Einmalig in Versmold: Spielplatz-Retter haben jetzt einen großen Wunsch

Versmold. Es ist ein Beispiel für gute Nachbarschaft und für besonderes bürgerliches Engagement zugleich. 13 Familie am Flachsweg haben sich zusammengetan, um den Spielplatz in ihrer Siedlung zu erhalten. Entstanden ist die Initiative aus einem Vorstoß der Versmolder Stadtverwaltung, der in der Nachbarschaft gar nicht gut ankam. Was Bürgermeister Michael Meyer-Hermann am Vorgehen der Initiatoren um Jörg Kreft und Marco Lückebergfeld beeindruckt: &bdquo;Die Nachbarschaft hat nicht nur gemotzt, sondern gesagt: Wir bringen uns ein.“ Das Ergebnis: Der Spielplatz bleibt auf Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner erhalten, sie übernehmen zugleich wichtige Aufgaben. Diese bisher für Versmold einmalige Kooperation wurde jetzt für weitere drei Jahre mit einer Unterschrift besiegelt. Und es gibt neue Ideen, um die Fläche aufzuwerten. Das Wetter ist ungemütlich, als sich Vertreter der Stadt und der Spielplatz-Retter, wie sie sich genannt haben, am Flachsweg treffen. Alles andere als ideal für Outdoor-Aktivitäten. Bei passendem Wetter aber, so schildern die Nachbarn, werde der Spielplatz gut frequentiert. Insbesondere für Familien mit kleineren Kindern sei die eingezäunte, übersichtliche Fläche mitten im Wohngebiet beliebter Treffpunkt. Nicht nur Kinder aus der Nachbarschaft nutzten das Areal, sondern auch Kitas oder Familien beim Spaziergang oder bei der Fahrradtour. &bdquo;Ein netter Aufenthaltsort für die Eltern, die nett miteinander plaudern, während die Kinder spielen“, berichtet Jörg Kreft. Stadt Versmold schafft neue Spielewelten &bdquo;Es ist kein Abenteuerspielplatz“, betont der Versmolder und verweist auf Spielewelten in der Stadt, die es an anderer Stelle gebe. Die Umsetzung der Spielleitplanung mit dem Anspruch, verschiedene Themenwelten mit besonderen Highlights zu schaffen, war seinerzeit der Grund, warum die Stadt die Fläche am Flachsweg aufgeben und in einen Bauplatz umwandeln wollte. Allgemeines Ziel ist es, die Anzahl der Spielflächen auf dem Stadtgebiet und damit den Unterhaltungsaufwand zu reduzieren, dafür aber die verbleibenden Plätze aufzuwerten. Die Pläne für den Flachsweg stießen bei den Anwohnern auf wenig Begeisterung. Jörg Kreft, Marco Lückebergfeld und Co. suchten das Gespräch mit der Verwaltung und boten Unterstützung an. Die Vereinbarung lief etwa ein Jahr lang und &bdquo;hat sehr gut Hand in Hand funktioniert“, resümiert Bürgermeister Michael Meyer-Hermann. Jörg Kreft pflichtet ihm bei: &bdquo;Die Zusammenarbeit mit der Stadt war perfekt.“ Man habe sich zusammengesetzt, beraten und im Miteinander Lösungen gefunden. &bdquo;So stellt man sich gute Zusammenarbeit im Sinne von Familienfreundlichkeit vor“, lobt er. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Um den städtischen Bauhof, der für die Pflege von insgesamt etwa 50 Freizeitflächen zuständig ist, zu entlasten, kümmern sich die Spielplatz-Retter um Müllentsorgung, Kontrollgänge sowie Rasen-, Sträucher- und Heckenschnitt. Ergänzend dazu zeichnet die Stadt weiterhin für den vorgeschriebenen Vierteljahr-Check und die jährliche Kontrolle durch einen Experten verantwortlich. Auf diese Weise kommt man der Verkehrssicherungspflicht nach. Spielplatz-Retter hoffen auf Sponsoren für eine Rutsche Was die Stadt nicht mehr macht, auch das ist Teil der Vereinbarung: Sie investiert keine größeren Summen mehr in Neu- oder Ersatzanschaffungen. Im Sommer musste die große Spiel- und Kletterkombination samt Rutschturm abmontiert werden. Sie erfüllte aus Altersgründen nicht mehr die Sicherheitsstandards. Zurzeit verfügt der Spielplatz nur noch über eine Doppel-Schaukel, einen Sandkasten, ein Federwipptier sowie ein Klettergerüst. Auch dessen Tage sind vermutlich gezählt. Mehr zum Thema Spielplätze: Diese neun schönen Abenteuerspielplätze in OWL müssen Sie kennen Die Nachbarschaft macht sich deshalb Gedanken über neue Spielgeräte. Eine Box, in der sie Sandspielzeug für alle Nutzer zur Verfügung stellen, hat sie bereits in Eigeninitiative aufgestellt. Beim Wunsch nach Mehrwert hilft die Stadt in Form von zwei kleinen Aluminium-Toren, die von den Kleinen zum Bolzen genutzt werden können und demnächst aufgestellt werden. Da es bald Weihnachten ist, äußern die Spielplatz-Retter einen großen Wunsch im Namen der Kinder: eine Rutsche, die aus ihrer Sicht zu einem Spielplatz einfach dazugehöre. Diese Anschaffung können sie allerdings nicht aus eigener Tasche stemmen und hoffen deshalb auf die finanzielle Unterstützung von örtlichen Stiftungen oder Sponsoren. Geldgeber, die das außergewöhnliche Engagement mit einer Finanzspritze wertschätzen. Kontakt über Marco Lückebergfeld: Tel. 0171 3219482 Eine Übersicht über aller Spielplatz-Standort Versmolds und deren Ausstattung gibt es hier.

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