Gronemeyer & Banck: Immobilie wird abgerissen

Die Hagedorn-Gruppe aus Gütersloh hat das Firmenareal an der Waldbadstraße gekauft. Schafft hier ein Privatinvestor, was der öffentlichen Hand bei Detert nicht gelingt?

Das ehemalige Firmengelände von Gronemeyer & Banck, hier die Zufahrt an der Waldbadstraße, bietet in Zukunft Platz für neue Gewerbebetriebe. Das Unternehmen Hagedorn will jetzt die Revitalisierung des Industriekomplex vorantreiben. | © Frank Jasper

Frank Jasper
08.09.2020 | 08.09.2020, 05:02

Steinhagen. Der 45.000 Quadratmeter große Firmenkomplex ist nach der Insolvenz von Gronemeyer & Banck 2019 inzwischen im Besitz der Hagedorn-Gruppe. Der Dienstleister hat sich auf die Revitalisierung von Gewerbeflächen spezialisiert. Wie Alexander Emde, der das Projekt bei Hagedorn betreut, im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt erklärt, sollen die Hallen abgerissen und das Gelände in einen baureifen Zustand versetzt werden. Dort könnten dann ein neuer oder mehrere neue Gewerbebetriebe angesiedelt werden.

Vergangenen Sommer hatte Gronemeyer & Banck seinen letzten Auftrag abgewickelt. Rückläufige Aufträge und ein harter Konkurrenzkampf innerhalb der Branche hatten den Steinhagener Behälter- und Tankproduzenten in die Insolvenz getrieben. Insolvenzverwalter Hans-Peter Burghardt war mit der Verwertung des Industrieobjektes beauftragt worden. Aufgrund der strategisch guten Lage mitten in Deutschland und der Nähe zur Autobahn bescheinigte Burghardt dem Gelände viel Potenzial. Das Grundstück verfügt darüber hinaus über einen eigenen Schienenanschluss. Den Wert der Immobilie schätzte der Insolvenzverwalter vergangenes Jahr auf 3,5 Millionen Euro. Zu welchem Preis es jetzt den Besitzer gewechselt hat, ist nicht bekannt.

Konkurrenz zu Detert?

Klar ist inzwischen, dass die Bausubstanz der Produktionshallen und des Verwaltungskomplexes unter einem Instandhaltungsrückstau gelitten haben. Das hat Hagedorn nun offenbar auch dazu bewogen, den Komplex abreißen zu wollen, damit hier Neues entstehen kann. Abbruch, Entsorgung, Altlasten, Tiefbau – auf genau diese Prozesskette ist das Unternehmen spezialisiert.

Da es sich um ein Gewerbegebiet handelt und die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Steinhagen bekanntlich vorhanden ist, liegt es nahe, dass hier wieder entsprechende Betriebe angesiedelt werden. Die Fläche steht damit in Konkurrenz zum geplanten Gewerbegebiet Detert, das nur wenige hundert Meter Luftlinie westlich entwickelt werden soll und an dem schon 30 Betriebe Interesse signalisiert haben. Doch von den 30 Hektar, die sich in Besitz der Gemeinde Steinhagen befinden, dürfen zunächst nur vier Hektar überplant werden, weil der Rest Bestandteil des Regionalentwicklungsplans ist.