Demo durch Steinhagen: Belegschaft des Automobil-Zulieferers Schaeffler kämpferisch

Steinhagen. &bdquo;Ein Unternehmen der Größe und Leistungsfähigkeit von Schaeffler hat die Pflicht, Standorte frühzeitig zukunftsfähig auszurichten, statt sie einfach abzuwickeln.“ Mit eindringlichen Worten hat sich am Montagnachmittag Christian Iwanowski an die Belegschaft des Steinhagener Schaeffler-Werks gewandt. Der IG-Metall-Bezirkssekretär forderte die Arbeiterinnen und Arbeiter dazu auf, für den Erhalt ihres Werks zu kämpfen. Genau das taten dann auch mehr als 200 Beschäftigte, Ehemalige und Sympathisanten. Nach einer Betriebsversammlung am Montagmittag schlossen sie sich für eine kurze Demonstration über die Gottlieb-Daimler-Straße und die Bielefelder Straße zusammen. Auf den Plakaten und Schildern waren die Botschaften unmissverständlich zusammengefasst: &bdquo;Schließung stoppen - Zukunft retten“, stand auf einem, &bdquo;Wir sind das Werk - wir bleiben hier!“ auf einem anderen. Christian Iwanowski fasste zusammen, was die von der Konzernspitze vor einem Monat angekündigte Werksschließung für die Menschen bedeutet: &bdquo;Steinhagen ist traditionell ein Kompetenzzentrum für Gelenk- und Gleitlager; in der Vergangenheit wurden für den Standort wiederholt Sicherungen, Gesprächsbereitschaft und Perspektiven zugesagt. Die nun verkündete Abwicklung reißt tiefe Lücken in Lebensläufe, in die lokale Wertschöpfung und die industrielle Infrastruktur. Und das mitten in einer Phase, in der Schaeffler nach eigener Darstellung operativ solide unterwegs ist.“ Frage nach Zukunftskonzept für das Werk in Steinhagen Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Haller Kreisblatt (@haller_kreisblatt) Der IG-Metall-Sprecher forderte den Vorstand von Schaeffler dazu auf, die Schließungspläne zurückzunehmen. &bdquo;Wir wollen vom Arbeitgeber erst mal wissen, welche Alternativkonzepte für den Standort Steinhagen geprüft wurden“, sagte Christian Iwanowski am Rande der Demonstration. Schließlich sei stets von einem &bdquo;Zukunftskonzept für Steinhagen“ die Rede gewesen. &bdquo;Oder war dieses Konzept nicht mehr als eine Beschäftigungstherapie für den Betriebsrat und die Schließung von langer Hand vorbereitet?“, fragt der Gewerkschaftssekretär. Er erinnerte daran, dass der Schließungsbeschluss ausgerechnet 80 Jahre nach der Gründung des Werks durch Helmut Elges kommt. Darüber hinaus kam Christian Iwanowski auf die Gesamtwirtschaftslage im Altkreis Halle zu sprechen: &bdquo;Nach der Schließung von Gerry Weber sind das weitere 200 Arbeitsplätze, die hier in der Region wegfallen sollen, und in der Zwischenzeit sind auch die Abbaupläne bei Durkopp mit weiteren 200 Arbeitsplätzen öffentlich geworden.“ Lesen Sie auch: Schaeffler-Betriebsrat spricht über Lage in Steinhagen Auf der Betriebsversammlung hatte Steinhagens Bürgermeisterin Sarah Süß ihre Solidarität mit den Angestellten des Werks zum Ausdruck gebracht. &bdquo;An dem Zukunftskonzept haben wir als Gemeinde mitgewirkt“, berichtet Sarah Süß. &bdquo;So haben wir beispielsweise angeboten, Kontakte herzustellen, um das leer stehende Bürogebäude auf dem Werksgelände an Unternehmen zu vermieten, die Flächen suchen. Und jetzt ist dieses Zukunftskonzept verpufft.“ Die vom Unternehmen zuletzt veröffentlichten Meldungen zur angestrebten Gewinnmaximierung seien in den Ohren der Belegschaft &bdquo;der blanke Hohn und nur schwer zu ertragen“, so die Bürgermeisterin. Im Anschluss an die Versammlung reihte sich Sarah Süß zusammen mit Maida Ntinos als Vertreterin der SPD in den Demonstrationszug ein. Steinhagener Schaeffler-Betriebsrat dankt allen Unterstützern Andreas Heil, Vorsitzender des Betriebsrats in Steinhagen, schwor die Belegschaft auf Zusammenhalt ein: &bdquo;Wir müssen jetzt an einem Strang ziehen, um das bestmögliche Ergebnis für Steinhagen zu erzielen.“ Für die nächsten Wochen und Monate kündigte er an, weitere Aktionen auf die Beine stellen zu wollen. Die Demonstration vom Montag war aus Sicht von Andreas Heil ein guter Anfang. &bdquo;Ich bin sehr stolz auf den Aufzug von heute. Mein Dank gilt auch dem Konzernbetriebsrat, der heute dabei war, und den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Es ist schön, Menschen an unserer Seite zu sehen, die mit uns kämpfen.“ 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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