Standort ungewiss: Baut Amprion in Gütersloh, Steinhagen oder Halle?

Kreis Gütersloh/Steinhagen. &bdquo;Das stellt mich nicht zufrieden.“ Henrika Küppers (CDU) bringt auf den Punkt, was den Mitgliedern im Kreisumweltausschuss ins Gesicht geschrieben steht. &bdquo;Bericht der Firma Amprion über den Phasenschieber“ steht auf der Tagesordnung. Und Michael Weber, Sprecher des Projektes des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, der im Kreis Gütersloh einen Phasenschieber bauen möchte, berichtet. Aber keine Neuigkeiten. &bdquo;Ihre Erwartung ist, dass ich Ihnen einen Standort nenne. Nach wie vor sind wir dabei, die drei Suchräume zu untersuchen“, stellt Michael Weber gleich zu Beginn klar. Der Projektsprecher erläutert, dass der Ausbau der Stromnetze im Netzentwicklungsplan des Bundes steht und dass die technische Anlage Phasenschieber – eine Maßnahme, die im April 2023 durch die Bundesnetzagentur bestätigt wurde – entscheidend sei, um den Strom von Nord nach Süd zu transportieren. Ein Phasenschieber habe die Aufgabe, den Stromdurchfluss in den Leitungen zu regulieren. Amprion benötigt nach eigenen Angaben zwei Phasenschiebertransformatoren, jeweils rund 20 mal 20 Meter groß und sieben Meter hoch. &bdquo;Der Flächenbedarf beträgt etwa neun Hektar“, sagt Weber. Und diese neun Hektar sucht und untersucht das Unternehmen Amprion seit fast zwei Jahren im Kreis Gütersloh. Einmal in Halle zwischen Sandforth und Künsebeck, ein anderes Mal im Dreieck Steinhagen, Bielefeld, Gütersloh im Naturraum Holtkamp-Ströhen und nicht zuletzt in Gütersloh-Blankenhagen in der Nähe des bestehenden Umspannwerkes. Der Flughafen ist laut Amprion zu weit vom Netz entfernt Auch die Möglichkeit, den zwölf Fußballfelder umfassenden Phasenschieber auf dem Gütersloher Flugplatz zu errichten, habe man geprüft, so der Amprion-Sprecher. Doch hier sei nicht klar, wer welche Rechte an der Fläche habe und welche Pläne die Armee. &bdquo;Und für die Anbindung an das bestehende Netz benötigen wir fünf Kilometer Leitung und 15 neue Masten. Das wären dann 15 neue Betroffenheiten.“ Man werde nirgendwo bauen, wo Siedlungen seien und auch nicht in schützenswerten Gebieten, versichert Weber. Im Bereich Halle würden aufgrund von Wohnbebauung schon viele Flächen ausfallen, im Bereich Holtkamp-Ströhen gebe es Naturschutzgebiete und Feuchtwiesen, &bdquo;wo wir natürlich nicht reingehen“. Und in Blankenhagen sei die bestehende Anlage ebenfalls von Wohnbebauung umgeben. Dort gebe es aber aus naturschutzfachlicher Sicht keine schützenswerten Gebiete. Zum Thema: Phasenschieber ist im Kreis Gütersloh nicht erwünscht - Strom auch nicht? &bdquo;Wir hätten uns schon gewünscht, dass Sie mögliche Standorte konkreter benennen“, sagt Arnold Weßling (CDU), der daran erinnert, dass sich mangelnde Transparenz noch nie bewährt habe. Dabei heißt es in der Projektbeschreibung von Amprion auf der Homepage doch: &bdquo;Wir legen großen Wert auf eine frühzeitige, kontinuierliche und transparente Kommunikation.“ Aktionsbündnis traut Amprion nicht über den Weg 2028 soll der Phasenschieber in Betrieb gehen, die Bauzeit beträgt laut Weber zweieinhalb bis drei Jahre. &bdquo;Dafür, dass Sie 2025 zu einem Ergebnis kommen wollen, können Sie noch recht wenig sagen“, kritisiert Birgit Niemann-Hollatz von den Grünen. Und wie denn das Genehmigungsverfahren laufen soll, will Gert Klages von der SPD wissen. Laut Weber steht noch nicht fest, nach welchem Verfahren eine Genehmigung angestrebt werde: entweder nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, dann wäre der Kreis Gütersloh die Genehmigungsbehörde; oder in einem Planfeststellungsverfahren, dann sei die Bezirksregierung in Detmold zuständig. &bdquo;Sie können sich auf jeden Fall einbringen“, verspricht Weber. Und auch, dass &bdquo;sobald uns Ergebnisse vorliegen, wir auf die Kommunen zugehen“. Auf Nachfrage gibt Weber jedoch zu, dass bereits Grundstückskäufe von Amprion getätigt worden seien. &bdquo;Aber auf denen werden wir keinen Phasenschieber errichten“, beeilt er sich zu sagen. Denn sowohl auf dem Ströhen als auch in Blankenhagen haben bereits Eigentümer Flächen an Amprion verkauft, berichten Zuhörer der Interessengemeinschaften gegen den Phasenschieber nach der Sitzung. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Karl-Heinz Jaschinski und Reinhard Welpmann vom Bürgerverein Blankenhagen sind am Ende ratlos. &bdquo;Da war ja nix Neues drin.“ Und Kathrin Weber vom Aktionsbündnis Holtkamp-Ströhen befürchtet nach dem Auftritt von Michael Weber für den Naturraum Hollen-Holtkamp und Ströhen das Allerschlimmste. &bdquo;Amprion will bewusst in die Freifläche. Das ist auch im niedersächsischen Bohmte zu sehen. Dort hat Amprion auch sehr bewusst Flächen mitten in der Landschaft gekauft und plant dort einen 15 Hektar großen Konverter“, sagt sie.

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