Versmolder Gastro-Familie pflegt Kegel-Tradition: Wie die Oma, so der Enkel

Versmold. Die Frage, wer familienintern am besten Kegeln kann, ist schnell beantwortet. Oma Heike Eggert erreichte einst Erfolge im Sportkegeln, war unter anderem bei den Westdeutschen Meisterschaften dabei. &bdquo;Ich habe gut und immer gerne gekegelt“, erzählt die Chefin des Gasthauses Zum Minigolfplatz an der Stränger Straße. &bdquo;Jetzt pflege ich nur noch die Bahn.“ Das Kegeln überlässt sie den &bdquo;jungen Leuten“. Potenzial, in ihre Fußstapfen zu treten, hat insbesondere Enkel Lukas. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Während seine Großeltern und Eltern am Tisch sitzen und anlässlich des Kegelbahn-Jubiläums auf die fünf Jahrzehnte zurückblicken, lässt der Vierjährige Kugel um Kugel über die Bahn rollen. Zu bremsen ist der Junge kaum. Es scheint: wie die Oma, so der Enkel. Ob die Kegelbahn oder die Minigolf-Anlage, die Gaststätte oder das Gästehaus - Schneider-Eggert ist ein echter Familienbetrieb. Einst waren es Heike Eggerts Eltern, die sich Gedanken über eine zusätzliche Nutzung für den Hof im Peckeloher Außenbereich machten. Ihr Vater ließ den Minigolfplatz anlegen. Einige Jahre danach folgte das Gasthaus und vor 50 Jahren kamen die Kegelbahnen hinzu - als neue Attraktion in der kälteren Jahreszeit. Eine der letzten Kegelbahnen in Versmold &bdquo;Im Sommer war immer viel Betrieb“, sagt Heike Eggert. In der Winterpause der Minigolf-Anlage sollte fortan die Kegelbahn die Menschen anziehen. Am 28. Januar 1975 wurde die Halle mit der Nachbarschaft zusammen eingeweiht. Am 8. Februar gab es einen Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit. Das Interesse am Kegeln - ob als reine Freizeitaktivität oder im Ligabetrieb - war groß. &bdquo;Schon als wir bauten, kamen die Ersten und fragten an“, erinnert sich Heike Eggert. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von mayfeld werbeagentur (@agenturmayfeld) Mit vier Bahnen startete der Betrieb. Von vornherein war in der Halle allerdings Platz für sechs Bahnen. Früher hatte Schneider-Eggert an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Kegeln erlebte einen regelrechten Boom. Zu Spitzenzeiten buchten 110 Vereine und Klubs die Bahnen und gaben sich quasi die Türklinke in die Hand. Diese Zeiten sind zwar vorbei, die Zahl der Kegelbahnen in der Umgebung ist allgemein gesunken. Schneider-Eggert ist geblieben und nach wie vor beliebte Anlaufstelle für die Menschen in der Region. Die Clubs kommen aus den umliegenden Orten, zum Beispiel aus Sassenberg, Füchtorf und Greffen. Die Zwangspause durch die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass einige Gruppen ganz aufgehört haben. &bdquo;Jetzt kommen wieder neue dazu“, sagt Sven Eggert. Schneider-Eggert passt Betrieb immer wieder an Beliebt sind die Bahnen auch für Kindergeburtstage oder Weihnachtsfeiern. Nach wie vor wird die Bundeskegelbahn zudem von Sportkeglern im Ligabetrieb genutzt. Ob mehr Männer oder Frauen die Kugel rollen lassen? Das kann Familie Eggert schwer beantworten. &bdquo;Es hält sich in etwa die Waage“, sagt Sven Eggert. Lesen Sie auch: Eine Nacht im Tiny House: HK testet neue Urlaubs-Attraktion in Versmold In fünf Jahrzehnten sind unzählige Kegel gefallen und Kugeln über die Bahn gerollt. Das beansprucht insbesondere die ersten zwei Meter einer jeden Bahn. Nicht jedes Kind kann so geschmeidig mit der Kugel umgehen wie Lukas, seine Zwillingsschwester Hannah und der große Bruder Felix (7). In vorderen Bereich ist das Holz erneuert worden. Weiter hinten, wenn die Kugel nur noch über den Belag gleitet, ist die Bahn noch im Originalzustand. Investiert wurde über die Jahre immer wieder in Technik und Zubehör, beispielsweise in Schaltkästen und Anzeigetafeln. Einmal die Woche müssen die Bahnen gebohnert werden - klar, eine Sache für Heike Eggert. Die Gaststätte samt Kegelbahn sowie Minigolfanlage (die Saison beginnt um Ostern herum) hat an fünf Tagen in der Woche geöffnet. Montags und dienstags gönnen sich die Versmolder Gastronomen Ruhetage. Zeit für die Familie. Zu tun gibt es auf dem großzügigen Gelände in Nachbarschaft zur Peckeloher Seenplatte ohnehin immer einiges. Mit den Jahrzehnten hat sich stetig etwas im Familienbetrieb getan. Der Gastraum wurde renoviert, mehrere Gästezimmer wurden zu Ferienwohnungen umgebaut. Ausflügler, Camper aus der Nachbarschaft oder Touristen steuern den Betrieb an, der zu den wenigen Gaststätten im Versmolder Außenbereich gehört, die sich gehalten haben. Der Saal bietet Platz für Familienfeiern; im Sommer steht die Außenterrasse zur Verfügung. Spielplatz und Tiergehege sind Anziehungspunkte für die jüngeren Gäste. Nächste Generation bei Schneider-Eggert ist schon dabei Sven Eggert erinnert sich zurück an das silberne Jubiläum der Gastwirtschaft: &bdquo;Da hat meine Oma gesagt: Ich hoffe, dass eines meiner Enkelkinder den Betrieb weiterführt.“ Der Wunsch hat sich erfüllt. Sven Eggert ist Koch geworden, sein Reich ist die Küche. Seine Mutter unterstützt ihn dort, während Vater Rolf Eggert im Gastraum Regie führt. Auch Ehefrau Anja Eggert ist als gelernte Hotelfachfrau mit im Betrieb. Gastronomie im Wandel: Versmolder Gastro-Familie steigt aus klassischem Restaurant-Betrieb aus Zum 50. Geburtstag der Kegelbahn macht Heike Eggert es ihrer Mutter nach: &bdquo;Jetzt sage ich: Ich hoffe, dass eines meiner Enkelkinder es weitermacht.“ Beim Blick auf Felix, Hannah und Lukas, die gerade die nächste Kugel auswählen, stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht.

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