
Steinhagen-Brockhagen. Erst wenn es nicht verfügbar ist, merkt man, wie viel eigentlich am Internet hängt. Nach dem Wochenende berichten viele Leser darüber, wie sehr sich das von einem Vermesser angebohrte Telekom-Kabel auf den Alltag auswirkte: In mehreren Supermärkten fielen die EC-Bezahlsysteme aus. Wer kein Bargeld dabei hatte, musste den Einkauf stehen lassen. Selbiges galt für Apotheken und die Einzelhändler. Da aber auch die Geldautomaten den Betrieb eingestellt hatten, war Bargeld zeitweise kaum zu bekommen. Wer außerdem auf Internetfernsehen wie MagentaTV, Netflix, Apple-TV oder Prime setzt, konnte sich abends noch nicht einmal vor den Fernseher setzen.
Grundsätzlich kann man der Telekom allerdings nicht vorwerfen, dass sie bei der Reparatur grobe Fehler gemacht habe. Bis tief in die Nacht arbeitete ein Technikertrupp am beschädigten Kabel, schon vier Stunden vor dem angekündigten Termin am Sonntagabend liefen Telefon und Internet bei fast allen Betroffenen wieder. Einige der Opfer haben sogar Gratis-Datenguthaben für ihre Smartphones als Wiedergutmachung bekommen.
Dieter Beckmann und seinem Nachbarn an der Ebbesloher Straße am Rande von Brockhagen hilft all das allerdings wenig. Ihre Leitungen funktionieren noch immer nicht. Schon mehrere Male hat der Brockhagener deswegen in den vergangenen Tagen mit der Störungsstelle der Telekom gesprochen.
„Genauen Termin für Entstörung kann ich nicht nennen"
Nach langen Telefonaten wurde ihm erklärt, in seinem Bereich sei die Störung noch nicht behoben. „Es liegt an der Störung in Steinhagen", habe ihm die Dame der Störungsstelle mitgeteilt. Als neuer Reparaturtermin wurde ihm Donnerstag, 19. Dezember, angegeben. Zur Überbrückung wurden ihm zusätzliches Datenvolumen und eine Weiterleitung der Festnetznummer auf das Handy in Aussicht gestellt. Auch in den sozialen Netzwerken berichten Betroffene, dass ihre Anschlüsse erst am 19. Dezember repariert sein sollen.
Erst auf mehrfache Nachfrage offenbart dann auch die Pressestelle der Telekom, dass doch noch nicht alles so reibungslos funktioniert, wie mehrfach betont. „Offenbar funktionieren bei einigen Kunden im Zuge der Störung vom Wochenende die DSL-Ports nicht mehr einwandfrei. Der Telekom-Service kennt das Problem und arbeitet dran. Einen genauen Termin für die Entstörung kann ich Ihnen im Moment noch nicht nennen", heißt es nun schriftlich von der Pressesprecherin.
Der kolportierte Termin »19. Dezember« ist in der Telekom-Pressestelle offenbar auch nicht bekannt. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Techniker des Telefonanbieters am Donnerstag tatsächlich alle Schäden in der Gemeinde beheben können – auch den von Dieter Beckmann und seinem Nachbarn.