Versmold. An zwei Stellen in Versmold ist für Autofahrer Schluss. In der Kornstraße kommen nicht einmal Fußgänger weiter. Auch Im Industriegelände heißt es: Umleitung ausgeschildert. In den Straßen klaffen riesige Löcher. Ein Wetterphänomen?
Der Bereich zwischen den Hausnummern 9 und 12 in der Kornstraße wurde gesperrt. Bis mindestens Samstag, 20. Januar, geht dort nichts mehr. So heißt es zumindest in der Erstmeldung der Stadt. Wirklich spektakulär wirkt das Loch in der Straße hinter der schmalen Absperrung allerdings nicht. Um einen Gullydeckel herum ist das Pflaster herunter gebrochen. „Aktuell wird nach der Ursache der Absackung gesucht“, heißt es von Stadtsprecherin Jennifer Wehmöller auf HK-Nachfrage. Dazu werden Kanalbefahrungen vorgenommen.
Per Videoinspektion soll so der Grund für den Schaden gefunden werden. Solche Verfahren kommen regelmäßig zum Einsatz. Das ändert für die Anwohner aber nichts an der aktuellen Situation. Denn bis der Schaden gefunden ist, müssen die Bewohner der Straße Umleitungen in Kauf nehmen. „Die Kornstraße kann weiterhin über die Friedhofstraße sowie den Ostkamp erreicht werden“, führt Wehmöller aus.
Spektakuläres Loch an gesperrter Straße in Versmold
Deutlich spektakulärer wirkt dagegen das Loch in der Straße „Im Industriegelände“. Seit dem 22. November war die wichtige Verbindung zunächst einseitig gesperrt, derzeit ist sie sogar komplett dicht. Der Asphalt ist auf nahezu der kompletten Straßenbreite futsch.
„Die Sperrung wurde notwendig, da es durch einen defekten Regenwasserschaft zur Einspülung von Sediment in den Regenwasserkanal kam“, beschreibt die Stadtsprecherin. Die Folge: Der Asphalt sackte bedrohlich ab. Die Planungen zur Sanierung des Schachtes und der Regenwasserleitung wurden laut Wehmöller bereits angestoßen.
Allerdings scheint die Situation kompliziert. Ein genauer Zeitplan lässt sich aktuell nicht vorsehen. Die aktuellen Witterungsverhältnisse tun ihr Übriges. „Das beauftragte Unternehmen arbeitet mit Hochdruck an den vorbereitenden Maßnahmen für eine Reparatur“, heißt es seitens der Stadt.
Weitreichende Folgen für Anlieger in Versmold
Allerdings fehlen noch einige Betonelemente, ohne die die Sanierung nicht funktionieren kann. Diese müssen zunächst hergestellt werden. Weiterhin ist eine umfangreiche Vorarbeit für die anstehenden Tiefbauarbeiten notwendig - mit weitreichenden Folgen für den Verkehr der anliegenden Betriebe Nordfrost und Thermotraffic sowie weitere Anlieger: „Eine kurzfristige Reparatur des Schadens ist deshalb nicht möglich, und die Umleitung wird noch einige Zeit bestehen bleiben“, sagt Jennifer Wehmöller. Sobald ein Bauzeitenplan vorliegt, wird dieser bekannt gegeben und alle Anlieger sowie die Öffentlichkeit werden informiert.
Warum gerade an diesen beiden Stellen die Straßen abgesackt sind, bleibt also fraglich. Die Wetterverhältnisse der vergangenen Tage und Wochen haben aber sicherlich ihr Übriges dazu beigetragen. Das weiß man auch bei Straßen.NRW. Die Behörde zeichnet sich - vereinfacht gesagt - für Straßen und Bauwerke verantwortlich, die hinter dem Ortsschild liegen. Eine Bestandsaufnahme in und um Versmold wurde seitens Straßen.NRW allerdings noch nicht unternommen, wie Pressesprecher Florian Wild erläutert.
„Die Wetterlage mit niedrigen Temperaturen dauert weiterhin an“, sagt er. „Der Frost geht noch weiter in die Straßen.“ Daher wollen die Fachleute abwarten, ehe sie genaue Bestandsaufnahmen von Schlaglöchern und Co. unternehmen. Dann würden auch Brückenkonstruktionen überprüft, um festzustellen, ob Hochwasserschäden vorliegen. „Wir führen aber regelmäßig Streckenkontrollen durch“, so Wild.