Großbaustelle in Borgholzhausen: Anlieger ärgern sich über Abkürzung

Borgholzhausen. Der Brückentag nach Christi Himmelfahrt ist nicht unbedingt der Maßstab. &bdquo;Kommen Sie mal an einem normalen Werktag gegen 16 Uhr hier vorbei“, sagt Friedrich-Wilhelm Temme zum Mitarbeiter des &bdquo;Haller Kreisblatts“. Der Borgholzhausener steht an der Oldendorfer Straße, an der er wohnt, und beobachtet an diesem verhältnismäßig ruhigen Tag die vorbeifahrenden Autos. Eines hat ein Tecklenburger Kennzeichen, andere kommen aus Dortmund oder dem Kreis Warendorf. Die Vermutung liegt sehr nah, dass sie im Borgholzhausener Ortsteil Casum kein Anliegen haben. Seitdem am 9. Mai die Sanierung der Versmolder Straße im Interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen-Versmold (IBV) begann, nutzen Autofahrer und -fahrerinnen die Strecke, die an Temmes Haus vorbeiführt, statt der offiziellen Umleitung offenbar gern als Abkürzung – und zwar in beide Richtungen. Fahren dürfen hier offiziell nur Radfahrer. Die Umleitung für Kfz soll eigentlich deutlich weiträumiger über den Frankfurter Weg und die Casumer Straße in Versmolde sowie die Hesselteicher Straße führen. So ist es von der ausführenden Behörde Straßen.NRW vorgesehen. &bdquo;Ich will nicht groß jammern“, sagt Temme. &bdquo;Verkehr sucht sich eben wie Wasser seinen Weg.“ Trotzdem mahnt der Anwohner an, sich Gedanken über die Verkehrsführung zu machen. Denn die Oldendorfer Straße kommt vor allem bei Begegnungsverkehr an ihre räumlichen Grenzen. Manchmal kommen sogar Lkw des Wegs, die die kleine Brücke am Casumer Bach schon wegen des hohen Gewichts gar nicht überqueren dürften. &bdquo;Kürzlich, als es geregnet hat, war das hier eine Schlammschlacht“, sagt Temme. Die Bankette am Rand ist abgefahren. Per Zollstock belegt der Anwohner, dass es am Straßenrand rund zwölf Zentimeter Höhenunterschied zur Asphaltdecke gibt. Autofahrer können auf kurzem Weg Borgholzhausener Baustelle umfahren Ein Problem ist für Friedrich-Wilhelm Temme die fehlende Beschilderung an der Autobahnausfahrt Borgholzhausen. Wer an der Anschlussstelle geradeaus herüberfährt, gelangt zur Zufahrt der Adresse Versmolder Straße 37. Doch als Schleichweg zur Oldendorfer Straße eignet sich die Stelle ebenfalls. &bdquo;Auf kurzem Weg haben sie dann die Baustelle umfahren“, sagt Temme. Durch zusätzliche Beschilderung wäre dieses Nadelöhr aus seiner Sicht zu schließen. Auch die &bdquo;Anlieger frei“-Beschilderung an der Einfahrt der Oldendorfer Straße auf die Hesselteicher Straße hat offenbar nicht genug abschreckende Wirkung auf Autofahrer. Vielleicht, so Temme, wäre eine Einbahnstraßenregelung die Lösung. Immerhin dürfte die Großbaustelle im IBV noch rund zwei Monate bestehen. Den Borgholzhausener umtreibt die Frage, wer die Folgekosten für die entstandenen Schäden trägt. &bdquo;Straßen.NRW ja bestimmt nicht“, ist sich Temme sicher. Eine Anfrage im Borgholzhausener Rathaus von ihm ergab, dass der städtische Bauhof sich um die abgefahrene Bankette an der Oldendorfer Straße kümmern solle. Friedrich-Wilhelm Temme sieht den Landesbetrieb Straßen.NRW in der Pflicht. &bdquo;Das Beste wäre es, sich einmal mit Anwohnern zu unterhalten.“ Straßenbauer wollen das Problem in Borgholzhausen angehen Die Behörde reagiert. &bdquo;Sofern uns Beschwerden über eine unzureichende Beschilderung erreichen, gehen wir diesen nach“, versprach Lea-Maria Kroker von Straßen.NRW kürzlich im &bdquo;Haller Kreisblatt“. Bislang, so die Pressesprecherin damals weiter, lägen noch keine Beschwerden vor, so dass zum damaligen Zeitpunkt nicht geplant gewesen sei, etwas an der Beschilderung zu ändern. Konfrontiert mit den Anregungen durch Friedrich-Wilhelm Temme legt Straßen.NRW jetzt nach. Die Stadt Borgholzhausen habe am vergangenen Mittwoch eine entsprechende Beschwerde über die Zustände an der Oldendorfer Straße weitergeleitet, sagt Pressesprecherin Maximilane Plöger auf HK-Anfrage. Gordon Hellweg vom städtischen Bauamt bestätigt das im Gespräch mit dem HK. &bdquo;Wir werden eine Sperrung anordnen“, fährt Plöger fort. Ein Konzept besteht bereits. Es werde zurzeit von der entsprechenden Abteilung geprüft. Zum Konzept gehören etwa Absperrschranken mit gelben Leuchten an der Straße Halstenbeck und der Zufahrt zur Adresse Versmolder Straße 37. Eine Einbahnstraßenregelung hält Plöger zwar für grundsätzlich möglich, aus der Erfahrung aber nicht für sinnvoll. Würde Straßen.NRW denn für die Sanierung der Bankette aufkommen, oder wäre das eine städtische Aufgabe? &bdquo;Wir sind dazu schon im Gespräch mit der Stadt, werden uns die Schäden gemeinsam ansehen und dann das weitere Verfahren abstimmen“, teilt Plöger mit. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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