Traditionelle Rezepte von der Oma: In Steinhagen eröffnet indisches Restaurant

Steinhagen. Indisches Essen erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Gab es vor Jahrzehnten nur ein indisches Restaurant in Bielefeld, sind es derzeit acht. In der ländlichen Umgebung Steinhagens war die Küche Südasiens allerdings lange noch immer nicht wirklich angekommen. Das ändert sich nun: Mit &bdquo;Kayas Kitchen" eröffnete nun das erste indische Restaurant in der Gemeinde – und gleich ein &bdquo;richtiges", betont Koch und Betriebsleiter Ahilan Rajaratnam. Denn nicht alle Lokale, die sein Geburtsland im Namen tragen, hätten diese Zuschreibung auch wirklich verdient. &bdquo;Wir kochen original indisch", sagt der 48-Jährige. Das bedeutet für ihn: Nur Produkte, die auch in der indischen Küche vorkommen. Sahne zum Beispiel würde kein Inder zum Kochen verwenden. &bdquo;Tomatensoße gibt es auch nicht. Wenn wir Tomaten benutzen, dann frische", so Rajaratnam. &bdquo;Alles ist sehr frisch." Als Zugeständnis an deutsche Gaumen serviert &bdquo;Kayas Kitchen" zwar auch griechisches und internationales Essen wie Gyros, Hamburger oder Pizza, das Herz schlägt aber für die Küche des Subkontinents. Garnelen Thokku, Chicken Biryani oder Kothurotty werden in Steinhagen serviert Und es werden echte Familienrezepte serviert. Die stammen von der Großmutter und der Mutter Kayathiri &bdquo;Kaya" Uthrakumars. Die 43-Jährige ist die Chefin der &bdquo;Kitchen". Erst 2011 kam sie nach Deutschland. Im Gepäck: die besten Rezepte der Familie. Currys stehen natürlich auf der Karte, aber auch &bdquo;Garnelen Thokku", &bdquo;Chicken Biryani" oder - Ahilan Rajaratnams Lieblingsgericht - Kothurotty mit Hähnchen. Alle zwei Wochen kommen zusätzliche Gerichte auf die Karte. Sollte ihre Landesküche in Steinhagen Anklang finden, wollen Rajaratnam und Uthrakumar noch mehr Rezepte aufnehmen. &bdquo;Wir wissen noch nicht ganz, wie es ankommt", sagt der Betriebsleiter. &bdquo;Aber fast 90 Prozent bei uns bestellen nur indisch." Besonders Fisch gehöre auf eine echte indische Karte, findet die Steinhagenerin. &bdquo;Das gehört dazu. Das ist unser Nationalessen, Fisch mit Reis und Gemüse." Zur anspruchsvollen Küche gehört für &bdquo;Kaya" auch, dass alle Gewürzmischungen selbst zusammengestellt werden. Ob &bdquo;Garam Masala", &bdquo;Tandoori Masala" oder eine der vielen anderen Kombinationen, die die Küche ihrer alten Heimat weltweit berühmt gemacht haben - sie sucht die Zutaten selbst aus und sorgt dafür, dass ihre Speisen einzigartig werden. Der Duft einer indischen Streetfood-Meile in Steinhagen, das ist das Ziel. Restaurant-Tipp: Die Top-Lokale im Kreis Gütersloh Scharf ist das Essen in der &bdquo;Kitchen" dabei nur, wenn gewünscht. Üblicherweise seien die deutschen Kunden mit der Dosierung zufrieden. &bdquo;Erst letztens hat ein älteres Paar gesagt: Mach mal richtig scharf. Das habe ich auch gemacht", erzählt Ahilan Rajaratnam. Auch wenn die beiden etwas ins Schwitzen gekommen wären, seien sie sehr zufrieden gewesen. &bdquo;Unser Essen ist halt Medizin!" Auch wenn &bdquo;Kaya’s Kitchen" in Steinhagen neue Wegen geht, die beiden Betreiber sind vielen bereits bekannt. Kayathiri Uthrakumar arbeitete bereits in der &bdquo;Taverne". Bis die Einschränkungen der Corona-Pandemie dem Laden den Garaus gemacht hatten, servierte sie am selben Standort an der Danziger Straße 1 griechische Spezialitäten. Kennengelernt hat sich das Team bei der Arbeit im &bdquo;Kefalonia". &bdquo;Alle Kunden kannten und mochten sie. Schon damals haben sie gefragt: Warum machst du kein eigenes Restaurant auf", erzählt Betriebsleiter Rajaratnam über seine neue Chefin. Nun hat das eingespielte Team den großen Schritt zur Selbstständigkeit gewagt. Bereits jetzt bietet &bdquo;Rayas Kitchen" ihre Angebote auch zum Abholen an, ein Lieferservice soll in wenigen Wochen folgen.

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