Millionen-Projekt in Versmold: Stadt muss Kosten- und Zeitplan anpassen

Versmold. Mit 12,1 Millionen Euro ist die neue Förderschule die mit Abstand größte Investition im Versmolder Haushalt in den kommenden Jahren. Die Stadt ist Bauherrin, über den Mieter der Räume, den Kreis Gütersloh, werden die Ausgaben refinanziert. Entsprechende Vereinbarungen wurden getroffen. In der Zwischenzeit hat die Versmolder Verwaltung sowohl Zeit- als auch Kostenplanung konkretisiert: Zum einen wird die angepeilte Fertigstellung nach hinten verschoben, zum anderen steigen die Kosten um eine gute sechsstellige Summe. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Kreises Gütersloh beschäftigt sich an diesem Donnerstag, 20. Juni, mit dem aktuellen Planungsstand. Die Kreisverwaltung schlägt der Politik vor, an dem Vertragsabschluss unter den geänderten Bedingungen festzuhalten. In der September-Sitzung war man davon ausgegangen, zum Schuljahr 2026/2027 starten zu können. &bdquo;Nach der nunmehr vorgelegten Terminplanung ist eine Fertigstellung, trotz nur gering berücksichtigter Pufferzeiten für beispielsweise den Winterbau, erst im Januar 2027 möglich“, heißt es in der Vorlage zur Sitzung. Der Kreis informiert zudem über die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung. Die Gutachter sehen demnach eine Pfahlgründung vor, &bdquo;da zwischengelagerte Torfschichten vorgefunden wurden, die zum Abtrag von Bauwerkslasten nicht geeignet sind“. Die Kosten dafür sind in der bislang vorgelegten Kostenschätzung nicht enthalten und erhöhen diese um circa 330.000 Euro. Grundsätzlich wird darauf hingewiesen, dass der bisher mitgeteilte Investitionsbedarf auf einer Schätzung beruhe und die tatsächlichen Kosten sich sowohl verringern, aber auch erhöhen könnten. Das Investitionsbudget wirke sich verteilt auf die fiktive Nutzungsdauer von 40 Jahren auf die jährlichen Mietkosten aus, so der Kreis. Kreis Gütersloh behält Kostenentwicklung im Blick In der neuen Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache sollen bis zu 119 Kinder in sieben Lerngruppen unterrichtet werden. In der Sitzung im September war seitens der Politik die Frage aufgekommen, ob eine Aufstockung des Gebäudes (2. Obergeschoss) möglich wäre. Dieser Option erteilten die Planer nun eine Absage: Aufgrund der zwischengelagerten Torfschichten müsste eine aufwendigere und nochmals teurere Pfahlgründung vorgenommen werden. Potenzial zur Erweiterung gäbe es stattdessen auf einer Fläche nordöstlich des Gebäudes. Trotz Zeitverzögerungen und Kostensteigerung: Die Kreisverwaltung ist &bdquo;weiterhin von derPlanung und den vielfältigen multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten des zukünftigen Schulgebäudes überzeugt“. Gemeinsam mit der Stadt Versmold werde sie die Kostenentwicklung bei der Planung des Schulgebäudes im Blick behalten und über den weiteren Projektfortschritt in regelmäßigen Abständen informieren. Vor acht Jahren war die damalige Matthias-Claudius-Schule am Müllerweg aufgrund geringer Schülerzahlen geschlossen worden. Fast 50 Jahre lang gehörte sie zur Versmolder Schullandschaft. Die Grundschule zog in das leergewordene Gebäude - bald bekommt sie wieder neue Nachbarn. Ein Teil des Gebäudes muss für den Neubau zunächst abgerissen werden. Künftig sollen beide Schulen einige Räume gemeinsam nutzen. Lesen Sie auch: Haller Rektorin bringt schrumpfende Schule wieder in die Spur

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