
Versmold. Eigentlich freut sich Versmold auf den Sommer. In den kommenden Tagen soll das Freibad eröffnet werden. Doch auch für das Wintervergnügen in der Innenstadt gibt es schon jetzt gute Nachrichten. Die Eisbahn soll größer werden - und die verbrauchte Energie wird „recycled“.
Doch zunächst zu den Fakten: Die Eisbahn-Saison beginnt am 26. November und wird bis zum 11. Januar laufen. Damit ist die Öffnungszeit etwas kürzer als im Vorjahr. Das liegt unter anderem an einer starken Kostensteigerung, wie Axel Busch vom Veranstalter „Versmold verzaubert“ erläutert. Der Verein richtet gemeinsam mit der Stadt die Eisbahn aus, hat aber etliche andere Unterstützer im Boot. Dazu später mehr.
Denn zunächst bittet Busch um Verständnis, dass es in diesem Jahr eine moderate Preiserhöhung geben muss. „Sie wird 10 bis 15 Prozent betragen“, kündigt das Vorstandsmitglied an. Gestiegene Lohn-, Energie- und Beschaffungskosten machen diesen Schritt unumgänglich. Dennoch bleibt die Eisbahn ein erschwingliches Vergnügen.
Versmolds Eisbahn wird größer und teurer
Für den höheren Betrag bekommen Nutzer einiges geboten: Die Eisfläche wird größer. Sie wird um mehr als 40 Prozent steigen und mit dann 253 Quadratmetern (vorher 180) eine stattliche Größe aufweisen. „Letztes Jahr mussten wir an manchen Tagen sogar schließen, weil einfach zu viele Leute auf der Fläche waren. Dieses Mal wird uns das nicht passieren“, so Busch.
Außerdem wird es eine Neuerung im gastronomischen Angebot geben. Die Versorgung mit Getränken übernimmt erneut die Familie Wiltmann, das Angebot sei im vergangenen Jahr hervorragend gewesen. Kleinere Speisen möchte der Verein selbst anbieten und „mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste, insbesondere auch der Kinder und Jugendlichen“ eingehen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Möglich wird das Engagement über eine Reihe von Sponsoren. Allen voran die Fleischwarenfabrik Stockmeyer, die erneut als Hauptsponsor auftritt. Sie hat ihren Betrag aufgestockt, so dass die Bahn wachsen kann. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann dankte den Sponsoren und bezeichnete die Bahn als „ein Highlight im Winter“ für Versmold.
Versmolds Eisbahn wird zudem nachhaltiger
Eines, das auch noch ein großes Stück nachhaltiger wird. Aufgrund eines ausgeklügelten technischen Systems wird die Abwärme der Eismaschine in das Heizungssystem des evangelischen Gemeindehauses eingespeist. Während der Wintermonate kann das Haus dann zum Großteil mit der „überflüssigen“ Energie aus der Eisbahn beheizt werden.
Die Idee kam von Presbyter Horst Wilke und stieß auch bei den Pfarrern Christian Stephan und Sven Keppler auf offene Ohren. „Die Eisbahn ist für das Gesellschaftliche in der Stadt wichtig, wir wollen aber auch auf Umweltaspekte achten“, sagt Stephan. Um die Wärme sinnvoll nutzen zu können, muss kräftig investiert werden. Die Kosten hierfür trägt die Volksbank Versmold. Das Kreditinstitut stellt dafür einen fünfstelligen Betrag bereit.
„Damit sich so eine große Investition lohnt, braucht es auch einige Zeit“, weiß Sven Keppler. Damit die Wärme über Rohrleitungen ins Gebäude gelangt, rollen demnächst Baumaschinen an. Im Gegenzug für das Invest verpflichtet sich die Gemeinde, den Kirchvorplatz für die kommenden zehn Jahre für die Eisbahn zur Verfügung zu stellen.
Versmolds Eisbahn wird zukunftssicher
Geht es nach Axel Busch und seinen Vorstandskollegen Heike Schrewe, Ulli Josephs und Jürgen Kleine dürfte die Eisbahn auch gerne fürs kommende Jahrzehnt an Ort und Stelle stehen - zumindest im Winter, versteht sich. „Wir wollen in den Vertrag mit der Gemeinde eine Absichtserklärung aufnehmen“, so Busch. Einige Ideen für die Zukunft hat der Verein bereits entwickelt.
Die Versmolder nehmen das Angebot in den kalten Monaten gerne an. „Im vergangenen Jahr hatten wir 10.000 Besucher. Das ist schon eine Hausnummer“, sagt Busch. Es dürften in diesem Winter gerne noch der eine oder andere mehr werden. Die Weichen für den künftigen Erfolg sind jedenfalls gestellt.