Nach Großbrand an Schule in Versmold: Es kursieren zwei ominöse Videos

Versmold. Auch am Montag ist die Stimmung am Versmolder CJD-Gymnasium weiterhin gedrückt, der Betrieb in der Schule selbst steht still. Eigentlich sollten die Schülerinnen und Schüler nach einem langen Wochenende und dem Elternsprechtag am Freitag mehr oder weniger gut gelaunt den Schulhof zurückerobern. Stattdessen zeugen Absperrungen und die immer noch verkohlte Fassade des Gebäudes von der Brandnacht vom 1. auf den 2. Mai. Ein Polizei-Bulli hält auf dem Parkplatz, und ein Brandermittler steigt aus. Begrüßt werden er und ein Fachmann der Feuerwehr von Schulleiter Karsten Jochmann und seiner Stellvertreterin Nina Lüchtefeld. Die Brandstelle ist immer noch weiträumig abgesperrt, ein Betreten der Schule nur mit Genehmigung möglich. Viel Zeit, um dem &bdquo;HK“ einen Einblick in ihre Arbeit zu gewähren, haben die Experten nicht. Sie verweisen auf die Pressestelle der Polizei Gütersloh. Dort wartet auch Pressesprecher Mark Kohnert auf einen Bericht der Ermittler. Neue, gesicherte Erkenntnisse hat die Polizei derzeit zum Brandhergang nicht. In Versmold kursieren dagegen Gerüchte. Mindestens zwei Videos aus der Brandnacht, die auch der Polizei vorliegen, sind im Umlauf. Eines zeigt, wie sich das Feuer gerade erst ausgebreitet hat. Die wenige Sekunden dauernde Filmsequenz wird nicht kommentiert, es ist unklar, ob der Notruf vor oder unmittelbar nach dem Erstellen der Aufnahme abgegeben wurde. Die andere Aufnahme zeigt, wie das Feuer den gesamten Verwaltungstrakt erfasst hat, hier ist bereits in der Ferne Blaulicht zu sehen. Wenige Momente später ist die Feuerwehr auch tatsächlich vor Ort. Versmolder Feuerwehr nach Großbrand mit kurzer Bettruhe Die Versmolder Brandbekämpfer jedenfalls hatten eine kurze Nacht. &bdquo;Die, die am Brückentag arbeiten mussten, sind nicht mehr schlafen gegangen“, berichtet Einsatzleiter Benjamin Groß. Die Feuerwehr agierte während des Brandes dabei entschlossen: &bdquo;Als wir eingetroffen sind, haben wir die offenen Flammen gesehen, sofort die Löschzüge aus Oesterweg und Hesselteich nachalarmiert“, erklärt Groß. Die Kameraden aus Bockhorst wurden schon mit Eingang des Notrufs zum Gymnasium gerufen. Der Löschangriff erfolgte über zwei Seiten vom Innenhof und durch den Seiteneingang. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Kooperation mit den Verantwortlichen lief reibungslos, betont der Einsatzleiter. Schon kurz nach Eintreffen der Einsatzkräfte waren zunächst Lehrkräfte, später auch die Schulleitung vor Ort und versorgten die Kameraden mit Schlüsseln. So war es der Feuerwehr problemlos möglich, auch das Innere des Gebäudes zu betreten und auf mögliche Schäden hin zu untersuchen. Der Einsatz dauerte von kurz nach Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden hinein. Mit dem Abrücken der Feuerwehr begann für Schulleiter Karsten Jochmann die Arbeit erst so richtig. Am Freitag zeigte er sich noch optimistisch, dass der Schulbetrieb schnell wieder starten könnte. &bdquo;Aber ich habe die Bürokratie unterschätzt“, sagt er. Sieben bis acht Räume seien zum Wochenstart problemlos nutzbar, so der Schulleiter gegenüber dem &bdquo;HK“, als die Brandermittler abgerückt waren. Dadurch können die Abitur-Prüfungen wie geplant in dem Gebäude absolviert werden. Andere Räume, die sich in der Nähe des Lehrerzimmers befinden, seien stark verraucht. &bdquo;Deshalb muss jetzt erst ein Vertreter der Versicherung kommen und sich den Schaden ansehen“, so Jochmann. Wie es nach dem Großbrand an Versmolds Gymnasium weitergeht In dieser Woche läuft der Unterricht im &bdquo;Home-Schooling“, also aus der Distanz. Alle Unterrichtsstunden werden genau nach dem Stundenplan am Bildschirm gegeben. Klassenarbeiten wurden verschoben. Man habe noch etwas Zeit, um diese nachzuholen; etwa eine Woche, schätzt Jochmann. Wie es in der kommenden Woche weitergeht, weiß Karsten Jochmann schlichtweg noch nicht. Fakt ist, dass die größten Toiletten der Schule komplett zerstört sind. Hier war das Feuer ausgebrochen. Für die Abiturienten, die ab Dienstag (6. Mai) ihre Klausuren schreiben, seien ausreichend Sanitäranlagen vorhanden. Um den Betrieb der gesamten Schulgemeinschaft aufrechterhalten zu können, reichen diese Möglichkeiten dann allerdings nicht aus. Wie es nach dieser Woche weitergeht, würden die Schulleitung und das Team des Gymnasiums in den nächsten Tagen entscheiden. Jochmann: &bdquo;Man kann da verschiedene Optionen durchdenken.“ Möglich wäre, beispielsweise nur bestimmte Klassen an die Schule zu bitten. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Haller Kreisblatt (@haller_kreisblatt) Das Brandermittler-Team gab übrigens auch der Schulleitung keine weiteren Auskünfte, wie es nun ermittlungstechnisch weitergeht. &bdquo;Man hat mir nur gesagt, dass die Ergebnisse, wenn sie vorliegen, an die Staatsanwaltschaft übermittelt werden und diese dann über weitere Maßnahmen entscheidet“, sagte Jochmann. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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