Versmolds größte Grundschule wird für 3,6 Millionen Euro umgebaut

Versmold. Mit diesem Versprechen hob Eva Strieckmann die Laune im Versmolder Ratssaal am Dienstagabend noch einmal an: &bdquo;Die Zusage, dass der Waschbetonboden in unserer Eingangshalle endlich ausgetauscht wird, ist für uns eine große Freude. Da machen wir Lehrkräfte morgen eine Flasche Sekt auf!“ Man konnte Erleichterung und Freude bei der Leiterin der Sonnenschule über einen wegweisenden politischen Beschluss förmlich spüren. Und dabei ist besagter Waschbeton eben nur ein Aspekt von ganz vielen. Aber ein nicht unbedeutender. Denn Generationen von Kindern haben sich auf dem harten Untergrund in der dunklen Eingangshalle schon das Knie aufgeschürft und mussten anschließend im Lehrertrakt verpflastert werden. Und so steht die Entscheidung, den Bodenbelag zu erneuern, exemplarisch für den Start in eine hellere, lernfreundlichere Zukunft an Versmolds größter Grundschule. Die soll im Rahmen des sogenannten &bdquo;Startchancen-Programms“ komplett umgebaut werden. Wenn alles perfekt läuft, könnten die Arbeiten schon 2026 beginnen. Womöglich wird es für dieses Großprojekt zwei Bauabschnitte, jeweils rund um die Sommerferien brauchen. Die Stadt veranschlagt den Umbau bislang mit rund 3,65 Millionen Euro zuzüglich Sicherheitszuschlägen von mindestens fünf Prozent. Ein fixer Betrag von 1,1 Millionen Euro ist aus dem Startchancen-Programm vorgesehen. OGS an Versmolds größter Grundschule soll profitieren Inspiriert wurden die Planungen von den Vorstellungen des renommierten Schulentwicklungsforschers Jörg Ramseger. Der hatte noch größer gedacht – und Architekt Frank Schönberg stand nun vor der Aufgabe, den Geist seiner Vorschläge in Einklang zu bringen mit den baulichen und finanziellen Voraussetzungen in Versmold. &bdquo;Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen für unsere Lehrkräfte – denn auch um die stehen wir im Wettbewerb mit anderen Kommunen“, leitete Schönberg die Vorstellung seines Konzeptes ein. Und startete mit der ernüchternden Bestandsaufnahme: &bdquo;Wir haben hier eine zerklüftete Schulanlage, sehr verzweigt, fast labyrinthartig. Dazu eine dunkle Eingangshalle.“ Entwicklung der Schülerzahlen: Ein Standort fällt besonders auf Diese Strukturen gelte es aufzubrechen. Unter anderem, indem der Offene Ganztag künftig an einer Stelle zentral organisiert wird – und dessen Räume vormittags für regulären Unterricht genutzt werden können. Bislang ist die OGS auf zwei Bereiche verteilt – einer in einer Erweiterung des alten Schulgebäudes, der andere in einem speziell dafür gebauten Gebäude gegenüber. Und genau dieses Gebäude soll nun etwas in Richtung Parkplatz vergrößert werden, sodass hier vier reguläre Klassenräume entstehen. Die OGS als Ganzes findet künftig im Hauptgebäude statt. Neues Lernzentrum und mehr Schultoiletten Zweiter zentraler Aspekt des groß angelegten Umbaus ist die Schaffung eines sogenannten Selbstlernzentrums im Hauptgebäude. &bdquo;Es wird mit einer Glasfront verkleidet und über zwei Etagen angelegt, sodass es von mehreren Gruppen nutzbar und von vergleichsweise wenigen Lehrkräften zu beaufsichtigen ist.“ Neben umfangreichen pädagogischen Möglichkeiten zur optimalen Förderung der Kinder (Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Zerstreuung) sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag erhält die Sonnenschule einen zentralen Ort, an dem die gesamte Schulgemeinschaft zusammenkommen kann. &bdquo;Damit kann ein großer Wunsch der Schule konzeptionell eingebettet umgesetzt werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Modernes Lernen: Schule schafft die klassischen Hausaufgaben ab Um die Wege zu den Toiletten-Anlagen zu verkürzen und auch die Anzahl der WCs zu erhöhen, sind auf beiden Etagen in unmittelbarer Nähe zum neuen OGS-Bereich zusätzliche WC-Anlagen geplant. Weiterhin sind die Erstellung einer Aufzugsanlage und die Angleichung der Bodenhöhen im Obergeschoss geplant, um die Schule zukünftig auch im Obergeschoss weitestgehend barrierefrei aufzustellen. &bdquo;Diese Pläne haben mich abgeholt – eine gute Umsetzung mit Bauen im Bestand“, lobte der Schulausschuss-Vorsitzende Patrick Schlüter (SPD) in der gemeinsamen Sondersitzung mit dem Hauptausschuss. Und auch seine Parteikollegin Doris Altmann-Maschmann war begeistert, warnte aber: &bdquo;Ein tolles Konzept – ich hoffe nur, dass es nicht so schrumpft wie bei der Grundschule in Peckeloh.“ Besondere Herausforderung: Bauen im Schulbetrieb Schulleiterin Eva Strieckmann sieht durch die Umbaupläne ganz neue Perspektiven: &bdquo;Endlich haben wir die Möglichkeit zur Differenzierung. Das Selbstlernzentrum ist ein echtes Bonbon – und macht vieles flexibler.“ Liane Fülling (SPD) blickte schon voraus: &bdquo;Ich hoffe, dass wir dieses Projekt zeitnah hinbekommen, denn wir haben hier nun mal eine Grundschule mit besonderen Bedingungen.“ Der Offene Ganztag: Wichtiges Angebot ist stark nachgefragt Haushaltspolitisch liegen die Zahlen zum Großprojekt nun auf dem Tisch. Alle Beteiligten waren sich indes einig, dass Bauen im Schulbetrieb die größte Herausforderung des Projekts darstellen dürfte. Schönberg schlug vor, zunächst mit dem Umbau des separaten OGS-Traktes zu starten – um diesen dann für Unterricht nutzen zu können, wenn im Hauptgebäude gearbeitet wird. Die beiden Ausschüsse machten den Weg für das Projekt einstimmig, bei einer Enthaltung, frei. Nun beginnen die Detailplanungen rund um die Zukunft von Versmolds größter Grundschule. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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