Feldmarksee nahe Versmold lockt mit Wassersport, Erholung und neuer Idee

Versmold/Sassenberg. Blauer Himmel, Sonnenschein, nur der Wind, der frisch über den See weht, stört etwas. Kay van gen Hassend setzt die Mütze auf und stellt den Kragen der Jacke auf. Dann betritt er den Steg, der zu den Tretbooten auf dem Feldmarksee führt. &bdquo;Vorsichtig, es wackelt etwas“, sagt der Vorsitzende der Wassersport-Abteilung des VfL Sassenberg, und tatsächlich schwankt das Holz an der einen oder anderen Stelle. Eigentlich mögen Kay van gen Hassend und seine Vereinskollegen Wind. Schließlich ist ihr gemeinsames Hobby das Segeln. Nur dürfen Wind und Wasser optimalerweise etwas wärmer sein. &bdquo;Der Feldmarksee ist super zum Lernen“, sagt Kay van gen Hassend und lässt den Blick übers Wasser schweifen. &bdquo;Nicht zu groß. Nicht so hohe Wellen.“ Wassersport vor Versmolds Haustür? Die Abteilung des Sassenberger Vereins erfährt guten Zulauf. 234 Mitglieder zählt sie aktuell, mehr als ein Viertel von ihnen sind unter 21 Jahre alt. Insbesondere für die Jugend sieht sich der VfL &bdquo;top ausgerüstet“. Im Unterstand stehen mehrere Opti-Boote, laut van gen Hassend der ideale Einstieg in den Segelsport ab einem Alter von etwa acht Jahren. Preise und Zeiten für den Tretboot-Verleih am Feldmarksee So langsam erwacht das Freizeit-Angebot am Feldmarksee aus dem Winterschlaf. Am Karfreitag (18. April) beginnt die Wassersport-Saison. Am Bootshaus mit Anlegesteg können dann Tretboote gemietet werden – alles ehrenamtlich organisiert. &bdquo;Anders würde sich das nicht rechnen“, sagt Kay van gen Hassend. Jedes Abteilungsmitglied ist zu einem Dienst in der Saison verpflichtet; dafür zahlt es einen vergleichsweise geringen Beitrag. Ein System, das laut dem Vorsitzenden gut funktioniert. Zwei bis drei Personen kümmern sich in den Diensten immer an den Wochenenden (samstags 11 bis 19 Uhr/sonntags 10 bis 18 Uhr) um den Verleih und den Getränkeverkauf. Je nach Verfügbarkeit kommt schon mal ein Freitag dazu. Eine halbe Stunde Tretbootfahren kostet acht Euro; eine Stunde zwölf Euro. Eine willkommene Einnahmequelle für die VfL-Abteilung. Das Geld fließt unter anderem in die Jugendarbeit. Nichtmitglieder können den See mit eigenem Schlauchboot, Surfbrett oder Segelboot gegen entsprechende Gebühr ebenso nutzen. Möglich ist auch Stand-up-Paddling mit eigenem SUP. Eine Tageskarte kostet drei Euro. Seit 1976 gibt es das Bootshaus. In dem Jahr wurde auch das erste Tretboot für den Verleih angeschafft. Inzwischen gehören dem Verein zehn Stück. &bdquo;Leider nutzen die Leute es zunehmend als Autoscooter“, sagt Kay van gen Hassend und bedauert, dass der unsachgemäße Umgang unübersehbar seine Spuren hinterlässt. Immer wieder muss der Verein in Pflege, Instandhaltung und Reparatur investieren. &bdquo;Für uns ist das viel Arbeit“, sagt der Vorsitzende. &bdquo;Urlaub vom Alltag“ auch für viele Gäste aus Versmold Auch darum kümmern sich die engagierten Mitglieder, genauso wie um die Pflege des Feldmarksees an sich. Die Wassersport-Abteilung verfügt über einen eigenen Mähroboter, mit dem sie gegen die Wasserpest vorgeht. In den vergangenen Jahren bereitete das 13 Hektar große Gewässer immer wieder Sorgen, weil zum einen der Seewasserspiegel sinkt und sich zum anderen die invasive Pflanze Elodea nuttallii ausgebreitet. Große Bestände der Wasserpest könnten Boots- und Badebetrieb beeinträchtigen – deshalb ergriff die Stadt Sassenberg Maßnahmen. Eben mit Unterstützung der Wassersportler, die sich um dem Rückschnitt kümmern. In Ordnung gebracht werden muss aktuell noch der Surfsteg, der unterspült worden ist. Bis Mitte Mai sollen die Arbeiten erledigt sein, hofft der Verein. Die ersten Tretboote der