Trauer um prominenten Steinhagener: Hörmanns Seniorchef gestorben

Steinhagen. Die Gemeinde Steinhagen ist untrennbar mit dem Namen Hörmann verbunden, einem der größten Unternehmen in der Region. Daran hat Thomas J. Hörmann einen maßgeblichen Anteil. Der Firmenlenker entwickelte das Unternehmen zu einem Global Player, verlor dabei aber nie seine gesellschaftliche Verantwortung aus dem Blick. Am Freitag ist er nach längerer Krankheit gestorben. In Steinhagen hat Thomas J. Hörmann nicht nur als Firmenlenker Spuren hinterlassen. Er engagierte sich sozial und kulturell, förderte Sportereignisse und setzte sich für den Umweltschutz ein. Das alles geschah meist auf die ostwestfälische Art: ohne großes Aufsehen, aber immer mit viel Leidenschaft für die Sache. Als besonders prominente Beispiele dürften das Hörmann-Sportzentrum gelten und die monumentale Skulptur &bdquo;Der große Kniende“ des Künstlers Stephan Balkenhol vor dem Hörmann-Forum am Upheider Weg. &bdquo;Gerade als Familienunternehmen haben wir einen besonders engen Bezug zu unserem heimischen Standort und sehen in der lokalen Einbindung einen wesentlichen Erfolgsfaktor“, ließ sich Thomas J. Hörmann anlässlich des 750. Gemeindejubiläums zitieren. Von diesem Erfolg profitiert freilich auch die Gemeinde Steinhagen: Hörmann ist der mutmaßlich größte Gewerbesteuerzahler. Mit schrägem Kopf durch die Tür Wie sehr das Geschäft mit Türen und Tore sein Leben bestimmte, ließ Thomas J. Hörmann in einem seiner wenigen Interviews durchblicken, das er 2010 anlässlich eines Firmenjubiläums dem hauseigenen &bdquo;Hörmann-Portal“ gab. &bdquo;Wenn wir unterwegs sind, zeichnen wird auf Bierdeckeln und Papierservietten mögliche Konstruktionen und Detaillösungen auf“, verriet der Seniorchef damals. &bdquo;Kommen wir an Türen vorbei, achten wir immer darauf, wer sie hergestellt hat. Da die Firmenlogos - auch unseres - meist senkrecht im Tür- oder Zargenfalz angebracht sind, sind wir gezwungen den Kopf immer leicht schräg zu halten. Das sieht manchmal schon komisch aus.“ Die Erfolgsgeschichte des Steinhagener Tor- und Türenherstellers ist zu einem nicht unerheblichen Teil auch die Lebensgeschichte von Thomas J. Hörmann. 1938 in Bielefeld geboren, wuchs der Unternehmersohn in Amshausen am Upheider Weg auf. Direkt neben dem Wohnhaus befand sich das Firmengelände. Unternehmer mit Weitblick Der junge Thomas J. Hörmann besuchte die Grundschule in Amshausen und wechselte später auf das Gymnasium in Bad Sachsa im Harz, um sein Abitur zu machen. Nach Hospitationen in den USA und einem Ingenieurstudium in Bielefeld trat Thomas J. Hörmann Anfang der 60er Jahre in das elterliche Unternehmen ein und war zunächst mit dem Aufbau der beiden Hörmann-Werke im Saarland betraut. 1963 heiratete er Sybille Hörmann. Zusammen mit seinem Vater Hermann Hörman brachte er in den 80er Jahren vom Hauptsitz in Amshausen aus die Expansion in Westeuropa voran. Nicht nur als Unternehmenslenker, auch als Förderer des Sports hat sich Thomas J. Hörmann einen Namen gemacht. Zuletzt durch das Sponsoring des neuen Sportzentrums am Cronsbach in Steinhagen mit 1,5 Millionen Euro. Waren Reiten und Tennis früher ein willkommener Ausgleich zum Beruf, griff er später gerne zum Golfschläger. Öffentliche Auftritte waren selten Zusammen mit seinen Söhnen Martin J. Hörmann und Christoph Hörmann war Thomas J. Hörmann nach wie vor als persönlich haftender Gesellschafter tätig. Öffentliche Auftritte überließ der Senior zuletzt allerdings meist seinen Söhnen. Die Eröffnung des Schulungs- und Ausstellungszentrums am Upheider Weg nahm er 2015 jedoch persönlich vor und führte die 150 Gäste stolz durch das moderne Gebäude. In 40 spezialisierten Werken in Europa, Nordamerika und Asien entwickeln und produzieren heute mehr als 6.000 Mitarbeiter Tore, Türen, Zargen, Antriebe, Zufahrtskontroll- und Stauraumsysteme für den Einsatz in privaten und gewerblich genutzten Immobilien. Hauptsitz der weltweit agierenden Hörmann-Gruppe ist nach wie vor Steinhagen. Das Familienunternehmen erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als eine Milliarde Euro.

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