Steinhagener Bürgerinitiative sicher: An dieser Stelle baut Amprion nicht

Steinhagen/Halle. Nach Einschätzung des Aktionsbündnisses &bdquo;Rettet den Naturraum Holtkamp-Ströhen“ dürfte sich einer der drei Suchräume für den geplanten Phasenschieber erledigt haben. Die Rede ist vom Suchraum rund um das bestehende Umspannwerk in Gütersloh-Blankenhagen. Dieser Annahme folgend, würde sich die weitere Suche auf die Gebiete Holtkamp-Ströhen und Halle-Künsebeck beschränken. Amprion-Sprecher Michael Weber hatte vergangene Woche im Kreisumweltausschuss noch gesagt, dass sein Unternehmen weiterhin alle drei genannten Suchräume im Blick hat. Doch das nach eigenen Angaben gut vernetzte Aktionsbündnis verweist darauf, dass alle Flächen, auf denen in Blankenhagen der Phasenschieber gebaut werden könnte, bereits von Amprion gekauft worden seien. Das wisse man von den ehemaligen Eigentümern der Flächen. Im Kreisumweltausschuss hatte Amprion-Sprecher Michael Weber mitgeteilt, dass bereits erworbene Flächen nicht zum Bau der Phasenschieber dienen, sondern als Ausgleichsfläche genutzt werden sollen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK &bdquo;Blankenhagen ist daher aus dem Suchspiel heraus“, schlussfolgert die Initiative. Dass in Blankenhagen die Anlage gebaut wird, war aus ihrer Sicht ohnehin unwahrscheinlich: &bdquo;Dort können Hunderte Anwohner direkt klagen und damit den Bauprozess stark aufhalten. Außerdem wären dort ganz andere Lärmschutzmaßnahmen notwendig“, hatte Kathrin Weber vom Aktionsbündnis eine Einschätzung gegeben. Steinhagen bestätigt Kauf von Grundstücken Wie Steinhagens Bürgermeisterin Sarah Süß auf HK-Anfrage mitteilt, hat Amprion auch auf Steinhagener Gemeindegebiet Grundstücke erworben. &bdquo;Da die Gemeinde ein Vorkaufsrecht besitzt, werden wir über solche Käufe in Kenntnis gesetzt“, erklärt Sarah Süß. Ihr seien daher zwei Verkäufe bekannt. &bdquo;Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Grundstücke als Ausgleichsflächen dienen sollen. Das ist aus Steinhagener Sicht natürlich erst mal beruhigend.“ Erst mal. Denn laut Steinhagens Bürgermeisterin halte sich der Stromnetzbetreiber mit Informationen zurück. &bdquo;Bei Anfragen erhalten wir immer dieselben Antworten“, bedauert die Bürgermeisterin. Grundstücksankäufe in Halle sind bisher nicht bekannt. Halles Bürgermeister Thomas Tappe erklärt auf Nachfrage dieser Zeitung: &bdquo;Die Firma Amprion hat uns seinerzeit darüber informiert, dass das Gebiet der Stadt Halle zu den Suchräumen für den geplanten Phasenschieber gehört. Wir stehen seitdem in regelmäßigen Austausch mit Amprion. So hat eine aktuelle Nachfrage ergeben, dass zur Standortsuche keine neuen Erkenntnisse vorliegen.“ Mögliche Bestrebungen, Grundstücke in Halle zu erwerben, seien der Verwaltung nicht bekannt. Lesen Sie auch: Lärm und Elektrosmog: Amprion-Pläne im Kreis Gütersloh sorgen für Unbehagen Geht es nach dem Aktionsbündnis &bdquo;Rettet den Naturraum Holtkamp-Ströhen“ dann sollte der Phasenschieber ohnehin nicht in einem der drei von Amprion auserkorenen Suchräumen gebaut werden. Sondern im Haller Ortsteil Hesseln, genauer: zwischen dem dort bestehenden Umspannwerk, der Hesselner Straße und der Holtfelder Straße. Zur Illustrierung hat die Bürgerinitiative aus Steinhagen und Gütersloh sogar eine Grafik anfertigen lassen. Amprion hält Standort in Hesseln für ungeeignet &bdquo;Die Anwohner würden nicht beeinträchtigt. Die Fläche ist für Spaziergänger nicht attraktiv“, meint Kathrin Weber zum Standort in Hesseln. &bdquo;Optisch würde die Phasenschieberanlage nach Osten hin durch eine vorhandene Baumreihe verdeckt, nach Norden hin liegen ein Wäldchen und die Umspannanlage, nach Süden die Autobahn beziehungsweise eine Landstraße. Platz für eine umlaufende Begrünung wäre ausreichend da. Die Phasenschieberanlage soll eingehaust werden, damit sind Lärmemissionen stark reduziert.“ Anders als die Flächen in Holtkamp und auf dem Ströhen sei das Grundstück in Hesseln &bdquo;ökologisch nicht wertvoll“. Amprion hatte bisher immer darauf hingewiesen, dass der Bau eines Phasenschiebers ins Hesseln nicht infrage komme, weil dort kein ausreichend großes Grundstück zur Verfügung stehe und technische Gründe dagegen sprächen. Halles Bürgermeister Thomas Tappe möchte den Hesseln-Vorschlag des Aktionsbündnisses nicht kommentieren. &bdquo;Erst im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens wird die Stadt Halle als Trägerin der Planungshoheit für ihr Stadtgebiet sowie als Trägerin öffentlicher Belange Stellung nehmen“, so Thomas Tappe. Lesen Sie auch: Standort ungewiss: Baut Amprion in Gütersloh, Steinhagen oder Halle? Das durch Halle, Steinhagen und Gütersloh führende Höchstspannungsnetz transportiert die in Norddeutschland erzeugte Windenergie in Richtung Süden. Den Phasenschieber braucht Amprion, um das Stromnetz zu steuern. Auf diese Weise können beispielsweise eine Überlastung im Netz vermieden und eine optimale Netzauslastung garantiert werden. Amprion benötigt zum Bau der Anlage ein neun Hektar großes Grundstück.

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