Saison werden dann bereits gefahren sein. An richtig guten Tagen seien die Boote fast in Dauerbetrieb. &bdquo;20 Grad und Sonnenschein – das ist optimal“, sagt Kay van gen Hassend. Ist es zu heiß, halten sich die Besucher lieber im Strandbad auf. &bdquo;Es ist ein bisschen wie Urlaub hier“, findet der Vorsitzende. Dieses Gefühl haben wohl viele Ausflügler, Tagestouristen und die Camper von den Plätzen nebenan. Ob nun Wassersport, ein Besuch im Strandbad, Auspowern im Fitness-Parcours oder auf dem Spielplatz, ein Picknick auf einem der Plätze oder eine Runde um den See – es gibt vielfältige Möglichkeiten im Naherholungsgebiet vor den Toren Sassenbergs. Die Stadt lädt nicht umsonst ein: &bdquo;Machen Sie Urlaub vom Alltag“. Auch für viele Versmolderinnen und Versmolder ist der Feldmarksee ein beliebtes Ziel. Beliebtes Eiscafé und Restaurant in Versmolds Nachbarschaft Dabei wird gerne die Gastronomie angesteuert. Eine Traditionsadresse in Sassenberg und am Feldmarksee ist das Eiscafé Zanella; seit 1973 wird hier selbst gemachtes Eis verkauft. Noch länger geht die Familientradition zurück, wie auf der Internetseite nachzulesen ist. Einst war es demnach Sisto Zanella als &bdquo;einer der ersten italienischen Einwanderer“, den es 1964 aus der Nähe von Venedig ins Sauerland verschlagen hatte. &bdquo;Er wollte die Lebensart und den Genuss, den er aus seiner Heimat kannte, auch im Münsterland bekannt machen.“ Eine Gelateria sollte es sein, möglichst in einer kleineren Gemeinde. Zanellas Wahl fiel auf Sassenberg, wo die Familie zwei Eiscafés betreibt. Schon ausprobiert? Boule ist cool: Freizeit-Spaß aus Frankreich erobert Steinhagen Direkt nebenan am Feldmarksee befindet sich zudem das Restaurant &bdquo;Son Vida“. Es gibt italienische Küche mit Pizza und Pasta sowie ab Mai auch mittags kleine Snacks und nachmittags Kuchen oder Waffeln. Die Terrasse des Piratenschiffs bietet ein windgeschütztes Plätzchen, gesäumt von Palmen, mit Blick aufs Wasser. Eine besondere Gastro-Location, wo es sich gut einen Cocktail oder Cappuccino trinken lässt. In Zukunft soll der Blick vom &bdquo;Son Vida“ auf eine neue Freizeitattraktion am Feldmarksee gehen. Es gibt Pläne von Privatinvestoren für eine Adventure-Golf-Anlage. Die Stadt Sassenberg ist dabei, den planungsrechtlichen Weg zu ebnen. Investoren planen Adventure Golf am Feldmarksee Das Architekten-Büro Spiekermann informiert auf seiner Internetseite über das Entwurfskonzept. &bdquo;Die Aufgabe bestand darin, das Areal am Feldmarksee in Sassenberg aufzuwerten und die vorhandenen Gegebenheiten in das neue Konzept mit einzubinden.“ Im Kern geht es um den schon länger ungenutzten Tennisplatz mit rund 2.200 Quadratmetern zwischen Piratenschiff, Parkplatz und Bootshaus. Auf dieser Fläche soll der Adventure-Golfpark entstehen, als Verbindungsstück der beiden Freizeiträume und als Ergänzung für das Erholungsareal insgesamt. Um das Restaurant mit der Anlage zu verbinden, ist laut Planer eine 15 Meter breite Treppenanlage vorgesehen. Durch verschieden hohe Stufen-Elemente böte die Treppe genügend Möglichkeiten zum Verweilen. &bdquo;Die großen Sitzstufen aus Naturstein werden in einer Wellenform zueinander angeordnet und stellen damit Bezug zur Uferkante des Feldmarksees her.“ Die Wassersportler um Kay van gen Hassend verfolgen die Pläne in ihrer Nachbarschaft mit Interesse. Auch wenn die Anlage möglicherweise eine gewisse Konkurrenz für den Verein wäre, für den Feldmarksee an sich brächte sie eine weitere Aufwertung, findet der Vorsitzende. Insofern freut er sich über die Idee für die brachliegende Fläche. &bdquo;Wir finden es gut.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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