
Versmold. Für 150.000 Euro lässt die Stadt zwei Gefahrenstellen entschärfen, indem Pflanzbeete als Fahrbahnverengungen angelegt und Parkplätze neu geordnet werden. Am Montag haben die Arbeiten an der Berliner Straße begonnen; anschließend zieht die Kolonne des Osnabrücker Unternehmens Dieckmann Bauen + Umwelt GmbH & Co. KG an den westlichen Stadtrand zur Sandortstraße weiter.
Als Ausführungszeitraum nennt die Stadt in einer Pressemitteilung 31. August bis 21. Oktober 2020. Bauleiter Hinrich Wedegärtner gibt sich an der Baustelle optimistisch, früher fertig zu sein. In zweieinhalb Wochen soll sein sechs Mann starker Bautrupp mit der Maßnahme an der Berliner Straße durch sein. Mit einem Zeitfenster von zwei Wochen rechnet er danach an der Sandortstraße. Die Stadt würde sich über einen zügigen Baufortschritt freuen, gab es doch insgesamt Verzögerungen.
Im April 2019 legte die Verwaltung der Politik ein Maßnahmenpaket zur Verkehrsberuhigung der beiden Straßen sowie der Gartenstraße in Höhe der Kita vor. Damals hieß es, dass man möglichst zeitnah an allen drei Stellen tätig werden wolle, weil dort nachweislich zu schnell gefahren werde. Im Herbst wurden die Berliner Kissen an der Gartenstraße aufgebracht – die beiden anderen Maßnahmen verschob man wegen personeller Auslastung der Verwaltung ins Jahr 2020.
Pflanzbeete und Parkplätze als Hindernisse
Am 27. Juli sollte die Baustelle an der Berliner Straße beginnen. Die Firma hatte allerdings anderweitig noch zu tun und startete nun mit einem Monat Verzögerung. „Wir werden den Charakter der Straße verändern, um Geschwindigkeit herauszunehmen", nennt Fachbereichsleiter Dirk Niggemann das Ziel der 100.000 Euro teuren Maßnahme. Der aufwendigste Teil steht direkt zu Beginn an: Die Einfahrtssituation von der Bielefelder Straße kommend wird verengt.
Es folgen im Verlauf bis zur Einmündung Hohlweg sieben kleine Pflanzbeete sowie zwei größere, längliche auf Höhe des Friedhofparkplatzes. Künftig gibt es 29 ausgewiesene Parkplätze, wenngleich an den anderen Stellen in der Tempo-30-Zone grundsätzlich kein Parkverbot herrscht. Die Arbeiten werden abschnittsweise durchgeführt, damit die Beeinträchtigungen für Anlieger und Verkehr so gering wie möglich sind.
Kreis wird Tempo 30 anordnen
An der Sandortstraße sind zwei größere Einengungen geplant: zu Beginn auf Höhe des Erlenweges und an der Fliederstraße. Ergänzt durch sieben kleine Pflanzbeete und soeben ausgewiesene Parkplätze soll auch hier der Verkehr zum Langsamerfahren gebracht werden. Kosten insgesamt: 50.000 Euro.
Bislang ist auf der Sandortstraße Tempo 50 erlaubt. Viele Autofahrer aber sind schneller unterwegs, wie eine Messung des Kreises ergab. Die Straßenverkehrsbehörde sprach sich deshalb schon 2018 dafür aus, die Geschwindigkeit auf 30 herabzusetzen. Nach Abschluss der baulichen Maßnahmen soll dieser Schritt erfolgen.
Auch auf der Berliner Straße hatte der Kreis gemessen (Jahr 2016). Das durchschnittliche Tempo lag bei 40 km/h. Der sogenannte V 85-Wert (Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der gemessenen Fahrzeuge nicht überschritten wird) betrug 49 km/h. Stadt und Kreis beurteilten diese Zahlen als „eindeutig zu hoch". Die Beete sollen künftig Bremswirkung zeigen.