, auch einen Teil der überdachten Tribüne aufzugeben, um Platz zu gewinnen. Das fanden wiederum nun einige Fraktionen in der gemeinsamen Sondersitzung des Sport- und Hauptausschusses äußerst unglücklich. &bdquo;Wir wollen doch wissen, welche Anpassungen im Zuge des Gesprächs eventuell noch vereinbart werden. Wir sollten das erst in zwei Wochen im Stadtrat entscheiden, bis dahin könnten wir auch die Schulen als weitere Nutzer mit einbeziehen. Es geht doch darum, im Sinne der Nutzenden zu entscheiden“, forderte Liane Fülling (SPD). Dem schloss sich Arne Bartkowiak (FDP) an: &bdquo;Es ist schon etwas irritierend, dass es morgen noch ein inhaltliches Gespräch gibt.“ Das wollte der zuständige Fachbereichsleiter Carsten Wehmöller indes nicht unkommentiert lassen: &bdquo;Wir haben den Verein gefragt, ob wir mit dem bisherigen Stand der Planung in die Sitzung gehen können. Die Antwort war Ja.“ Tobias Nagel spendet für die Mehrkosten des Versmolder Stadions Bürgermeister Michael Meyer-Hermann fand es &bdquo;schade, dass ein gutes Vorhaben jetzt zerredet wird. Wir sind uns grundsätzlich doch einig“. Und zwar darin, dass die Anlagen am Stadion ein neues Gesicht bekommen sollen. &bdquo;Wir haben in den vergangenen Jahren mehrfach Anträge bei Bund und Land auf Fördermittel gestellt und waren nie erfolgreich. Jetzt gibt es Handlungsdruck, und wir wollen es jetzt angehen“, hatte Michael Meyer-Hermann eingangs noch einmal betont. Zusätzlichen Rückenwind erhält das Projekt durch Unternehmer Tobias Nagel: Er spendet 155.000 Euro, um die Mehrkosten abzudecken, die sich im Zuge der Planungen gegenüber den kalkulierten Haushaltsmitteln ergeben hatten. Das Stadion trägt den Namen seines 2008 verstorbenen Vaters, der die Sanierung der Sportstätte 2007 finanzierte. Die Geschichte: Parkstadion wird 75 Jahre alt Nun ist das Gebäude dran, das aus einem Teil aus den 50er- und einem weiteren aus den 70er-Jahren besteht. Der ältere Teil soll abgerissen werden, das künftige Gebäude zwei neue Schiri-Umkleiden, einen größeren Umkleidebereich und eine Erweiterung im bisherigen Eingangsbereich erhalten. So wird Platz geschaffen für Besucher-Toiletten und ein neues Herzstück, das der Spvg. Versmold besonders wichtig ist: ein Ausbildungs- und Schulungsraum. Im Bereich zur Tribüne wird es einen neuen Gemeinschaftsraum sowie eine Küche geben. Es gibt zudem Sportlertoiletten – bei größeren Veranstaltungen könnten sie künftig von den Besuchern mitgenutzt werden. &bdquo;Wir stellen uns klare Strukturen unter anderem mit Glasfronten vor, es sind neue Fenster und eine neue Fassade in Holzrahmenbauweise geplant, das Gebäude wird dämmtechnisch so verbessert, wie es für die Nutzung Sinn macht. Passivhaus-Standard wäre hier überdimensioniert“, erklärte Schönberg. 1,55 Millionen Euro für das Versmolder Aushängeschild 279 Quadratmeter wird der Komplex nach Vorstellungen des Architekten künftig umfassen, 102 davon sind für den Gemeinschaftsraum vorgesehen. Der Eingang zum Stadion würde nach Norden verlegt und barrierefrei geplant. Wie laut darf ein Stadion sein? Nachbar-Streit in Versmold Das Projekt ist aktuell mit 1,552 Millionen Euro kalkuliert, 155.000 Euro steuert Tobias Nagel bei. &bdquo;Wir werden auch versuchen, ISEK-Mittel für das Projekt einzuwerben. Dazu müssten wir den Geltungsbereich der Innenstadt über Stadtpark und Tennispark bis zum Stadion erweitern – da brauchen wir pfiffige Ideen“, berichtete Carsten Wehmöller. &bdquo;Uns ist wichtig, dass wir hier jetzt zu Potte kommen“, betonte CDU-Fraktionschef Ulrich Wesolowski. &bdquo;Die 1,55 Millionen Euro sind für uns ein wichtiger Pflock – darum könnten wir die Grundsatzentscheidung treffen.“ Letztlich fanden die Parteien doch einen gangbaren Kompromiss: Einstimmig stimmten beide Ausschüsse der Planung zu – mit dem Zusatz, dass die Ergebnisse des Gesprächs im kommenden Stadtrat am 10. Juli noch einmal vorgestellt werden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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