Spargel-Saison im Altkreis Halle: Die ersten Höfe starten Verkauf

Versmold/Dissen. Die Sonne Anfang April hat dem Spargel gutgetan. Beim Gang übers Feld deckt Björn Borgmeyer die Folie an einigen Stellen ab, um zu schauen, ob sich auf dem Damm schon weiße Köpfe zeigen. Vor etwa einer Woche konnte der erste Spargel für den Verkauf gestochen werden. &bdquo;Wir sind relativ spät dran“, sagt der Landwirt. Im Vorjahr ging es mit der Ernte bereits Mitte März los. &bdquo;Im Moment haben wir noch viel Arbeit damit, den Spargel aus dem Boden zu locken.“ Dabei hilft der Folientunnel. In zweiter Generation betreibt Björn Borgmeyer den Familienbetrieb an der Langen Straße in Dissen, unweit der Ortsgrenze zum Versmolder Ortsteil Bockhorst. Ein Großteil der Anbaufläche liegt im Kreis Gütersloh. Etwa zehn Hektar umfassen die beiden Spargelfelder an der Haller Straße in Greffen. Der sandige Boden dort ist gut für den Anbau des königlichen Gemüses geeignet. Am Hof selbst ist der Untergrund zu lehmhaltig. Etwa zehn Jahre, so Björn Borgmeyer, kann eine Fläche mit der Dauerkultur bewirtschaftet werden. &bdquo;Im ersten Jahr wächst er nur aus“, erklärt der Spargelbauer. In den beiden Folgejahren gibt es Teilerträge. Mit 100 Prozent ist erst im vierten Jahr zu rechnen. &bdquo;Das geht dann so drei bis vier Jahre weiter, bevor der Ertrag wieder runtergeht“, sagt Borgmeyer. Hof Borgmeyer hat mehr Verkaufsstände im Altkreis Halle Spargel-Anbau und die Ernte gelten grundsätzlich als sehr aufwendig. In mühevoller Handarbeit wird jede einzelne Stange gestochen und später sortiert. Borgmeyers Spargel geht in etwa zu 60 Prozent in die Direktvermarktung, der andere Teil in den Handel. Es gibt zwei feste Verkaufsstellen: den Laden am eigenen Hof in Dissen sowie im Laden auf dem Hof Höcker in Steinhagen. 2022 hatte Borgmeyer den Betrieb nach dem Tod des früheren Besitzers übernommen. Im Altkreis Halle ist der Dissener Hof derjenige mit den meisten Verkaufsständen. Kleine Hütten, die an gut frequentierten Stellen, beispielsweise an Lebensmittelmärkten oder Durchfahrtsstraßen liegen. &bdquo;Wir brauchen einen Drive-in-Charakter“, beschreibt der Chef. Die Stände müssen gut sichtbar, vor allem aber gut erreichbar sein. Noch wichtiger ist dieser Effekt in der Erdbeer-Saison, weiß der Landwirt, wo viele &bdquo;Spontankäufe“ getätigt werden. Wer Lust auf Erdbeeren hat, hält eben kurz an und nimmt etwas zum Naschen mit. 15 Spargel-Verkaufsstände betreibt Borgmeyer in dieser Saison insgesamt und damit vier mehr als im Vorjahr. Die Hälfte davon befindet sich im Altkreis Halle; dort ist die Zahl gewachsen. Etwa 80 Verkäuferinnen und Verkäufer braucht es während der Saison. Dazu rund 100 Erntehelfer auf den Feldern. In der Regel beschäftigen Borgmeyers dafür Saisonarbeiter aus Rumänien. Die Deutschen bevorzugen weißen Spargel Zurück aufs Spargelfeld in Greffen: 400 Meter lang ist eine Reihe auf der großen Fläche. Björn Borgmeyer demonstriert, wie Spargel gestochen wird. Es braucht etwas Know-how und Geschick, damit die empfindlichen Stangen nicht beschädigt werden. Mit der Hand wird jede Einzelne freigelegt und schließlich mit einem speziellen Spargelmesser aus der Erde geholt. Möglichst zeitnah, bevor die Spitze zu viel Tageslicht abbekommt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hof Borgmeyer (@hofborgmeyer) Denn: &bdquo;Die Deutschen sind Sonderlinge“, sagt Björn Borgmeyer und weiß, dass hierzulande insbesondere der weiße Spargel gerne gegessen wird. Diese Farbe behält der Spargel nur, weil er unter der Erde wächst. Sobald er Kontakt mit Licht bekommt, verfärbt sich das Gemüse – von bläulich-rot bis violett. Wächst Spargel komplett überirdisch, wird er grün – so wird er in vielen anderen Ländern zum Verzehr favorisiert. Die bleichen Stangen sind mehr oder weniger eine deutsche Eigenheit. Neues aus der Landwirtschaft: Pfiffige Idee aus Versmold: Wenn das Rindersteak mit der Post kommt Unabhängig von der Farbe oder von der Zubereitung – in den kommenden Wochen bis zum 24. Juni, dem &bdquo;Spargelsilvester“, wird wieder in vielen Haushalten und Restaurants das königliche Gemüse auf den Tisch kommen. In dieser Saison geht Björn Borgmeyer für die Kunden von Preisen auf Vorjahresniveau aus. Der Kilopreis richtet sich nach Auswahl (Qualität) und Ertrag. Aktuell zum Saisonauftakt ist er noch teurer, zur Haupterntezeit dürfte der Preis bei etwa 10 und 13 Euro pro Kilo liegen. Versmolder Spargel-Höfe starten in die Saison Der Ertrag ist nicht unwesentlich von der Witterung abhängig. Je wärmer es in den kommenden Tagen ist, desto mehr Spargel wird gestochen werden können. Mit dem Einsatz von Folie können Landwirte den Ernteverlauf regulieren. Die momentane Trockenheit bereitet dem Gemüse weniger Probleme. &bdquo;Er hat unheimlich lange Wurzeln, die bis ans Grundwasser heranwachsen können“, erklärt Björn Borgmeyer. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Tims Landbau - Tims Kochbox (@tims_landbau) Der Hof Borgmeyer ist einer der ersten in der Region, der mit dem Verkauf begonnen hat, im Hofladen sowie an einigen Ständen. Bis zum Wochenende sollen auch die anderen Verkaufshütten geöffnet sein. Ebenso ist bei Tims Landbau in Loxten die Saison gestartet: Dort gibt es seit Ende vergangener Woche frischen Spargel aus eigener Ernte. Weitere Höfe im Altkreis Halle stehen in den Startlöchern und können je nach Witterung in den kommenden Tagen, spätestens wohl rund ums Osterwochenende, mit dem Hofverkauf starten, wie sie auf Nachfrage des &bdquo;Haller Kreisblatts“ angeben. Offizieller Start in die Spargelsaison in NRW ist übrigens an diesem Donnerstag, 10. April. Die Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe lädt – erstmals zusammen mit den niedersächsischen Kollegen – auf den Spargelhof Toppheide in Glandorf ein, gar nicht weit von Versmold entfernt. Und im benachbarten Füchtorf ist alles für den Spargelfrühling am Wochenende 12./13. April bereitet. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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