Schmerzhafter Rückblick für Versmolder Schüler: Rohrstock gehört zum Alltag

Versmold-Loxten. Gut gelaunt treffen sich ehemalige Schülerinnen und Schüler der Volksschule Loxten 60 Jahre nach der Entlassung. Es ist bereits die elfte Zusammenkunft der Ehemaligen. Erstmals trafen sie sich 1980. Horst Grube und Hugo Schönberg kümmerten sich um die Einladungen. In fröhlicher Runde kommen viele schöne, aber auch missliche Erinnerungen der zwölf Anwesenden auf den Tisch. Alle können sich noch gut an die körperliche Züchtigung durch einige Lehrer erinnern. Entweder gab es nach Unartigkeiten einige Schläge mit dem Rohrstock auf die Handflächen, oder es musste ein Springseil aus der Turnhalle geholt werden. &bdquo;Damit schlugen die Lehrer Schüler, um ihre Vergehen zu bestrafen“, beobachtete Hugo Schönberg damals die Situation, die vom Schulleiter Erich Sander unterbunden wurde. Alle erinnern sich an die angsteinflößende Situation. Körperlich Züchtigung war vor sechs Jahrzehnten noch an der Tagesordnung. Erst 1973 wurde sie per Schulordnung und später gesetzlich verboten. Zum Thema: Ex-Abiturienten begrüßen Gast mit weiter Anreise &bdquo;Wir waren 40 bis 45 Kinder in der Klasse“, schaut Horst Grube zurück und erinnert sich an eine gute Stimmung und ein sympathisches Miteinander unter den Schülern. Das bestätigt auch Margret Tomik. Sie besuchte mit einigen anderen erst ab dem fünften Schuljahr die Volksschule in Loxten. &bdquo;In Leimweg wurden in den 60er Jahren nur die ersten vier Jahrgänge unterrichtet. Für uns wurde dort eine Deele zum Pausenraum umgebaut“, beschreibt sie ihren Schulalltag. Versmolder Schüler absolvieren Wettkämpfe &bdquo;Jungen gegen Mädchen“ Den setzte sie nach dem Schulabschluss in Loxten an der Handelsschule in Halle fort. &bdquo;Ich habe dann bei der Volksbank angefangen. Aber ich durfte erst nach fünf Jahren bei der Bank mit der eigentlichen Ausbildung beginnen“, beschreibt sie die Zeit, in der nur Jungen sofort mit der Banklehre beginnen konnten. Sie sagt, dass es Mädchen erst ab 1970 möglich war. Inzwischen ist sie, ebenso wie ihre Mitschüler, im Rentenalter. Einige der Klassenkameraden von einst lernten Berufe wie Landwirt, Bäcker, Elektriker, Bürokaufmann und Diplom-Ingenieur. Fast alle wohnen bis heute noch in ihrem Heimatort. Eine hat ihr Zuhause in Halle, eine andere lebte in Georgsmarienhütte. &bdquo;Acht ehemalige Mitschüler sind schon gestorben“, berichtet Horst Grube. Lesen Sie auch: Schülerstreiche sorgen heute noch für Heiterkeit Er weiß noch, dass die Mädchen im Korbball glänzten und die Jungen Handball spielten. &bdquo;Erich Sander glaubte nicht an unsere Fähigkeiten, darum mussten die Jungen auf dem Schulhof Trainingseinheiten gegen die Mädchen absolvieren“, erzählt Horst Grube von Übungsstunden vor einem Wettbewerb, bei dem sie dann den zweiten Platz holten. Freiwillige Englischkurse an Versmolder Volksschule Die Loxtener Volksschüler hatten damals die Möglichkeit, freiwillig an Englischkursen teilzunehmen. Und es gab weitere Besonderheiten: &bdquo;Wir haben sogar Vogelhäuschen gebaut und durften in bestimmten Stunden zwischen Sport und Gartenarbeit wählen“, erzählt Horst Grube. Andere wissen noch, dass Theaterstücke mit Josef und Maria in der Gaststätte Bormann und später in der Schulaula aufgeführt wurde. Einige sangen in dem von der Lehrerin Gläser-Wilken geleiteten Schulchor mit. &bdquo;In den 60er Jahren bekamen wir dann die Sporthalle“, erinnert sich Hugo Schönberg. Alle Schüler kamen zu Fuß oder mit dem Rad zur Volksschule. &bdquo;Nur im Winter wurden die Auswärtigen mit dem Bus gefahren“, erinnert sich Christa Remet an den Transport. Mit dem Bus fuhren die Schüler auch nach Bremerhaven. &bdquo;Nach einem Schulausflug mussten wir immer einen Bericht schreiben“, erzählt Horst Grube, der sich heute noch freut, dass er in Mathe viel vom Lehrer Sander beigebracht bekam. Ein zwölftes Treffen der ehemaligen Loxtener Volksschüler ist bereits angedacht. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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