„Lebendes Inventar“ aus Versmold geht von Bord: Sie prägte Generationen

Versmold. Doris Arends ist eine Frohnatur. Wer sich mit der 63-Jährigen unterhält, muss einfach lächeln. Sie liebt ihren Beruf als Diätassistentin – und geht nun doch bei der DRK-Kindertagesstätte Henry Dunant in Versmold von Bord und in den wohlverdienten Ruhestand. Die Versmolderin war sogar Teil des Gründungsteams 1992 und von Beginn an für die Küche in der Einrichtung verantwortlich. &bdquo;Ich habe es als Geschenk angesehen, hier arbeiten zu dürfen“, sagt sie. Bevor sie am Freitag (18. Juli) ihren letzten Arbeitstag hat, verrät sie ihre Tricks, um Kindern gesundes Essen schmackhaft zu machen, und wie sich die Essgewohnheiten in den vergangenen 30 Jahren verändert haben. &bdquo;Ich bin so etwas wie lebendes Inventar“, sagt Arends. Der Begriff &bdquo;Urgestein“ könnte passender kaum sein, wenn man den Blick auf die berufliche Vita der Küchen-Chefin lenkt. Die DRK-Kita wurde 1992 eröffnet – mit Doris Arends als Küchen-Verantwortlicher. In der damals neuen Kindertagesstätte an der Sauerbruchstraße war Anfang der 90er Jahre Improvisieren angesagt. &bdquo;Wir hatten noch keine Tische und Stühle. Die Küche war zwar eingebaut, aber das Inventar fehlte komplett“, erinnert sich die Küchen-Chefin. Auch das Team war komplett neu. Niemand kannt sich. &bdquo;Mit der Zeit sind wir aber super zusammengewachsen.“ Die pädagogischen Fachkräfte banden Doris Arends stets in die Abläufe mit ein, im Gegenzug dankte sie es mit neuen, kreativen Ideen aus der Küche. Dabei hat die Diätassistentin über die Jahrzehnte so manchen Trick entwickelt, um an das Lieblingsessen der Versmolder Kita-Kinder zu kommen. Dieses Essen aus Versmold kennen Generationen Ein Dauerbrenner aus den Töpfen Doris Arends’ sind Grünkernfrikadellen mit einer pikanten Gemüsesoße. &bdquo;Wenn man das Gericht so benennt, essen es die Kinder aber nicht“, sagt die Küchenfee. Also bediente sie sich eines Tricks. Das war etwa 1996. &bdquo;Wir haben das Essen dann Dino-Frikadellen mit Bronto-Soße genannt.“ Das Gericht avancierte zum Klassiker an der Sauerbruchstraße und ist noch heute fester Bestandteil des Speiseplans. Einen ähnlichen Trick wandte Arends mit Brokkoli an. &bdquo;Das sind essbare Bäume.“ Berührender Abschied: Kita-Leiterin geht in den Ruhestand Und dann sind da noch die für die Kinder besonderen Ereignisse: Geburtstagsessen. Jedes Kind darf sich zum Ehrentag etwas wünschen. Dann kommen schon mal Burger mit Pommes, Hühnerfrikassee oder Nudeln mit Tomatensoße auf den Tisch. Manchmal wünscht sich der Nachwuchs auch exotische Gerichte – für die sich Doris Arends dann Experten in die Küche holt. &bdquo;Einmal war ein Vater hier, der mir ein afrikanisches Gericht gezeigt hat. Ich hatte vorher zwar schon etwas über Okra-Schoten gehört, aber noch nie damit gekocht“, berichtet die Köchin über ein Erlebnis rund um den Gemüse-Eibisch, der in anderen Ländern häufig auf dem Speiseplan steht. Das kam gut an. &bdquo;Man glaubt gar nicht, was Kinder alles essen möchten“, so Arends. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @drk_kita_henrydunant geteilter Beitrag Dass sich Geburtstagskinder Essen wünschen dürfen, kennt die Versmolderin aus ihrer Kindheit. &bdquo;Wenn ich Geburtstag hatte, habe ich meine Brüder immer geärgert“, verrät sie mit einem Schmunzeln. Sie bat zu ihrem Ehrentag gerne ihre Oma um einen Möhreneintopf. Den isst Doris Arends noch heute gerne. &bdquo;Durch meine Oma habe ich auch die Liebe zum Kochen entdeckt.“ &bdquo;Lebendes Inventar“ aus Versmold freut sich auf den Ruhestand Während ihrer letzten Tage in der Einrichtung ließ sich Doris Arends aber selbst verwöhnen. Sie war in den einzelnen Gruppen zu Gast und bekam – wie in der roten Gruppe – selbst ein Frühstück aufgetischt. &bdquo;Ich kann endlich einmal in Ruhe frühstücken“, sagt sie, während sie sich Brötchen und Kaffee schmecken lässt. &bdquo;Dazu habe ich sonst wenig Zeit.“ Dabei muss sie lächeln. Stressig war ihre Arbeit schon, aber eben auch sehr erfüllend. Stress in der Kita: DRK überweist Geld an Gema Die Kita-Gemeinschaft veranstaltete zu Ehren ihrer Küchen-Chefin am vergangenen Samstag ein buntes Fest. &bdquo;Das war wirklich schön. Viele Ehemalige waren dort“, berichtete Stefanie Wrobbel vom Förderverein der Kita. &bdquo;Doris ist superherzlich und für jeden Spaß zu haben. Sie ist auf die Bedürfnisse von jedem Kind, so gut es ging, eingegangen“, lobt Wrobbel. Nun beginnt in der Küche der Henry-Dunant-Kindertagesstätte eine neue Ära. Doris Arends arbeitete ihre Nachfolgerin, Alma Keserovic, in den vergangenen Jahren ein. Arends spricht von einem Glücksfall. Für die Neu-Ruheständlerin stehen künftig andere Themen im Vordergrund. &bdquo;Ich freue mich sehr auf meine Rente“, sagt sie – wenngleich sie stets gerne zur Arbeit gegangen ist. Dann möchte sie sich mit dem großen Anwesen der Familie beschäftigen, Zeit im Garten verbringen. Außerdem möchte sie wieder mehr lesen. &bdquo;Das macht mir nach wie vor sehr viel Spaß.“ Und dann ist da noch die Spontanität. &bdquo;Ich werde meine Freiheit genießen und mit meinem Mann ab und zu einfach irgendwo hinfahren.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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