Förderprogramm

250 Euro für ein neues E-Bike: So fördert Steinhagen den Klimaschutz

125.000 Euro werden in diesem Jahr an Bürgerinnen und Bürger verteilt, die in Klimaschutz investieren. Welche Maßnahmen gefördert werden und was man dafür tun muss.

Fahrradfahren, besonders mit dem E-Bike, liegt im Trend. Steinhagen unterstützt den Kauf aus Klimaschutzgründen. | © Thomas Warnack/dpa

Frank Jasper
28.01.2025 | 28.01.2025, 11:02

Steinhagen. 250 Euro für ein neues E-Bike oder 150 Euro, um den defekten Kühlschrank reparieren zu lassen - das sind nur zwei Beispiele aus dem Steinhagener Förderprogramm für Klimaschutz. 125.000 Euro stehen im Gemeindehaushalt für diverse Maßnahmen bereit. Diejenigen, die als erstes Zuschüsse im Rathaus beantragen, erhalten Geld.

„Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen zum Klimaschutz zu motivieren und mit finanziellen Beiträgen in ihrem Engagement zu unterstützen“, sagt Klimaschutzmanagerin Janine Thannhäuser. Bürgermeisterin Sarah Süß ergänzt: „Das Programm soll ein Denkanstoß sein.“

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Geld erhalten beispielsweise Bürger, die in erneuerbare Energien investieren. Wer sich eine Photovoltaikanlage kauft, kann 100 Euro für Balkonkraftwerke und 500 Euro für Dachanlagen beantragen. Eine Solarthermie zur Heizungsunterstützung wird ebenfalls mit maximal 500 Euro gefördert. Den Kauf eines E-Rollers unterstützt die Gemeinde mit 500 Euro pro Fahrzeug; für ein E-Bike können 250 Euro beantragt werden.

Programm soll Klimaschutz in Steinhagen vorantreiben

Im Sinne der Nachhaltigkeit unterstützt die Gemeinde die Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und Waschmaschinen. Das soll ein Anreiz sein, die Geräte nicht wegzuwerfen, sondern sie reparieren zu lassen. Mit maximal 150 Euro werden Reparaturen von Großgeräten gefördert. Für Kleingeräte wie Kaffeemaschinen oder Mikrowellen können maximal 75 Euro abgerufen werden.

Sogenannte Balkonkraftwerke sind in immer mehr Gärten und an immer mehr Geländern zu finden. Die Gemeinde Steinhagen fördert sie. - © dpa-tmn
Sogenannte Balkonkraftwerke sind in immer mehr Gärten und an immer mehr Geländern zu finden. Die Gemeinde Steinhagen fördert sie. (© dpa-tmn)

Weil die Sanierung von Bestandsimmobilien eine Rolle beim Klimaschutz darstellt, können auch dafür Fördersummen abgerufen werden. Die Dämmung von Wänden wird mit bis zu 1.500 Euro gefördert. Die Dämmung von Rolladenkästen, Heizkörpernischen und Rohrleitungen wird mit bis zu 1.000 Euro unterstützt. Sogar für die Anschaffung von heimischen Laubbäumen und alten Obstbaumsorten gibt es Geld von der Gemeinde, nämlich 50 Euro pro Baum. Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten werden mit maximal 250 Euro bezuschusst. Einen Überblick über alle geförderten Maßnahmen gibt es auf der Gemeinde-Homepage.

In Kraft getreten ist das Förderprogramm im April vergangenen Jahres. Damals standen noch 175.000 Euro bereit. Wie Klimaschutzmanagerin Anna Zühlke berichtet, sei diese Summe aber nicht komplett abgerufen worden. Besonders stark nachgefragt seien bisher die Förderungen von Photovoltaikanlagen. „Vor allem kleine Balkonanlagen haben wir gefördert“, blickt sie zurück. Auch zum Kauf von E-Bikes sei das Programm bisher gerne genutzt worden.

Rechnung für E-Bike im Rathaus einreichen

Janine Thannhäuser (l.) und Melanie Lessmeier vom Umwelt- und Klimaschutz-Management beraten gerne zum Förderprogramm. - © Birgit Nolte
Janine Thannhäuser (l.) und Melanie Lessmeier vom Umwelt- und Klimaschutz-Management beraten gerne zum Förderprogramm. (© Birgit Nolte)

Wer Geld aus dem Fördertopf erhalten möchte, kann online einen Antrag stellen. Das ist entweder im Bürgerportal oder über ein Formular möglich, das auf der Homepage der Gemeinde www.steinhagen.de zur Verfügung steht. Einige Förderungen sind an Nachweise gekoppelt. Wer etwa einen Zuschuss für ein E-Bike bekommen möchte, muss die Rechnung des Fachhändlers vorlegen und nachweisen, dass er Ökostrom nutzt. Wer neue Bäume anpflanzen will, sollte sich vorher vergewissern, welche Arten gefördert werden.

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Die Förderung erfolgt nach bereits erfolgter Umsetzung der Maßnahme. „Dadurch, dass es sich um einen Rechnungszuschuss handelt, ist der bürokratische Aufwand für uns im Klimaschutzmanagement geringer geworden“, erklärt Janine Thannhäuser. Kombinationen mit anderen öffentlichen Fördermitteln sind nicht zulässig.

Bei Fragen zum Förderprogramm und zur Antragsstellung hilft das Umwelt- und Klimaschutzmanagement gerne weiter. Es ist erreichbar unter der E-Mail-Adresse umwelt@steinhagen.de oder unter Tel. 05204 997-213, -214 oder -233.