Um diese Steinhagener Kreuzung reißen sich vor der Wahl die Parteien

Steinhagen. Bei eisiger Kälte müssen in diesem Jahr die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer die Plakate ihrer Parteien aufhängen - und das an möglichst strategisch wertvollen Stellen. Wo die sind, weiß Angel Dabarca Janeiro nur zu gut. Bei dem Mitarbeiter des Steinhagener Ordnungsamtes müssen die Parteien ihre Plakate nämlich vor jedem Wahlkampf anmelden, weil es sich um erlaubnispflichtige Werbemittel handelt. Unterschieden wird zwischen den Kleinflächenplakaten, die typischerweise an Laternenmasten hängen, und den Großflächenplakaten, die - benannt nach einer Werbeagentur - auch als &bdquo;Wesselmänner“ bezeichnet werden. &bdquo;Die Parteien müssen sich das Plakatieren innerhalb der geschlossenen Ortschaft von uns genehmigen lassen“, erklärt Angel Dabarca Janeiro. &bdquo;An den Landesstraßen außerhalb des Ortes ist der Landesbetrieb zuständig.“ Kosten dafür fallen für die Parteien übrigens nicht an. Vor allem an einer Steinhagener Kreuzung wollen alle Parteien zu sehen sein. &bdquo;Das ist die Kreuzung am ZOB, also dort wo die Bielefelder Straße auf die Straße Am Pulverbach beziehungsweise auf die Mozartstraße trifft“, berichtet der Ordnungsamtsmitarbeiter. Dabei gelte das Prinzip: Wer zuerst eine Genehmigung beantragt, bekommt den begehrten Standort. &bdquo;Weil wir an einer Ecke nur zwei Großflächenplakate zulassen, müssen wir regelmäßig Alternativ-Standorte an den anderen Kreuzungsbereichen vorschlagen“, so Angel Dabarca Janeiro. Kreuzung am Autobahnzubringer bei Parteien begehrt Die Aufsteller sind bereits in der vergangenen Woche montiert worden, müssen zum Teil aber noch plakatiert werden. Dann sieht man auch, welche Partei das Rennen um die prominenteste Stelle im Ort gewonnen hat. Ralph Brinkhaus von der CDU grüßt bereits die Vorbeifahrenden von der Kreuzung am Autobahnzubringer. &bdquo;Überall, wo viel Verkehr herrscht, werden die Plakate gesehen. Dort möchten die Parteien natürlich hin“, erklärt Angel Dabarca Janeiro. In Steinhagen seien deshalb neben der Kreuzung am ZOB die Bahnhofstraße und die Kreuzung Bielefelder Straße/Lange Straße begehrt. Außerdem die ehemalige B68 (Haller Straße) und die Umgehungsstraße in Brockhagen, für die der Landesbetrieb Straßen.NRW die Genehmigungen zum Plakatieren erteilt. Steinhagener Ordnungsamt hofft auf weniger Vandalismus &bdquo;Wichtig ist uns, dass die Wahlkampf-Plakate die Einsehbarkeit von Kreuzungen nicht beeinträchtigt, und sie dürfen Verkehrsschilder und Ampeln nicht abdecken“, hebt Ordnungsamtsleiterin Ellen Strothenke hervor. &bdquo;An den Laternenmasten sollen die Plakate möglichst weit oben befestigt werden, damit sie nicht auf Kopfhöhe von Fußgängern und Radfahrern sind.“ Das sei auch im Interesse der Parteien, weil die Plakate dann nicht so leicht beschädigt werden können. Lesen Sie auch: Aus der Apotheke in den Bundestag: Steinhagenerin kandidiert für Die Partei Weil der Wahlkampf dieses Mal im Winter stattfindet, kann sich Angel Dabarca Janeiro vorstellen, dass es weniger Vandalismus-Fälle geben wird. Im Januar und Februar seien abends und nachts einfach weniger Leute unterwegs, die sich möglicherweise im Schutz der Dunkelheit oder im angetrunkenen Zustand im Vorbeigehen an Plakaten zu schaffen machen. Problematischer sei da schon der starke Wind. &bdquo;Die Wesselmänner wurden an einem stürmischen Tag aufgebaut; da ist das Erste gleich wieder umgekippt“, berichtet Dabarca Janeiro. Nach der Wahl müssen die Parteien ihre Werbung innerhalb von einer Woche wieder entfernen. Gemeinde rät zum Gang ins Wahllokal 15.579 Wahlberechtigte sind in Steinhagen am Sonntag, 23. Februar, zur Bundestagswahl aufgerufen - 7.491 Männer und 8.086 Frauen sowie zwei Menschen, die sich als &bdquo;divers“ bezeichnen. Darunter sind 161 Erstwähler. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Die vorgezogene Neuwahl setzt die zuständigen Behörden zeitlich unter Druck. Aus Sicht der Kommunen ist es darum hilfreich, wenn möglichst viele Wähler am 23. Februar ins Wahllokal gehen und nicht die Briefwahl nutzen. Grund dafür ist der deutlich kürzere Zeitraum, in dem die Menschen per Briefwahl ihre Stimme abgeben können. &bdquo;Die Bürgerinnen und Bürger werden zwar ab dem 20. Januar ihre Wahlbenachrichtigungen im Briefkasten haben, aber die Stimmzettel können erst gedruckt werden, wenn der Wahlausschuss am 30. Januar getagt hat“, erläutert Steinhagens Ordnungsamtsleiterin Ellen Strothenke. In der Folge kann die Gemeindeverwaltung erst relativ spät die Briefwahlunterlagen zuschicken. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass dies frühestens ab dem 5. Februar möglich sein wird“, so die Leiterin des Ordnungsamtes. Wer die Briefwahl nutzen möchte, sollte dann keine Zeit verlieren. Lesen Sie auch: Polit-Comeback in Steinhagen: Junger Ex-UWG-Chef strebt in den Bundestag Alternativ können die Bürgerinnen und Bürger die Briefwahl vor Ort im Rathaus nutzen, bei der zumindest der Postweg für die Antragstellung und die Rücksendung des roten Wahlbriefs entfallen. Vermutlich ab dem 10. Februar wird das Briefwahlbüro im ersten Stock des Rathauses öffnen. Es hat geöffnet montags bis mittwochs von 8 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr. Donnerstags von 8 bis 12.30 und von 14 bis 18 Uhr. Freitags von 8 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr. Am Freitag vor der Wahl hat das Briefwahlbüro nur von 8 bis 15 Uhr geöffnet. Angel Dabarca Janeiro rät dazu, Randzeiten zu nutzen, um mögliche Wartezeiten zu vermeiden. Die Wahllokale in Steinhagen bleiben am 23. Februar für die Durchführung der Bundestagswahl unverändert. Die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl 2021 lag in Steinhagen bei 80,33 Prozent. Damals nutzten 54,3 Prozent die Möglichkeit der Briefwahl.

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