Von Weihnachtsmarkt bis Museum: Steinhagen trauert um eine Ikone

Steinhagen. Womit anfangen, wenn man an Dieter Flöttmann erinnern möchte? Es gibt so viele Tätigkeiten und Erfindungen dieses Mannes, die exemplarisch stehen für sein bürgerschaftliches Engagement in Steinhagen. Was alle eint: Die Begeisterung und Leidenschaft, mit der er sie ausgeführt hat. Also fangen wir damit an: mit seinem Lächeln, das vielen seiner Weggefährten in Erinnerung bleiben wird. Etwa wenn er im Historischen Museum eine Steinhäger-Kruke hochhob, oder wenn er bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes die Glocke schlug. Dass Dieter Flöttmann sich im Erfolg seiner Projekte auch gerne sonnte, sei ihm voll und ganz gegönnt. Denn stolz durfte er auf sein Lebenswerk ganz sicher sein. Was hat Dieter Flöttmann in Steinhagen alles organisiert und angestoßen? Den gemeinnützigen Weihnachtsmarkt zum Beispiel, den Jahr für Jahr die Aktionsgemeinschaft (AGS) auf die Beine stellt. Außerdem den Wochenmarkt, der 1978 zum ersten Mal aufgebaut wurde und bis heute immer donnerstags in den Ortskern lockt. Besondere Ehre: Bundesverdienstkreuz erster Klasse Der Aufbau des Historischen Museums war eine weitere Herzensangelegenheit von Dieter Flöttmann. Dass Steinhagens Brennereigeschichte an diesem Ort ein Vermächtnis gefunden hat, ist unter anderem ihm zu verdanken. 1995 war Dieter Flöttmann daran beteiligt, als das Heidefest aus der Taufe gehoben wurden; im Jahr 2000 gehörte er zu den Mitinitiatoren des Köchemarktes. 1996 engagierte sich Flöttmann erstmals bei der Planung des Tages der Selbsthilfegruppen in Steinhagen. Auch an den Städtepartnerschaften zu Woerden in den Niederlanden und Fivizzano in Italien hat &bdquo;Flötti" – wie ihn Vertraute manchmal nannten – maßgeblich mitgewirkt. Lesen Sie auch: Trauer um einen Mann, der sich stets für seine Mitmenschen eingesetzt hat Zudem war Dieter Flöttmann von 1975 bis 1984 Ratsmitglied für die CDU, von 1976 an Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses und ab 1984 Mitglied des Kreistags. Er war zudem Mitbegründer des THW-Ortsvereins Gütersloh und von 1975 an Berater im Katastrophenstab des Kreises Gütersloh. Bereits 1984 hat Dieter Flöttmann angesichts dieses außergewöhnlichen Einsatzes das Bundesverdienstkreuz erhalten. Später, wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag, wurde ihm die Ehre der seltenen und herausragenden Auszeichnung einer Höherstufung zuteil: Er erhielt das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Die Trauerfeier findet am Freitag um 12 Uhr statt Sichtlich bewegt nahm der Geehrte damals die Auszeichnung entgegen. &bdquo;Ein Motor braucht nicht nur Zünder und Stecker. Ohne all die vielen Rädchen im Getriebe würde gar nichts laufen", formulierte Dieter Flöttmann seinen Dank und schloss damit seine vielen Mitstreiter ein. Am vergangenen Freitag ist der Motor ausgegangen. Gas geben müssen jetzt andere. An das breite Schaffen eines Dieter Flöttmanns kommt so schnell keiner heran. Seine Projekte und sein Elan dürften über seinen Tod hinaus aber ganz sicher bestens als Motivatoren dienen. Dieter Flöttmann hinterlässt seine Frau Christa und seine Kinder Dirk und und Ina mit Familien. Die Trauerfeier findet am Freitag um 12 Uhr in der Kapelle des Waldfriedhofes statt. Die anschließende Beisetzung erfolgt im engsten Familienkreis auf dem Alten Friedhof Gütersloh.

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