Neue Aufgabe in der Natur: Versmolder Erzieher soll Umweltsünden aufspüren

Versmold-Bockhorst. Lange überlegen musste er nicht. &bdquo;Das Amt passt wirklich gut in mein Leben“, sagt Dieter Gorgs. Er ist seit Kurzem neuer Naturschutzbeauftragter des Feuchtwiesengebietes Salzenteichsheide zwischen Bockhorst und Borgholzhausen. Ein Amt, das sein vielfältiges Engagement in und um die Natur ergänzt. In seiner neuen Position besteht Dieter Gorgs Aufgabe vor allem darin, Kontrollgänge zu absolvieren. Er soll Umweltsünden aufspüren und bestenfalls verhindern. Der Bockhorster hat künftig ein Auge darauf, dass die Natur so schön bleibt, wie sie am Rande Versmolds im Moment ist. Daran hat er selbst großes Interesse. &bdquo;Vor ein paar Jahren habe ich eine weitere Weide gepachtet“, sagt er. Dort leben unter anderem Schafe, Ziegen und Pferde. Gorgs kümmert sich nebenberuflich um Tiere, lebt auf einem kleinen Hof in der Nähe der Bockhorster Grundschule. Auch in seinem Hauptberuf spielt die Natur eine wichtige Rolle. Bekanntes Gesicht in Versmolds Ortsteil Dieter Gorgs Gesicht kennen viele, vor allem Bockhorster. Denn er arbeitet als Erzieher in der örtlichen Kindertagesstätte. &bdquo;Ein pädagogischer Schwerpunkt ist die Erlebnispädagogik, mit Naturerfahrungen wie auf unserem großen, naturnahen Außengelände sowie regelmäßig monatlich stattfindenden Waldtagen“, schreibt der Kirchenkreis Halle über die Kindertagesstätte. Besonders in diesem Bereich fühlt sich Dieter Gorgs wohl. &bdquo;Es ist mir ein Ansinnen, Kindern die Natur nahezubringen“, so der neue Amtsträger. &bdquo;Den Kita-Abschluss machen wir immer hier bei mir auf dem Hof. Das ist für die Kinder etwas ganz Besonderes.“ Dass die Natur schützenswert ist, erlebt Dieter Gorgs fast jeden Tag aufs Neue, wenn er sich um seine Tiere kümmert - oder eben in der Salzenteichsheide unterwegs ist. Das Gebiet ist ein Überbleibsel industrieller Geschichte. Bis in die 50er Jahre wurde dort Ton abgebaut. Was blieb, sind kleine Teiche, die zum wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen geworden sind. Ein Refugium für die Natur. &bdquo;Viele von den Teichen sind auf den ersten Blick gar nicht zu sehen“, weiß Gorgs. Erst kürzlich absolvierte er eine Tour mit dem Leiter die Biologischen Station, Bernhard Walter. Dabei erfuhr er so einiges Neues, über die Vorkommnisse besonderer Libellen oder der seltenen Gebirgsstelzen. Auch die Stadt Versmold bietet einen Rundgang an. Das übernimmt Stadtführer Gernot Redecker. Dieses Detail fehlt noch zum Amt Damit die Natur so gut erhalten bleibt, wie sie ist, setzt sich Dieter Gorgs künftig ein. Ein Detail, damit er seinen ehrenamtlichen Dienst künftig tun kann, fehlt ihm allerdings noch. &bdquo;Ich habe noch keinen Dienstausweis“, sagt er. Der kommt in den nächsten Wochen. Dann kann er sich auch legitimieren, wenn er beispielsweise Umweltsünder auf ein mögliches Fehlverhalten hinweist. Die Aufgabe passt noch aus einem weiteren Grund perfekt für Dieter Gorgs: Im kommenden Jahr möchte er in den Ruhestand gehen. Also muss eine neue Aufgabe her. Was passt da besser als ein &bdquo;Job“ mitten in der Natur? Schließlich hat er immer etwas außerhalb gewohnt. Ursprünglich stammt Gorgs aus Kloster Oesede im Landkreis Osnabrück. &bdquo;Mein Vater hatte schon immer Ziegen und Schafe“, berichtet der Wahl-Bockhorster. Schon früh besaß er ein eigenes Pferd. Als er dann erstmals von zu Hause ausziehen wollte, brauchte er natürlich einen Wohnort mit Platz und irgendwo im Grünen. Seine Liebe zur Natur ist ihm geblieben - auch oder vor allem, als er vor 17 Jahren in den Hof in Bockhorst einzog. Nun kommt der nächste &bdquo;Natur-Baustein“ ins Leben von Dieter Gorks.

Meistgelesen

Versmolder sagt Waschbären-Plage den Kampf an - und baut eigene Falle

Züchterhof in Versmold verliert seine geliebte Stute - eine Tier-Tragödie

In den Alpen ist die Zeit der Almabtriebe

Nach Rückgang: Wieder mehr Fleisch aus deutscher Produktion