Rewe, Woolworth, Aldi: Das sind Versmolds Perspektiven im Einzelhandel

Versmold. Die Lage des Versmolder Einzelhandels ist nicht gerade die beste. Leerstände dominieren die Innenstadt und es fehlt mindestens ein Supermarkt. Birgitt Wachs, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Köln, beschäftigte sich nun einmal mehr mit Versmolds Shopping-Welt - und ordnete ein bereits bestehendes Konzept ein. Manche Erkenntnisse überraschen dabei. Versmolds zentraler Versorgungsbereich Birgitt Wachs präsentierte im jüngsten Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung eine Karte. Die Erkenntnisse sind dabei wenig überraschend: Die meisten Versmolder kommen in die Innenstadt, um sich mit Waren des täglichen Bedarfs einzudecken. &bdquo;Der zentrale Versorgungsbereich Innenstadt erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Münsterstraße, der südlichen Ravensberger Straße, der westlichen Berliner Straße sowie der nordwestlichen Ringallee und weitet sich in Richtung Süden bis in die nördlich Altstadt- und Wiesenstraße aus“, hieß es in der Sitzung. In den zentralen Bereich für Einzelhändler fallen also der als &bdquo;Magnetbetrieb“ bezeichnete Combi, die Filialen der Non-Food-Discounters Tedi und Kik, die Einrichtungshäuser Jysk und Möbel Bartels sowie - und das ist neu - der Raiffeisenmarkt. Der aktuelle Standort des Aldi-Marktes befindet sich außerhalb der &bdquo;roten Linie“. Rewe am ehemaligen Autohaus Nagel in Versmold Laut dem Konzept bleibe es laut der Expertin nach wie vor erstrebenswert, am Standort des ehemaligen Autohauses Nagel einen Lebensmittelmarkt zu etablieren. Wahrscheinlich sei laut Versmolds Bauamtsleiter Dirk Niggemann weiterhin, dass die Handelskette Rewe übernimmt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von REWE (@rewe) &bdquo;Wir sind mit dem Eigentümer Herr Nagel, dem Architekten und Rewe im Gespräch. Das Interesse an dem Standort besteht nach wie vor“, erklärte Niggemann. Derzeit seien zwei Pfeiler im Bestandsgebäude im Weg, es würde geprüft, ob diese versetzt werden könnten. &bdquo;Man ist der Auffassung, dass man bis Ostern eine Aussage treffen kann, ob Bauen im Bestand möglich ist“, konkretisierte Dirk Niggemann. &bdquo;Ostern 2025?“, fragte Ulrich Wesolowski (CDU) süffisant nach. Das Projekt läuft bereits seit 2019, die Politik wünscht sich langsam Ergebnisse. Perspektive für Versmolds Aldi Die derzeitige Aldi-Filiale liegt &bdquo;außerhalb der roten Linie“ des innerstädtischen Versorgungsbereichs. Allerdings nur um etwas mehr als hundert Meter. &bdquo;Der Aldi ist im Moment nicht Teil des zentralen Versorgungsbereiches. Das sagt auch die Bezirksregierung“, sagt Niggemann. Daher - so die aktuellen Planungen - soll der Aldi verlegt werden und ein Neubau am aktuellen Raiffeisen-Standort realisiert werden. Dort sind, so die aktuelle Gesetzeslage, Erweiterungen über 800 Quadratmeter möglich. Ehemaliges Industriegebäude mitten in Versmold Wer über den Versmolder Einzelhandel und Entwicklungspotenziale spricht, fragt sich zwangsläufig, was eigentlich mit dem Gelände der ehemaligen Spedition Wrobbel ist. &bdquo;Warum verzichten wir beim Einzelhandel auf diese Flächen“, wollte Andreas Holtkamp (CDU) wissen. Birgitt Wachs hatte die Antwort: &bdquo;Würde man Pläne für das Versmolder Wrobbel-Gelände umsetzen, hätte man einen neuen Versorgungsbereich ausweisen müssen. Da spielen Bezirksregierung und auch die IHK nicht mit. Wenn die Entwicklungen beim Autohaus Nagel umgesetzt werden, sollte am Wrobbel-Gelände kein großer Lebensmittelmarkt entstehen. Sonst entsteht zu viel Konkurrenz.“ Dirk Niggemann fügte hinzu: &bdquo;Dort kommen möglicherweise auch Altlasten hervor.“ Aus für Tante Enso im Versmolder Dorf? Das Einzelhandelskonzept stellt zumindest infrage, ob die Nahversorgung in Versmolds Dörfern Oesterweg, Hesselteich, Peckeloh und eben Loxten sinnvoll ist. &bdquo;In genannten Ortsteilen bestehen allerdings auch keine ausreichenden Einwohnerpotenziale für die Errichtung eigener Nahversorgermärkte“, heißt es. Die Bestrebungen von Stadt und Dorfbewohnen in Loxten, mit Tante Enso einen eigenen Nahversorger ins Örtchen zu holen, fehlen dort. Tatsächlich erweist sich das Projekt als ambitioniert. Das Betreiber-Unternehmen fordert die Loxtener auf, Anteile an ihrem neuen Supermarkt zu kaufen. Notwendig sind mindestens 700. Mit Stand 12. Februar wurden allerdings erst 375 erworben. Die Frist endet Ende Februar. Tante Enso: Versmolds Image-Film Einzelhandel in Versmolds Innenstadt - Woolworth braucht Umbau In der Innenstadt herrscht jede Menge Leerstand. Das ist auch der Stadt bewusst. &bdquo;Wir sind permanent mit potenziellen Interessenten im Gespräch. Wir werden Ende Februar noch einmal viele Beteiligte an einen Tisch holen. Grundsätzlich wollen wir in der Innenstadt weiterhin Nahversorgung und Dienstleistungen ermöglichen“, sagte Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Lesen Sie auch: Woolworth kommt nach Versmold Unterdessen wurde bekannt, dass sich der Non-Food-Discounter Woolworth in der ehemaligen Rossmann-Filiale ansiedeln möchte. &bdquo;Eventuell ist dafür noch ein Anbau nötig. Das werden wir, so gut es geht, unterstützen“, sagte Bauamtsleiter Dirk Niggemann.

Meistgelesen

Hohe Hürden für neuen Mini-Supermarkt im Versmolder Dorf

Nach Neueröffnungen in Halle: Auch Versmold plant neuen Supermarkt

Netto-Modernisierung in Versmold: So profitieren die Kunden vom Umbau

Bekannter Non-Food-Discounter möchte Kaufhaus in Versmold eröffnen