Bis zu jeder Haustür: Anbieter investiert acht Millionen in den Netzausbau

Versmold. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann spricht von einer &bdquo;einmaligen Chance" und ist mehr als zufrieden, &bdquo;etwas Erfreuliches verkünden" zu können. Versmold gehört zu einer der ersten Kommunen in der Größenordnung, die vom weiteren eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau der Telekom profitieren. In den nächsten Jahren will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bundesweit jährlich bis zu zwei Millionen Kunden mit einem direkten FTTH-Anschluss versorgen, insbesondere auch im ländlichen Raum. Im Kernstadtgebiet von Versmold liegen rund 2.000 Gebäude mit etwa 4.500 Haushalten im Ausbaugebiet, darunter viele Private, aber auch einige Gewerbliche. &bdquo;Wir bauen auf alle Fälle und machen keine Nachfragebündelung", betont Frank Neiling, als Key Account Manager der Deutschen Telekom GmbH zuständig für den Infrastrukturvertrieb West. Zusammen mit Bürgermeister Meyer-Hermann stellt er am Freitagvormittag die Pläne für Versmold vor. Knapp acht Millionen Euro lässt sich die Telekom das Projekt kosten. Fördermittel gibt es nicht. Lesen Sie auch: Versmold Kernstadt profitiert von dieser Förderung In großen Teilen der Innenstadt werden die Tiefbauer im kommenden Jahr tätig sein und insgesamt auf einer Strecke von 58 Kilometern Glasfaser verlegen. &bdquo;Das ist schon nicht wenig", sagt Frank Neiling und weiß, dass die Bürgerinnen und Bürger spüren werden, &bdquo;dass wir dort unterwegs sind". Eigentümer muss zustimmen Der öffentliche Straßenraum ist das eine, das andere sind die Arbeiten auf den jeweiligen Grundstücken oder bei Mehrfamilienhäusern auch im Gebäude. Voraussetzung ist, die Eigentümer stimmen dem zu. Die Stadt wird alle potenziellen Nutznießer der Maßnahme etwa im November anschreiben und über das Vorhaben informieren. Die Eigentümer müssten dann online eine Genehmigung zur Erstellung des Hausanschlusses geben. Die bestehende Erlaubnis für das bisherige Kupferkabel kann nicht übertragen werden. Außerdem sind Informationsveranstaltungen geplant. In der Zeit, in der die Tiefbauer ohnehin in einer Straße tätig sind, ist der Anschluss für den Haushalt kostenfrei. &bdquo;Ohne dass jemand damit ein Produkt bucht", betont Frank Neiling. Sollten sich Eigentümer zu einem späteren Zeitpunkt für Glasfaser entscheiden und dafür erneut eine Baustelle eingerichtet werden müssen, wird der Anschluss in Rechnung gestellt. Lesen Sie auch: Haller kämpft weiter um schnelles Internet Erst im zweiten Schritt bietet die Telekom potenziellen Kunden Produkte für schnelles Internet an. &bdquo;Ziel ist es, dass wir bis Ende 2022 für jeden Kunden buchbar sind", erklärt der Key Account Manager. &bdquo;Eine Herausforderung", weiß Neiling. Die Vorplanung ist erfolgt, nun geht es an die Feinplanung. Die Tiefbauer rücken dann im neuen Jahr an. Ende 2022 soll nicht Schluss sein Im Vergleich zu Ballungszentren ist der Ausbau im ländlichen Raum teurer für die Telekom. Pro Haus legt sie oft nur einen Anschluss, in Großstädten sind es im Schnitt sechs Anschlüsse. Mit den 4.500 Haushalten soll das Engagement des Kommunikationsunternehmens vor Ort nicht unbedingt beendet sein. Das aktuelle Ausbaugebiet umfasst grob die Kernstadt südlich der Landes- und Bundesstraße. Nördlich davon sind nur einzelne Abschnitte einbezogen. &bdquo;Irgendwo muss man anfangen", sagt Frank Neiling. Die Telekom sei aber daran interessiert, das Glasfasernetz in Versmold &bdquo;sinnvoll" auszubauen. &bdquo;Wir werden für weitere Gebiete identifizieren, ob sie wirtschaftlich für uns sind." Das hört Bürgermeister Meyer-Hermann gerne. &bdquo;Umgekehrt haben wir alle Gebiete, die nicht angebunden sind, im Blick", sagt er zu. Lücken bei der Versorgung mit schnellerem Internet könnten Berücksichtigung beim geförderten Breitbandausbau finden. &bdquo;Unser Ziel ist es, absehbar allen Haushalten einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen."

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