
Versmold. Mehr als 100.000 Euro nimmt die Stadt jetzt in die Hand, um zwei Spielflächen neu gestalten zu lassen. Die Areale an der Rosenstraße und der Westbarthauser Straße sollen zu neuen Anziehungspunkten für den Nachwuchs werden - es geht nicht mehr nur um Schaukel, Rutsche, Sandkasten ...
Seit Jahren überarbeitet die Stadt im Zuge der Spielleitplanung die Freizeitflächen. Ziel ist es, einige weniger gut frequentierte Plätze aufzugeben, dafür andere aufzuwerten. Jeder Spielplatz soll ein eigenes Thema bekommen und sich dadurch von anderen unterschieden. Zuletzt wurde an der Ackerstraße der Erdmännchen-Spielplatz angelegt. Diesmal waren die Vorgaben: Märchen an der Rosenstraße und Landwirtschaft in Bockhorst.
Jeweils drei Spielgeräte-Hersteller hat die Stadt um Konzepte gebeten, zwei haben Vorschläge eingereicht, die in einem Vor-Ort-Termin interessierten Bürgerinnen und Bürger vorgestellt und anschließend online zur Abstimmung gestellt wurden. Die Ergebnisse präsentierte Fachbereichsleiter Dirk Niggemann im Ausschuss für Bildung, Integration, Generationen, Kultur, Inklusion, Soziales und Sport.
Mähdrescher zum Spielen kommt besonders gut an
An der Rosenstraße, am Peckeloher Wald gelegen, geht es um eine gut 3.000 Quadratmeter große Fläche, die sowohl Spiel- als auch Bolzplatz und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar ist. Die Möglichkeit zum Fußballspielen soll es dort weiterhin geben. 60.000 Euro hat die Stadt für die Umgestaltung unter dem Thema Märchen vorgegeben. „Das ist heute nicht mehr die Welt“, sagte Niggemann angesichts gestiegener Preise. Als Material fordert die Stadt Robinienholz.
Die Firma Hasendorf Spielgeräte GmbH hat ihren Vorschlag unter das Motto „Pirat und Prinzessin“ gestellt und greift an verschiedenen Stellen die Motive auf. „Märchenturm“ heißt die Spielanlage des Herstellers Kompan. Mit 71 zu 24 Stimmen setzte sich Hasendorf am Ende durch. Das Konzept „Pirat und Prinzessin“ wird auf Wunsch vieler Familien ergänzt durch einen Kleinkindbereich. Das zunächst angedachte Floß hingegen soll entfallen.
Ebenso ist beim Spielplatz in Bockhorst die Idee der Firma Hasendorf besser angekommen. Passend zum Ortsteil sollte hier mit einem Budget von 50.000 Euro das Thema Landwirtschaft auf der etwa 1.600 Quadratmeter großen Fläche umgesetzt werden. Hasendorfs Spiele-Welt mit dem Namen „Mähdrescher“ ist sofort zu erkennen: Eine Ketter-Spiel-Kombination im Format eines Mähdreschers ist das Herzstück, dazu gibt es verschiedene weitere Elemente. Die Bauernhof-Spielanlage von Kompan hatte dagegen bei der Abstimmung keine Chance: 101 zu 23 für den Mähdrescher, in den auf Wunsch der Familien noch ein Sandaufzug integriert wird. Einstimmig folgte die Politik dem Verwaltungsvorschlag. Beide Spielplätze werden - die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt - mit Geräten der Hasendorf GmbH umgestaltet.