Im Kino funkte es: Versmolder schwärmen seit 60 Ehejahren voneinander

Versmold. Vor sechs Jahrzehnten schlossen Christel und Peter Teuber den Bund fürs Leben. Am heutigen Mittwoch, 30. Oktober, feiern die Eheleute ihre diamantene Hochzeit. Gemeinsam schaut das Jubelpaar für das &bdquo;Haller Kreisblatt“ auf sein bewegtes Leben zurück. Beide erinnern sich noch genau an die erste Begegnung und das Kribbeln im Bauch, als der Funke beim Kinobesuch übersprang. &bdquo;Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Christel Teuber genau an die Situation, als sie ihren heutigen Ehemann vor einem Lichtspielhaus in Bielefeld erblickte. Peter Teuber ging es ähnlich. Dem jungen Mann, der 1945 als Vierjähriger mit seiner Mutter und zwei Geschwistern aus Glatz in Niederschlesien geflohen war, war die heute 81-Jährige ebenfalls angenehm aufgefallen. Gemeinsam suchten sie im Aushang nach einem Film. Sie entschieden sich für die Komödie &bdquo;Das Haus in Montevideo“. &bdquo;Ich habe mir im Kino den Platz neben Christel gesichert und ihr Weingummi angeboten“, erzählt Peter Teuber von der ersten Begegnung im Januar 1964 mit seiner gebürtig aus Sankt Andreasberg stammende Frau. Vier Monate später verlobte sich das Paar und am 30. Oktober 1964 feierten Teubers grüne Hochzeit. &bdquo;Uns wollte damals keiner kirchlich trauen, weil ich katholisch und Christel evangelisch war“, erinnert sich Peter Teuber, dass nur Pastor Seewald mit einer &bdquo;Misch-Ehe“ kein Problem hatte und dem jungen Paar in der Petri-Kirche das Ehegelübde abnahm. Komplimente seiner Frau rühren Versmolder zu Tränen Christel und Peter Teuber bekamen drei Kinder. Heute freuen sie sich zudem über zwei Enkelkinder. Wenn die Jubelbraut über Besonderheiten ihres Manns erzählt, gerät sie ins Schwärmen. &bdquo;Er war blond, das hat mir sehr gefallen. Die Haare sind heute grau, aber er ist immer noch liebevoll, höflich, freundlich, lustig und schlagfertig“, zählt die gelernte Kinderpflegerin spontan Charaktereigenschaften ihres Mannes auf und rührt ihn damit zu Tränen. Peter Teuber liebt bis heute an seiner Ehefrau besonders ihre Fröhlichkeit. &bdquo;Sie ist eine gute Haushälterin und sparsam“, freut sich der Jubelbräutigam, der schon mehreren Krankheiten ausgesetzt war und ist. Peter Teuber schaut auf ein bewegtes Berufsleben zurück. Er könnte damit Bücher füllen. Nach der Schule lernte er zuerst Maurer. Er träumte jedoch davon, als Koch auf einem Schiff anzuheuern. &bdquo;Mein Vater fuhr schon als Koch zur See. Er ist aber im Krieg geblieben“, erzählt Peter Teuber. Er bewarb sich mit 18 Jahren bei der Heuerstelle im Seemannsheim und wurde als Messjunge auf einem Tanker eingestellt. &bdquo;Ich musste die Offiziere bewirten und die Messe putzen. Später stieg ich zum Stuart in der Messe auf“, beschreibt er den Abschnitt seines beruflichen Lebens, durch den er viele Länder in der weiten Welt kennenlernte. Gemeinsame Urlaube am Meer Danach kam Peter Teuber zurück an Land. Er absolvierte seinen Bundeswehrdienst bei der Luftwaffe und arbeitete dann als Lagermeister bei einem Raumausstatter sowie als Lkw-Fahrer. 1976 zog das Ehepaar von Bielefeld-Oldentrup nach Versmold und der junge Vater arbeitete bis zum Eintritt ins Rentenalter 2006 als Fahrer im Fernverkehr bei der Spedition Nagel. Das Paar baute ein Eigenheim mit schönem Garten und in der Freizeit gönnte es sich Urlaube an der Nord- und Ostsee sowie auf den Kanaren und in Griechenland. Christel Teuber wechselte vom Beruf der Kinderpflegerin in die Distributionslogistik. Bis heute hat sie Freude an Hobbys wie Handarbeiten und Kartenspielen. Die Großeltern wünschen sich noch viele gemeinsame Ehejahre. Jungen Paaren raten sie aus 60-jähriger Erfahrung: &bdquo;Man muss den Partner so akzeptieren, wie er ist. Man darf den anderen nicht umformen wollen und man muss sich gegenseitig vertrauen.“

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